Wissenschaftliche Analyse einer Zombie-Apokalypse.

@chappertron · 2019-01-06 08:37 · deutsch

Jeder kennt den Begriff "Zombie-Apokalypse" und jeder weiß wie diese aussehen könnte. Das hypothetische Szenario einer Zombie-Apokalypse ist der Stoff für zahllose Bücher, Filme & Videospiele. Doch nur wenigen ist wahrscheinlich bekannt, dass diese Fiktion tatsächlich Gegenstand „ernstzunehmender“ Forschung ist und sogar von unseren Regierungen berücksichtigt wird.

Opener.png

Fragen über Möglichkeiten einer Zombie-Apokalypse sind demnach nicht unbegründet.

Aber warum befasse ich mich überhaupt damit?

Alles fing kurz vor Weihnachten an. Ich war in einem Einkaufzentrum unterwegs und kam zufällig an einem Gamestore vorbei. Dort kaufte ich das Spiel 7 Days To Die für PS4, welches uns von Bekannten empfohlen wurde. Gegenstand des Spiels ist eine Zombie-Apokalypse. Zu Beginn werdet ihr ohne alles in der Wildnis ausgesetzt und könnt zu zweit via Split-Screen (wie Franky & Ich) oder mit mehreren Spielern online versuchen Horden von Zombies die Stirn zu bieten. Am siebten Tag kommt dann stets der große Ansturm. Um zu überleben müsst ihr Ressourcen sammeln, Ackerbau betreiben, euch eine sichere Unterkunft/Festung bauen, Waffen schmieden, mit anderen in Kontakt treten, Essen und Trinken zubereiten, Aufgaben erfüllen, jagen und vieles mehr.

Festung bessere Farbe.png Abb.1 Chapper vor seiner uneinnehmbaren Festung. Zahlreiche Gräben, Mauern, Fallen und schwere Bewaffnung machen ein Eindringen unmöglich. Get Ready! Made by Chapper - unrestricted use allowed

Ich muss euch allerdings warnen. Das Spiel hat ein hohes Suchtpotential und ihr verschwendet reichlich Zeit damit. Während ich also ohne Ende Steine, Holz & Co. sammelte, nutzte ich die Gelegenheit mir ein paar Gedanken darüber zu machen, ob so etwas bloße Fiktion ist oder tatsächliche Realität sein kann.

Aber eins nach dem anderen. Zunächst sollten wir ein paar grundsätzliche Fragen beantworten.

Was ist zum Beispiel überhaupt ein Zombie?

Der Begriff „Zombie“ leitet sich von den Wörtern Zonbi, Jumbie oder Nzambi ab. Diese Wörter stammen ursprünglich aus dem Westen Afrikas, dem Kongo oder Haiti und bedeuten so viel wie „Geist“ oder „Geist einer toten Person“ [1].

Der Legende nach handelt es sich um eine verstorbene Person, welche durch einen Zauber wieder zum Leben erwacht.

Andere Definitionen sehen Zombies allgemein als Entitäten an, welche zwar dem Menschen vergleichbar sind, aber über keinerlei Bewusstsein verfügen [2].

Der Begriff wird demnach zumindest schon grob definiert.

Aber macht es denn überhaupt Sinn Zombies wissenschaftlich zu erforschen?

Die Beantwortung dieser Frage hängt stark von der Definition des Zombies ab. Geht man von einem Zauber aus, so wird der Zombiebegriff einer wissenschaftlichen Analyse wahrscheinlich nicht standhalten.

Die Herangehensweise über die Entitäten, welche kein oder nur ein eingeschränktes Bewusstsein aufzeigen, könnte sich schon eher eignen.

Interessanterweise wird man bei der Recherche auf NCBI durchaus fündig was Zombies angeht. Nach Eingabe des Begriffs „Zombie“ erhaltet ihr mindestens 140 Artikel, welche sich mehr oder weniger mit Zombies befassen. Das Spektrum ist reichhaltig. Neben Parasiten, welche das Verhalten ihres Wirtes umprogrammieren, sind auch Zombiezellen [3, 4], Zombieenzyme [5] oder „Zombie-Wissenschaften“ [6] Thema. Weiterhin reicht die Auswahl der Artikel von Fallstudien über Drogen oder Medikamente, welche zombieartiges Verhalten verursachen [7, 8], bis hin zu mathematischen Modellen, welche das Szenario einer Zombie-Apokalypse für die Bewertung möglicher Epidemien heranziehen [9].

Zusammengefasst kann man also sagen, dass Zombies durchaus Gegenstand wissenschaftlicher Forschung sind. Zumindest taucht der Begriff häufiger auf als gedacht.

Für meine Betrachtung müssen Zombies folgende Kriterien erfüllen:


• Es muss sich um Entitäten ohne jedes Bewusstsein handeln • sie müssen aggressiv sein und Jagd auf andere Vertreter ihrer Art machen • sie dürfen nur durch realistische Szenarien entstehen (keine Zauberei) • die Interaktion mit anderen muss eine Übertragung der Zombieeigenschaften zur Folge haben

Kann eine Zombie-Apokalypse stattfinden und wie sähe diese aus?

Die Beantwortung dieser sehr komplexe Frage müssen wir in verschiedene Teile untergliedern. Zunächst muss geklärt werden, welche Optionen man für eine mögliche Zombie-Apokalypse hat. Da die Zauberoption nicht erlaubt ist, bleiben folgende Aspekte übrig:

Option 1. Parasiten, Viren & Bakterien


In der Natur gibt es eine ganze Reihe an Beispielen für mutmaßliche Zombifikationen.

1.1. Der kleine Leberegel Den meisten Biologen ist auf Anhieb der kleine Leberegel (Dicrocoelium dendriticium) geläufig. Dabei handelte es sich um einen potentiell zombifizierenden Plattwurm. Die meiste Zeit kommen die Leberegel in den Gallengängen ihrer Endwirte, z.B. in Kühen vor. Dort pflanzen sie sich fort und geben ihre Eier über den Kot der Tiere an die Umgebung ab (1). Die in den Eiern vorhanden Wimpernlarven (sogenannte Maricidien) schlüpfen nachdem sie von Schnecken mit der Nahrung aufgenommen wurden. Sind diese erst geschlüpft treten sie ihren Weg in die Mitteldarmdrüse der Schnecken an, wo sie sich weiterentwickeln (2). Die schließlich entstandenen sogenannten Cercarien wandern weiter in die Atmungsorgane der Schnecken. Hier werden die Cercarien schließlich als Schleimbatzen von den Schnecken ausgeworfen. Die Schleimklumpen dienen anschließend Ameisen als Nahrung (3). Im Ameisenkörper begeben sich die Cercarien dann in das „Ameisengehirn“. Hier übernehmen die Leberegel die Kontrolle über den Verstand der Ameisen, welche sich in der Folge an der Spitze von Grashalmen festbeißen (4). Die nächste Kuh, welche vorbeikommt, nimmt die Ameise auf und der Zyklus beginnt von vorn (5) [10].

Fig.2.png Abb.2 Der Entwicklungszyklus des kleinen Leberegels (Dicrocoelium dendriticium). Einzelheiten siehe Text. Made by Chapper - unrestricted use allowed

Obwohl es sich hier um eine klare Bewusstseins- oder Verhaltensänderung der Ameise handelt, kann man nicht von einem Zombie sprechen. Weder übertragen die Ameisen den Egel direkt auf ihre Artgenossen noch greifen sie diese an.

1.2. Zombiefizierende Pilze Und es geht weiter mit Ameisen. Diese emsigen Insekten sind anscheinend ein beliebtes Ziel von Zombieparasiten. So auch vom Pilz Ophiocordyceps. Es gibt verschiedene Vertreter von Ophiocordyceps rund um den Globus, hauptsächlich in tropischen Gefilden [11]. Die Strategie von Ophiocordyceps ist es sich an spezifischen Ameisen anzuheften, diese mit seinen Hyphen zu überziehen und zu durchbohren. Dadurch wird die Kontrolle über deren Gehirne erlangt, sodass sie sich an eine geeignete Stelle zur Vermehrung von Ophiocordyceps begeben. Hier verbeißen sie sich dann oft in Wurzeln, Blättern oder Zweigen und sterben. Danach wachsen auf den toten Ameisen die neuen Fruchtkörper von Ophiocordyceps, welche wiederum frische Sporen ausschütten. Diese Sporen treffen auf „frische“ Ameisen und das Spiel beginnt von vorn.

Fig.3.png Abb.3 Der Entwicklungszyklus des Pilzes Ophiocordyceps. Einzelheiten siehe Text. Made by Chapper - unrestricted use allowed

Wie bereits beim Leberegel, so greifen die befallenen Ameisen nicht direkt ihre Artgenossen an. Jedoch ist die Übertragung hier schon etwas direkter. Von einem Zombie würde ich trotzdem nicht sprechen, obwohl diese in der Literatur als Zombie Ants bezeichnet werden.

1.3 Zombieraupen Die Insekten sind in der Tat ein häufig von Zombies heimgesuchter Tierstamm. Ein weiterer Fall sind die Raupen des Schwammspinners (Lymantria dispar). Diese werden durch einen Virus namens Baculovirus (Spodoptera exigua) infiziert. Nach erfolgter Transformation bilden die Raupen vermehrt das Protein EGT wodurch diese den „Drang“ verspüren ganz nach oben auf die Pflanzen zu klettern [12]. Dort angekommen vermehrt sich der Virus schlagartig, sodass die Raupe letztlich als „Virensack“ bezeichnet werden kann [13]. Dieser Sack verflüssigt sich schließlich, die Viren werden frei und regnen dann auf die anderen Raupen hernieder.

Fig.4.png Abb.4 Schicksal der Zombieraupen. Einzelheiten siehe Text. Made by Chapper - unrestricted use allowed

Der Fall hier ist vergleichbar den zombifizierenden Pilzen. Also auch hier keine wirklichen Zombies.

1.4 Zombifizierte Pflanzen Es gibt noch zahlreiche weiterer Zombieinsekten wie Fliegen, Käfer, Grashüpfer [14] oder Schaben [15]. Ich möchte aber noch auf einen weiteren Typus zu sprechen kommen, nämlich Zombiepflanzen.

Auch Pflanzen leiden an zahlreichen Parasiten. Denkt nur an den Tabakmosaikvirus, Agrobakterien oder Viroide [16]. Ein besonderer Parasit bei Pflanzen, welcher noch gar nicht so intensiv erforscht, aber ein hervorragender Zombie-Kandidat ist, sind die sogenannten Phytoplasmas [17]. Bei Phytoplasmas handelt es sich um Bakterien, welche in den Leitbündeln der Pflanzen vorkommen. Hier bilden die Phytoplasmas verschiedene Proteine, die schließlich von ihnen freigesetzt werden. Anschließend werden diese Proteine über die Leitbündel in andere Pflanzenteile transportiert und beginnen die Pflanzen umzuprogrammieren. Das Ziel der Phytoplasmas ist vor allem, die Fortpflanzungsfähigkeit der Pflanzen einzuschränken. Wahrscheinlich ist dies erforderlich, damit die ganze Energie der Pflanzen den Phytoplasmas zur Verfügung steht. Um dies zu gewährleisten programmieren die Proteine die Pflanze so um, dass die Pflanzen keine Blüten, sondern stattdessen Blätter bilden. Außerdem unterdrücken die Phytoplasmas die Bildung wichtiger Pflanzenhormone, z.B. von Jasmonsäure. In der Folge beginnen sich die Phytoplasmas zu vermehren und die betroffene Pflanze streut die „Brut“ in ihrer Nachbarschaft. Da sich eine Pflanze nach dem Befall nicht mehr vermehren kann, bedeutet dies den Untergang der Population.

Na, wenn das mal kein Zombie ist weiß ich’s auch nicht.

1.6 Zombiezellen Anscheinend kann man auch Zellen zombifizieren.

Normalerweise geht eine Zelle durch den programmierten Zelltod Apoptose zugrunde. Dabei beginnt die Zelle ihre inneren Strukturen abzubauen. Die Kraftwerke der Zelle Mitochondrien, das Zellskelett, sowie der Zellkern werden schrittweise zerlegt. Die Zelle schrumpft und wird schließlich vom Immunsystem beseitigt [18]. Wenn man allerdings Zellen, die sich im Sterbeprozess befinden, Substanzen verabreicht, die die Apoptose verhindern, dann kommt es quasi zu einer Wiedergeburt dieser Zellen. Die Zellen weisen zwar nach wie vor Charakteristika der Apoptose auf, bleiben aber "lebendig" [4].

Erstmals festgestellt wurden solche Phänomene in einem Tiermodell. Eigentlich wollte man die Entstehung von Tumoren an Mäusen untersuchen. Dafür schaltete man sogenannte Tumorsuppressorgene aus. Dies sind Gene, die eigentlich Krebs verhindern sollen. Nach erfolgreicher Entfernung dieser Gene bildeten die Mäuse jedoch keine Tumore, sondern merkwürdige andere Zellen, die sich nicht mehr teilten, aber auch nicht abstarben. Diese Zellen erfüllten jedoch keinen Zweck für die Mäuse, weshalb jene rapide zu altern begannen. Seit dieser Entdeckung stellte man fest, dass solche Zellen wohl häufiger im Körper vorkommen und ursächlich für zahlreiche Altersleiden sind, weshalb die Pharmaindustrie nach Medikamenten sucht, um diese gezielt abzutöten [3].

Da es also anscheinend möglich ist die Zellen des Körpers auf „Zombie“ zu programmieren fehlt nur noch das Bewusstsein.

1.7 Toxoplasma gondii Habt ihr eine Katze? Wenn ja, dann nix wie raus mit ihr! Auch wenn die lieb und flauschig ist. Glaubt ihr kein Wort! Sie ist Teil einer riesigen Verschwörung der Katzen gegen die Menschheit.

Fig.5.png Abb.5 Der Feind in eurem Haus. Die flauschige Verschwörung der Samtpfoten ist eine Gefahr für uns alle! Oder doch nicht? Made by Chapper - unrestricted use allowed

Der Grund: Sie tragen Toxoplasma gondii in sich!

Bei Toxoplasma gondii handelt es sich um einen sogenannten Protozoen. Das sind de facto Einzeller, die aber im Gegensatz zu Bakterien schon Eigenheiten „höherer“ Zellen aufweisen. Sie verfügen zum Beispiel über einen Zellkern, Mitochondrien etc. [10]. Ihr könnt euch Toxoplasma gondii also gewissermaßen als eine Art Amöbe vorstellen.

Erstmalig wurde eine potentiell bewusstseinsverändernde Funktion der Toxoplasmen bei Nagetieren nachgewiesen [19]. Die Nager, welche mit den Toxoplasmen infiziert wurden, zeigten keine Angst mehr vor Katzen. Auch reagierten nicht mehr auf den Geruch von Katzenurin. Was normalerweise ein Alarmsignal ist. Außerdem zeigten sie ein eingeschränktes Lern- und Erinnerungsvermögen, waren hyperaktiv und tänzelten geistlos in der Gegend herum. Sie waren zur leichten Beute ihrer Räuber geworden.

Solche Beobachtungen implizieren natürlich, dass die Toxoplasmen potentiell auch den menschlichen Geist beeinflussen. Häufig wurde spekuliert, dass aggressives, risikofreudiges und impulsives Verhalten mit einer Toxoplasmose einhergehen könnte. Die Erforschung dieser Problematik reicht zurück bis in die frühen 90er Jahre. In einem Review-Artikel aus dem Jahre 2018 untersuchten die Autoren die Zusammenhänge [20]. Die Untersuchung auf Toxoplasmose erfolgt hauptsächlich durch den Nachweis von Antikörpern gegen eben jene Erreger. Sind Antikörper vorhanden, so ist auch Toxoplasma gondii anwesend. Bei Nagern wurde allerdings bereits gezeigt, dass die Art der Beeinflussung vom Toxoplasmenstamm abhängt [20]. Die Unterscheidung der Toxoplasmen ist mit dem Antikörpertest jedoch nicht ohne weiteres möglich. Weiterhin haben sich die Nachweismethoden in den letzten 30 Jahren erheblich verbessert. Was damals vielleicht nicht detektierbar war, würde heute auf dem Radar der Wissenschaftler erscheinen. Man kann demnach die Ergebnisse Anno 1992 nicht problemlos mit jenen von heute vergleichen. Hinzukommt, dass die Psyche des Menschen von zahlreichen Faktoren abhängt. Aggressives Verhalten muss demnach nicht zwangsläufig mit „Hirnamöben“ korrelieren. Außerdem hat sich auch die psychologische Bewertung über die Jahre immer wieder verändert und unterscheidet sich von Land zu Land. Zusammengenommen kommen die Autoren der oben erwähnten Studie [20] zu dem Schluss, dass aufgrund der gegenwärtigen Datenlage keine Bewusstseinsänderung durch Toxoplasma gondii beim Menschen nachweisbar ist. Man müsste vielleicht kontrollierte Experimente durchführen, was aber aufgrund gewisser ethischer Probleme nicht so einfach möglich ist.

Ihr könnt eure Katze also vorerst wieder reinlassen. Seit aber stets auf der Hut!

1.8 Zusammenfassung: Parasiten, Viren & Bakterien Es gibt durchaus Parasiten & Co., die zombieähnliches Verhalten auslösen können. Besonders betroffen sind Insekten. Im Falle von Menschen ist die Effizienz der Zombifizierung allerdings noch sehr gering. Das trifft auch für andere potentiell zombifizierende Viren des Menschen wie Zika-Viren zu [21].

Die Zombie-Apokalypse ist also erst mal vertagt.

Option 2. Substanzen

Dass gewisse Substanzen ihren Konsumenten geistig etwas "beeinträchtigen" dürfte jeden klar sein. Wie weit kann aber von Zombies sprechen?

2.1 Synthetische Cannabinoide Synthetische Drogen in ihrer Hülle und Fülle werden immer mehr zum medizinischen Problem. Dies trifft vor allem auf synthetische Cannabinoide zu, denn deren Konsumenten zeigen in der Tat ein „zombieartiges“ Verhalten [8]. Zunächst als Instrument für die Erforschung von Cannabinoid-Rezeptoren entwickelt, stiegen synthetische Cannabinoide schnell zur Modedroge auf. Eines der ersten erhältlichen Präparate war 2008 „Spice“. Seit jeher gab es immer wieder Abwandlungen davon, sodass die Behörden gar nicht mehr hinterher kamen. Dies hatte dreierlei Konsequenzen: 1. Ist es für die Behörden schwer die Substanzen rechtzeitig zu verbieten, 2. werden diese gefährlichen Substanzen unvorsichtig konsumiert und 3. sind Konsumenten oft mit unklarer Symptomatik/Intoxikation nur schwer behandelbar. Im Jahre 2016 kam es zu einer regelrechten Zombie-Epidemie nachdem über 30 Personen eine unbekannte Substanz konsumiert hatten [8]. Die Patienten zeigten oft einen starren Blick, waren kaum ansprechbar, waren lethargisch, schwitzten stark und gaben ein zombieartiges Stöhnen von sich. Ansonsten waren ihre Körperfunktionen, aber im Wesentlichen „normal“.

Gewalttätiges Verhalten konnte ich in meinen Recherchen jedoch nicht finden. Selbstverständlich sind diese Substanzen auch nicht ansteckend, weshalb ich diese Erscheinung nicht als Zombie klassifizieren würde. Trotzdem sei jedem nahegelegt: „Tu‘ mal lieber die Möhrchen!“

2.2 Flakka Ganz anders sieht es bei Flakka aus. Flakka ist ein synthetisches Cathinone, welches die Freisetzung von Dopamin fördert und gleichzeitig dessen Wiederaufnahme, sowie die Beseitigung von Serotonin hemmt [21]. Die Folge sind extreme Glückgefühle, Antriebs- und Leistungssteigerung bis hin zum Wahn. Der Missbrauch solcher Präparate führte unter anderen auf Mallorca & Ibiza, sowie in Florida zu extremen Gewaltausbrüchen. Die Konsumenten verfolgten zugedröhnt Passanten und verletzten diese teilweise schwer. Einem Obdachlosen wurde angeblich gar das Gesicht zerfressen.

Auch wenn sich dies schon stark nach Zombie-Apokalypse anhört, so erfüllt Flakka trotzdem nicht die Kriterien. Grund: Die Symptome sind weder übertragbar noch langanhaltend.

2.3 Medikamente Natürlich können bestimmte Medikamente auch zombieähnliches Verhalten bei Überdosierung, Missbrauch, Falschanwendung oder Kreuzreaktion hervorrufen. Welche das alles sind, würde den Rahmen dieses Artikels sprengen. Besonders betroffen sind aber anscheinend Menschen, die bereits an neurologischen Problemen leiden. Also zum Beispiel Demenzpatienten. Eine Abhandlung zum Thema kann man hier [7] einsehen.

2.4 Zombietoxine In Haiti gibt es anscheinend einen sehr ausgeprägten Voodoo-Kult. Ein gewisser Wade Davis wollte Anfang der achtziger Jahre diese Phänomene untersuchen und die Ursache für diese Zombiefizierungen herausfinden. Seine Hypothese war, dass mit Kugelfischgift verunreinigtes „Voodoo-Pulver“ verantwortlich sei. Eine anschließende Untersuchung von der Havard University kam jedoch zum Schluss, dass die Konzentration dieser als Tetrodotoxine bezeichneten Substanzen nur sehr gering war [22]. Selbst Mäuse zeigten sich von die

#deutsch #de-stem #zombies #medicine #games
Payout: 0.000 HBD
Votes: 589
More interactions (upvote, reblog, reply) coming soon.