Gestern, Samstag, war ich nach meinem Besuch in der Albertina im Wiener Kaffeehaus Demel, um gemütlich einen Kaffee zu trinken und etwas Süßes zu essen. Die Geschichte des Demel, die ich auf ihrer Seite nachgelesen habe, zeigt, wie tief das Kaffeehaus in der Wiener Tradition verwurzelt ist – seit 1786 ein echtes Institution als K&K Hofzuckerbäckerei.
Ich bestellte einen Kapuziner Kaffee, eine Wiener Spezialität, die eine Wiener Melange ( Mokka und Milchschaum) mit einem Schuss Schlagobers (Sahne) besteht, was ihm eine cremige, leicht nussige Note gibt – benannt nach der braunen Farbe, die an die Kutten der Kapuzinermönche erinnert.
|Pflaume|Aprikose|
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Dazu wählte ich Demels Dukatenbuchteln, sechs fluffige Hefeteigbällchen, gefüllt mit Aprikosen- und Pflaumenmarmelade, serviert mit einer Schale warmer Vanillesauce. Die Buchteln waren wirklich ein Traum, saftig und perfekt süß, aber – wie der Name schon sagt – auch dukatenmäßig teuer.
Das Demel war brechend voll, extrem touristisch. Einen Tisch im zweiten Stock zu bekommen, war Glückssache, und - Fortuna küsste mich.
Dafür hat mich die Atmosphäre unten im Erdgeschoss echt beeindruckt: riesige Auslagen mit Torten, Pralinen und Süßwaren, fast wie ein Kunstwerk. Besonders cool war, dass man den Konditoren live bei der Zubereitung von Kaiserschmarrn, Buchteln und Apfelstrudel zusehen konnte – wie bei einer Sushi-Bar, nur mit Mehlspeisen.
Oben im zweiten Stock war die Einrichtung wie aus einem Geschichtsbuch: dunkle Holzvertäfelung, Porträts von Kaiser und Kaiserin an den Wänden, genau das, was man von einem traditionellen Wiener Kaffeehaus erwartet. Vor der Tür gab’s einen kleinen Sitzbereich im Freien und sogar einen Fensterverkauf für Kuchen und Süßspeisen zum Mitnehmen.
Mein Gesamteindruck? Sehr schön, aber das Feeling war mehr touristisch als wienerisch. Die Preise fand ich schon ziemlich happig, auch wenn die Buchteln erstklassig waren. Es war toll, das Demel mal erlebt zu haben, aber für mein nächstes Kaffeehausabenteuer suche ich mir was Kleineres, Authentischeres, wo das Wiener Flair mehr spürbar ist.
Bis zur nächsten Kaffeehausgeschichte
BeeSmart