Hi,
Wie ihr wisst, beschäftige ich mich seit Jahren intensivst mit dem Thema Hebammenkunde/-kunst und der Hauptgrund, weshalb ich nicht Hebamme werde, liegt in rechtlichen Gründen. Aus Sicherheitsgründen meinerseits werde ich KEINE Hebamme, da Hebammen 30 Jahre nach der Geburt (also bis das Baby 30 Jahre alt geworden ist) für die Geburt und die nachfolgenden aufkommenden Krankheiten in Haftung gebracht werden kann. Diesbezüglich gab es auch schon richterliche Beschlüsse von Inhaftnahmung und Geldbuße bezüglich Hebammen. Was ich konkret mitbekommen habe, war, dass eine Hebamme aufgrund des Mordes an einem Baby verurteilt wurde. Was daraus geworden ist, hab ich persönlich nicht weiterverfolgen wollen, da es nun schon 2 Jahre her ist und ich dabei gerade an den Grundlagen war. Dies führte natürlich zu einer großen Kontroverse, ab wann es ein Mord sei, und ob die Hebamme aufgrund von Nicht-Nachkommen von Hilfeleistung (also wie bei einem Unfall) für die Sachlage verantwortlich ist.
Auch ist mir wichtig anzumerken, dass ich mich persönlich nicht in der Lage fühle für die Mutter die Veranwortung zu übernehmen für die Geburt, die sie selbst in ihren Händen hat und gestalten darf. Oftmals geschieht, dass die werdenden Mütter sich Ohnmacht fühlen aus mangelnden Fachkenntnissen und sich aufgrund von Ängsten und Traumatas nicht in der Lage fühlen gar in Betracht zu ziehen Alleingeburten vollzuführen. Das ist ja auch an sich nichts dramatisches, sich jemanden mit Wissen und Erfahrung heranzuziehen. Allerdings geben die Mütter dann automatisch ihre Eigenverantwortung an die Hebamme oder den Arzt ab und fühlen sich nicht selbst ermächtigt es mit eigener Kraft und Schöpferenergie durchzuführen. Dabei verstehen die Frauen nicht, dass die Hebamme lediglich eine Hilfeleistung ist und diesen Prozess der Frau nicht abnehmen können. Der Körper des Weibes weiß intuitiv, wie er sich zu bewegen und zu atmen hat. Es geht vorrangig darum, dass sich der Körper, mit den Gefühlen, sich entspannen darf. Darüber hinaus sind die Sinneseindrücke natürlich vorrangig, weshalb um ein geschützten und interventionsfreien Raum im Vornhinein gesorgt werden sollte.
Nun, Hebammen sind in unseren System sehr stark an Bedingungen und Vorschriften gebunden. Das bedeutet, sie müssen bestimmte Vorsorgeuntersuchungen machen, damit sie auch damit ihr Leben finanzieren, ansonsten bekommen sie schlichtweg kein Geld. Viele Zettel müssen ausgefüllt und weitergeschickt werden. Ich persönlich unterstütze keinerlei Vorsorgeuntersuchungen und würde es selbst nur in dringenden Anliegen bzw Notfall durchführen. Das bedeutet: Für jegliche andere Vorgehensweisen, die ich bewerkstellige, werde ich nicht bezahlt. Die Hebammenkunst wäre somit ehrenamtliche Arbeit in DE und dies ist ja auch nur mit Lizenz möglich und auch Raum, den ich bieten sollte/kann. Abseits der Bedingungen, die ich also erfüllen muss, muss ich allerdings auch Vorschriften einhalten um natürlich nicht in einen Haftbereich zu gelangen, der für mich unvorteilhaft und schlichtweg unnötig ist. Ich nenne es nun mal unnötig, da Ärzte in vornhinein in einem anderen Rechtskreis (dem Krankenhaus) agieren und für keinerlei Handlungen in Haftung genommen werden können. Dahingehend scheint es sinnbefreit für mich, dass die Hebamme in Haftung genommen werden darf für Vorgehensweisen die keinerlei Gefahr an der Schwangerschaft und Geburt darstellt, während gegenübergestellt die Ärzte Risiken und Gefahren eingehen für ihr Geschäftsmodell.
Eine Doula-Ausbildung würde für mich eher in Frage kommen, allerdings kommen da auch folgende Problematiken auf: - Ich muss für Hebammen- und/oder Doulaausbildung viel Geld hinlegen, sodass ich eine Lizenz bekomme um diese Berufung ausüben zu dürfen. Die Ausbildung ist an sich nicht verkehrt, da ich einiges Juristisches sowie Fachkenntnisse beigebracht bekomme von Doulas und Hebammen, die seit Jahren Erfahrungen haben und Geburten selbst miterlebt haben. Allerdings habe ich in vielen Themenbereichen schon gut Ahnung, die auch gegenseitig in sich hineingrätschen, wie z.B. Kräuterkunde, Polyvagaltheorie, körperliche Hygiene, usw. Und es bei der Ausbildung größtenteils darum geht, dass ich eine Lizenz vorlegen kann und natürlich dass die Hebammen und Doulas sich selbst finanzieren können, also überleben, da sie vom System geradezu ausgerottet werden und schwer bekommen, dass sie freiberuflich Geld verdienen. Die Berufung ist ja nach wie vor vorhanden, wird allerdings in die Ecke gedrängt und es geradezu verunmöglicht sich über Wasser zu halten. Da steht ja auch eine Großindustrie dahinter, in der Geld gepumpt wird, und der Hebammenkunst entgegensteht. Nichtsdestotrotz möchte ich aufgrund dieser Argumentationen nicht in Erwägung ziehen, dass ich der Meinung wäre, dass Hebammen und Doulas nur mehr Geld vom System und Steuergeldern verliehen werden sollte. Dies ist nicht der Fall. Und ein Lösungsansatz darin, dass Hebammen und Doulas mehr Geld bekommen, ist, freie Marktwirtschaft. Doch dies ist ein Thema, welches hier den Rahmen sprengen würde und für Kundige sowieso selbstverständlich ist.
- Gleichzeitig darf ich nur Doula sein, wenn ich selbst bereits Nachkömmlinge geboren habe. Das bedeutet: Meine Kinder müssen im System angemeldet sein und dann darf ich eine Doula-Ausbildung absolvieren und Doula ausüben. Nun ist dies ja überhaupt nicht der Fall, dass ich Kinder oder Babys habe, weshalb ich juristisch gesehen nicht befugt bin mit werdenden Müttern und Müttern zusammenzuarbeiten. Und Empfehlungen über jegliche Themenbereiche, eingeschlossen dieses, ist ja allgemein nicht erlaubt und wird geahndet.
So. Was denkt ihr zu der Sachlage? Was sind meine Perspektiven? Gibt es Umwege innerhalb oder abseits/außerhalb dieses juristischen Systems?
Und jetzt mal eine Persönliche Frage: Würdet ihr eine Hebamme oder Doula in euer Vertrauen nehmen, die euch vor und während der Schwangerschaft, sowie während der Geburt und Nachgeburtszeit, in jeglichen Lebensbereichen zur Seite steht? (z.B. Entgiftung des Körpers, allg. Wissen über Inkarnation, Wissen über Natur und Leben also Kräuterkunde und Natur Phänomene, sowie Wochenbettzeit und Instandhaltung des Haushaltes). Würdet ihr eine Hebamme oder Doula in Anspruch nehmen, die bisher keinerlei Erfahrungen mit Anderen hat (wie bei mir der Fall ist, da ich nicht darf)?
Habt ihr eine Idee, wie ich in die Berufung einsteigen könnte ohne mich in Schußbahn zu begeben?
Nun, ich wäre dankbar für jegliche Inspirationen, da mich das Thema ja schon sehr beschäftigt und ich auf jeden Fall Freude an Austausch darüber wäre.
Es obliegt ja mir, ob ich hyperchondische werdende Mütter "betreuen" möchte oder lediglich als Nebencharakter mit dabei sein darf um einfach ein wenig Erfahrung machen zu dürfen. Das bedeutet nicht gleich, dass ich euch eure Entscheidungen abnehmen werde, da ich immer dazu anregen möchte, selbst zu hinterfragen und forschen ! :) Ich gebe gerne ebenso Inspiration.
Bitte um Korrektur wenn ich mich fachidiotisch falsch ausgedrückt habe.
~charlissy