Warum ich "Klimaskeptiker" (geworden) bin

@freiheit50 · 2019-09-23 18:19 · deutsch

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Ich benutze in der Überschrift dieses grauenhafte Unwort "Klimaskeptiker" , obwohl es (glücklicherweise noch) nicht im Duden steht. Dummerweise hört man es immer öfter, weil es so schön prägnant eine Haltung zu einem wichtigen Thema auszudrücken vermag. Korrekterweise müsste die Überschrift also lauten:

Warum ich mittlerweile der Theorie vom menschengemachten Klimawandel skeptisch gegenüber stehe


Ich stelle meinen Ausführungen zum Thema zwei Zitate voran:

„Die Menschen, die bei einer Wahl ihre Stimme abgeben, entscheiden gar nichts. Die Menschen, die die Stimmen weiterleiten und auszählen, entscheiden alles.“

Referenz: https://beruhmte-zitate.de/autoren/josef-stalin/

Popper führte den Mechanismus der Vermutungen und Widerlegungen ein, der folgendermaßen funktioniert: Man formuliert eine (kühne) Vermutung und beginnt, nach der Beobachtung zu suchen, die beweisen würde, das man unrecht hat. Das ist die Alternative zu unserer Suche nach Beispielen, die uns eine Bestätigung liefern. Falls Sie glauben, das sei leicht, werden Sie eine Enttäuschung erleben - nur wenige Menschen haben eine natürliche Fähigkeit dafür. Ich muss zugeben, dass ich nicht zu ihnen gehöre. Die Kognitionswissenschaftler haben sich mit unserer natürlichen Neigung, nur nach Bestätigung zu suchen, befasst: sie bezeichnen unsere Anfälligkeit für den Bestätigungsfehler als "Confirmation Bias".

Nassim Nicholas Taleb im Buch "Der Schwarze Schwan"

Ich steige nun in das Thema ein. Zunächst stelle ich eine saubere Abgrenzung für die weitere Argumentation auf:

  • Es geht im ersten Teil dieses Artikels auschließlich um Wissenschaft.
  • Es geht nicht um Politik oder Ethik.
  • Es gibt wissenschaftliche Ausarbeitungen, die die These vom menschengemachten Klimawandel durch Treibhausgase untermauern.
  • Es gibt wissenschaftliche Ausarbeitungen, die die These vom menschengemachten Klimawandel durch Treibhausgase abweisen.
  • Es besteht also eine (zunächst nicht quantifizierte) Uneinigkeit bei der Wissenschaft und ihren Vertretern.
  • Nur ganz wenige Menschen sind von ihrem Wissens- und Bildungsstand in der Lage, das vorliegende Material zu analysieren und zu bewerten. Ich übrigens nicht.

Bis hierher alle einverstanden, auch @jaki01, @sco, @vikisecrets ?


Und nun wird es spannend:

Aber 97% der Wissenschaft stützt doch die These!


Dieses finale Argument fällt früher oder später in jeder Diskussion zum Thema, sowohl von irgendwie im weiteren Sinne wissenschaftlich qualifizierten wie weniger qualifizierten Menschen. Daraus lässt sich natürlich sofort ein zwingender Handlungsdruck ableiten, der keine Zeit mehr für weitere Untersuchungen lässt. Man denke nur an den armen Eisbär:

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Zugegeben, das war jetzt der einzige nicht ganz sachliche Passus in diesem Artikel. Aber ich wollte zur Auflockerung noch ein nettes Bild einbauen.

Demokratische Abstimmungen zur Feststellung von wissenschaftlichen Ergebnissen sind keine zulässige Methode, aber auf diesen Punkt will ich mich gar nicht stürzen.

Wir gehen nun stattdessen in die Metaebene, aber das ist notwendig!


Wer hat den Wert "97%" festgestellt und mit welcher Methode? Wenn sich in einer Kiste 100 rote oder schwarze Kugeln befinden, kann man sie öffnen und die Kugeln sortieren und zählen. Wie zählt man aber korrekt Wissenschaftler, Veröffentlichungen und ihre Kernaussagen? Ich bin äußerst skepitsch hinsichtlich der Zählmethode.

Wie sähe eine korrekte Zählmethode aus? Hier sind ein paar Anforderungen:

  • Zunächst müssten sich beide Seiten auf eine Zählmethode einigen.
  • Es müsste festgelegt werden, welche Eigenschaften der fachkompetenten Wissenschaftler erforderlich sind, d.h. Akademischer Grad, Fachrichtung, Lehrauftrag etc.
  • Es müsste festgestellt werden, ob die Untersuchungsergebnisse auf Basis freier, unabhängiger Forschung zustande kamen oder ob es sich um bezahlte "Gefälligkeitsgutachten" handelt, die ein bestimmtes Ergebnis präjudizieren.
  • Plagiate müssten erkannt und aussortiert werden.

Ich bezweifle, dass es bislang schon eine Zählmethode gegeben hat, die diesen Mindestanforderungen genügt. Der gemeinhin genannte Wert von 97% ist daher irrelevant. Er wird aber massenmedial als unumstößliche Wahrheit verbreitet.

Ende des wissenschaftlichen Teils


Ich führe nun abschließend noch in Kürze weitere zwei Umstände an, die meine Skepsis nähren:

Erstens: Der von mir sehr geschätzte Youtuber Horst Lüning vertritt in seinem "Unterblog" sehr kompetent Thesen, die quer zur allgemeinen Diskussion verlaufen: Er befürwortet regenerative Energieformen und Energieeinsparung, ist ein entschiedener Anhänger der Elektromobilität, lehnt aber die These vom menschengemachten Klimawandel ab und wählt NICHT AfD!

Zweitens: Der sicherlich äußerst umstrittene Youtuber und bekennende Libertäre Oliver Janich (der Allmächtige stehe uns bei!) hat verschiedenste Protagonisten der Klimabewegung, darunter Maylab (@vikisecrets aufgepsst!) und MrWissenTogo öffentlich zu einer Live-Diskussion aufgefordert, aber alle Angesprochenen haben trotz hundertfacher Unterstützung durch Kommentatoren die Offerte abgelehnt. Wer sich in einer wichtigen wissenschaftlichen Frage öffentlich festlegt, sollte den Mut und die Fairness besitzen, sich jederzeit einem Streitgespräch zu stellen, auch mit dem pöhsen Oliver.

Ich wäre auch jederzeit bereit, sogar mit dem Leibhaftigen ein öffentliches Streitgespräch über Bitcoin zu führen. In diesem Bereich fühle ich mich kompentent, was ich beim Klimathema nicht von mir behaupten kann. Aber ich bleibe skeptisch. Und Skepsis ist im Leben oft eine gesunde Geisteshaltung, die vor Fehlverhalten schützt.

Vielen Dank für Eure Aufmerksamkeit!

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