Barfuß laufen in unser hochtechnisierten Welt?
Ohne schmucke Schuhe die Straße entlangschlendern?
In einem Park lädt ein kleiner Pfad zum Laufen ohne Schuhe ein.
Der Boden besteht aus unterschiedlichen Materialien, Oberflächen, Strukturen, Unebenheiten, . . .
Der Barfußpfad geht durch ein kleines Waldstück.
Am Ende des Pfades gibt es eine kleine Wasserstelle, wo man sich die Füße wieder säubern kann und sie wieder in die Schuhe zwängen kann.
Viele Schüler- und Kindergruppen sieht man an diesem Erlebnispfad. Alle wollen den interessanten Weg ausprobieren.
Mutige Erwachsene erleben den Barfußweg mit neuen Eindrücken.
Normalerweise sind unsere Füße in Schuhe aller Art verschnürt:
Arbeitsschuhe, Turnschuhe, Plateauschuhe, Sandalen, Stiefel, Hausschuhe, Slipper, Ballettschuhe, Espadrilles, Galoschen, Sneaker, . . .
Ein sorbisches Sprichwort drückt das unumwunden aus.
„Wer barfuß geht, den drücken keine Schuhe.“
Es gibt Schuhe, die einem sehr zusetzen.
Anderes Schuhwerk bereitet ausgiebigen Schmerz.
Einige Puschen, die aus modischen Zwecken getragen werden, lassen die Füße eine reine Tortur erleben.
Je nach Anlass wird bestimmtes Schuhwerk gefordert. Nur wenige Leute widersetzen sich den gesellschaftliche Konventionen.
Kneipp – Anwendungen
Sebastian Kneipp bekräftigte in seinen gesundheitsfördernden Anwendungen das Laufen ohne Schuhe.
Das Barfußlaufen kann eine natürliche Medizin sein.
Die Kneippbecken sind nach einer langen Wanderung eine richtige Erholung.
Kneipp bestärkte seine Patienten darin, ihr Immunsystem durch Barfußgehen zu verbessern.
Selbstverständlich gab er den Leuten zu verstehen:
„Es gibt freilich kein kräftigeres Mittel, die Nerven zu stärken und widerstandsfähig zu machen als das Barfußgehen.“
Sportarten
Viele Sportarten haben sich diese Tipps zu eigen gemacht.
In einigen Sportarten ist es normal, die Übungen barfuß auszuüben.
Turnen am Schwebebalken, Beachvolleyball, Judo , Akrobatik, Barfuß – Wasserskifahren, Taekwondo , Slackline, Karate, Yoga, Capoeira, . . .
sind nur einige Beispiele.
Das Training ohne Schuhe ist bewusst so ausgelegt, dass das Gleichgewicht, die Stabilität, die Muskeln, …
gestärkt werden.
Übt man den Sport länger barfuß aus, wird die Veränderung allmählich deutlich.
Veränderung der Wahrnehmung
Durch Barfußgehen bekommt man bestimmt eine andere Wahrnehmung.
„“„Wer barfuß geht, soll keine Dornen säen.“**
Dies verdeutlicht ein Sprichwort aus den Niederlanden.
Vielleicht beeinflusst ein bewusstes Gehen ohne Schuhe auch unsere Einstellung zu anderen Menschen.
Ebenso wie wir barfüßig den Weg achtsamer wählen, werden wir im Gespräch mit anderen Leuten auf die Zwischentöne, Bedürfnisse, Ansichten, … genauer achten.
Oberflächliche Gespräche gleichen einem dicken Arbeitsschuh. Er ist robust und schützt vor allen möglichen Gefahren.
Tiefgehende, beeindruckende, spannende, überbordende, bedeutsame, tiefgründige, gehaltvolle, nachdenkliche, philosophische, sinnreiche, gedankenreiche, Gespräche gleichen vielleicht dem Barfußgehen.
Alles wird bewusster wahrgenommen und die Umwelt wird eindrücklicher erfahren.
Kurz gesagt:
Es gibt eine Zeit für Arbeitsschuhe. Es darf aber auch eine Zeit für´s Barfußlaufen geben.
Wer jedoch lieber
ein warmes Fußbad, liebliche Kräuteranwendungen, durchsetzt mit feinen Blubberbläschen, mit duftendem Schaum und einem Quietscheentchen mag,
dem ruft Sebastian Kneipp erbarmungslos zu:
„Der Anfang der Abhärtung bleibt immer das Barfußgehen. Es gewöhnt unsere Natur am meisten an die Erde.“
Vielleicht ist in eurer Nähe ein schöner Barfußpfad, den ihr ausprobieren könnt.
Interessante Entdeckungen und spannende Erlebnisse sind euch gewiss.