@theodora.austria hatte die grandiose Idee zu dieser Challenge. Danke dafür. Im Prinzip bringt es wahrscheinlich mehr, als endlose Diskussionen, mit ewig gleichem Ausgang.
Wenn meine Frau lesen würde, dass ich einen Blogpost über Menschlichkeit schreibe, würde sie wahrscheinlich einen Lachkrampf bekommen 😊. Irgendwann mal hat sie mich als arrogantes Arschloch bezeichnet. Natürlich Fake News. Ich bin entweder arrogant, oder ein Arschloch, aber selten beides.
Wie @jedigeiss hab‘ ich ein paar kurze Geschichten. Mit einem Heiligenschein schauts bei mir eher schlecht aus.
Bezeichnend, dass ich mich an meine erste gute Tat nicht mehr erinnere. Mein Vater hatte, als ich ca. 3 Jahre war, einen schweren Autounfall und eine Querschnittslähmung stand im Raum. Angeblich hab‘ ich zu ihm auf der Intensivstation gesagt, dass ich mit ihm auf einen Hügel laufen will. Jahre später, als wir das 1x gemeinsam joggen waren, hat er dann plötzlich nach einem Bergauf-Lauf zu weinen begonnen. Ich dachte noch „So eine schlechte Kondi hab ich auch nicht“. Dann hat er mir die Geschichte erzählt und dass mein Besuch ihm die Kraft gab wieder zurück zu kommen.
Beim Zivildienst (ich hatte lange Haare damals) war ich im AKH im Wien, dem größten Spital in Österreich (denke ich). Die meiste Zeit war ich zwar Pfleger in der Augen-Ambulanz und im OP, hab Patienten und OP Geschirr hin und her kutschiert, wenn mich die (naturgemäß) eher älteren und sehschwachen Patienten nicht mit „Hallo Schwestaaaah“ ansprachen.
Eine Zeitlang war ich aber in der Kinderchirurgie „aushelfen“ (=strafversetzt, weil ich unpünktlich war). Eines Morgens sah ich ein junges Mädchen im Bett liegen und weinen. Als ich näherkam, sah ich, dass ihr beide Beine amputiert waren. Ihre Mutter war kurz, um die Ecke gegangen mit einem Arzt. Nach dem ersten Schock hab ich mich dann zu ihr gesetzt und versucht sie abzulenken.
Und das sind genau die Momente, wo man eigentlich erst schätzt, was man alles hat. Diese Momentaufnahmen versuche ich mir immer im Gedächtnis zu behalten, wenn ich mal wieder wegen irgendein einem Schas aufrege und aufpudel.
Meine Frau und auch meine Töchter haben mich definitiv (zumindest ein bisschen) zu einem besseren (und beinahe erwachsenen) Menschen gemacht und nachdenklicher.
Auch Steemit hat einen Anteil daran. Auch wenn es keine aufregenden Projekte sind, aber bei @steemarity, oder dem #frühjahrsputz von Martin, aus dem jetzt die Trashbuster für die FHs wurden, bin ich trotzdem ein bisschen stolz dabei sein zu dürfen.
Solche Projekte hätten wir auf anderen Plattformen nicht zusammengebracht (oder überhaupt gestartet). Deswegen ist Steemit trotz aller Diskussionen, Streitereien und dem Gejammere nach wie vor leiwand, Oida (wie wir in Wien sagen).
Oder diese Challenge von @theodora.austria, derentwegen ich nach langer Zeit sogar 2 Blogpost an einem Tag geschrieben hab :). Es würde mich übrigens sehr freuen, wenn ihr bei https://steemit.com/deutsch/@steemarity/steemit-hilft-dem-verein-roter-tropfen-helft-bitte-mit vorbeischaut. Die Einnahmen dieses Posts gehen mal fix in die Schweiz zu den "Roten Tropfen" :)
Nominieren möchte ich niemand. Ich hoffe, dass auch so genug mitmachen 😊.