Dass der E-Sport eine der umsatzstärksten Sportarten der Zukunft werden kann, steht außer Frage. Allerdings bräuchte er die Anerkennung als offizielle Sportart um Subventionen und auch Anerkennung in der Gesellschaft zu finden. Heute werde ich erläutern, was dem ganzen (noch) im Wege steht.
Wie bereits in meinem vorletzten Beitrag erwähnte, liegt Deutschland weit hinter anderen Ländern im Thema Anerkennung des E-Sports. Gründe dafür sind vor allem Unkenntnis bei Politikern, woraus teilweise unbegründete Behauptungen entstehen. So schildert beispielsweise Lars Klingbeil, Der Generalsekretär der SPD und Befürworter der Anerkennung des E-Sports, in einem Interview die Verhandlungen mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und anderen Funktionären. Sinngemäß beschreibt Lars Klingbeil, man sehe in den Gesichtern, dass sich die Hälfte frage, wovon er eigentlich rede.
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Das Ergebnis der Koalitionsverhandlungen war jedoch vielversprechend, denn darin wird wortwörtlich unter anderem geschrieben: „Da E-Sport wichtige Fähigkeiten schult, die nicht nur in der digitalen Welt von Bedeutung sind, Training und Sportstrukturen erfordert, werden wir E-Sport künftig vollständig als eigene Sportart mit Vereins- und Verbandsrecht anerkennen und bei der Schaffung einer olympischen Perspektive unterstützen.“ Des Weiteren wird behauptet, den E-Sport in Deutschland finanziell zu fördern und das „…mit Blick auf vergleichbare europäische Länderförderungen…“.
Doch woher kommt auf einmal das umdenken im Bundestag? Zum einen ist das Thema E-Sport zu relevant geworden um daran vorbeischauen zu können. Ein weiterer wichtiger Faktor ist die steigende Anzahl von „Digital Natives“ in der deutschen Politik, welche mit Computerspielen aufgewachsen sind und sich besser mit diesem Thema identifizieren können. Dennoch sollte man diese Versprechungen nicht überbewerten, da in der Vergangenheit Inhalte der Koalitionsverträge ebenfalls nicht umgesetzt wurden.
Da der E-Sport noch als relativ neu gilt, wird er besonders von der älteren Generation kritisch betrachtet. Welche Gründe es dafür gibt und wie die Gesellschaft genau über dieses Thema denkt, werde ich übermorgen mithilfe der Auswertung meiner Umfrage klären.