Kennt ihr das nicht auch? Das Gefühl das unsere Elektrogeräte eine immer kürzere Lebensdauer haben. Egal ob der Handy-Akku nicht mehr lädt, sich zu schnell entlädt, das Notebook zu heiß wird und sich dadurch abschaltet und und und. Es wirkt auf den ersten Blick wie Pech, aber die aktuelle Umfrage der Verbraucherzentrale zeigt, dass die Hersteller ihre Geräte extra so konstruieren, das sie eine eingeschränkte Lebensdauer haben. Der Fachbegriff für das absichtlich geplante kaputt gehen von Geräten nennt sich Geplante Obsoleszenz. Es war allerdings schwer diese Absicht nachzuweisen. Die Reparaturen werden zu sehr hohen Preisen angeboten jedoch mit dem Hinweis, das sich eine Neuanschaffung mehr auszahlen würde und sich eine Reparatur nicht mehr lohnt. Den Verbrauchern wird es auch immer schwerer gemacht die Geräte selbst zu reparieren. Fest verbaute Akkus, geklebte Plastikteile, schlecht erreichbare Austauschteile, gelötete Teile auf dem Mainboard sind einige Maschen der Hersteller, die der Privatperson die Reparatur erschweren sollen.
Die Verbraucherschützer haben 31 Hersteller getestet, darunter waren Marken wie Bosch, Philips, Samsung, Grundig und Gorenje. Viele dieser 31 Hersteller gaben sogar zu, dass den Kunden die Reparatur ihrer Geräte erschwert wird. Von 26 Marken von denen antworten vorlagen wurden bei 19 die Reparatur-Anleitungen nur an Vertragswerkstätten weitergeleitet. Davon gaben 10 Hersteller an schwierig oder gar nicht öffnende Produkte im Sortiment zu haben. Das heißt der Kunde ist schon seit langem nicht mehr der König sondern der Zahlmeister.
Unterschiede zwischen Gewährleistung und Garantie:
Gewährleistung beträgt meistens zwei Jahre und sie wird vom Händler getragen. Die Garantie übernimmt der Hersteller, sie ist aber auf freiwilliger Basis. Die Gewährleistung ist aber vom Gesetzgeber vorgeschrieben.
Die Reparatur defekter Geräte:
Es wird vom Verbraucherschutz empfohlen zu hinterfragen ob das Produkt reparabel ist. Sie wollen die Reparatur wieder in das Bewusstsein der Menschen rücken. Somit werden Ressourcen gespart und die Umwelt wird gleichzeitig geschont. Man sollte im Internet nach Reparaturanleitungen gucken, da kann man fündig werden. Es sollte der genaue Produktname mit dem Zusatz KAPUTT oder REPARATUR eingegeben werden.
Studien haben außerdem gezeigt, dass:
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Bei Konstruktionen Teile so platziert werden, dass sie schnellstmöglich kaputt gehen; z.B. Bauteile die wärmeempfindlich sind werden an Stellen angebracht, die bei Gebrauch warm werden.
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Minderwertige Bauteile werden verbaut.
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Einzelteile lassen sich nicht tauschen und Geräte lassen sich nicht öffnen, was dazu führt dass, das ganze Gerät weggeworfen wird, obwohl nur eine Kleinigkeit defekt ist.
Wir Menschen sind aber Mitschuld dass, das System so funktioniert, weil wir uns einreden lassen, das Altes schlecht und Neues gut ist. In Deutschland landen immer mehr noch vollfunktionsfähige Geräte auf dem Müll. Die Prozentzahl ist erschreckend, rund 80% der weggeworfenen Elektro-Geräte funktionieren noch. Wir werden schon von Kindesalter auf zum Konsum gedrängt, was sich Negativ auf die Umwelt und auf unseren Geldbeutel ausübt.
Es gibt eine ganz interessante Seite im Netz ifixit.com die zur Plattform für Schrauber weltweit werden möchte. Markus Weiher ist einer der Autoren die über 1000 User-Fragen beantwortet haben. Dafür bekam er mehrere Dutzend virtuelle Abzeichen verliehen. ifixit.com möchte nicht nur den Usern helfen die ihre Geräte selbst reparieren möchten, sondern möchte auch den Planeten vor der totalen Vermüllung retten.
Ich hoffe das euch mein Beitrag gefallen hat und das er ein Schritt in eine etwas bessere Zukunft ist.
@clickclack