Endlich rauchfrei - Das Lama hat's geschafft

@getdigital · 2018-05-23 21:31 · deutsch

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Auch wenn der Schreibstil eine Parodie nahelegt, handelt es sich hierbei um eine Episode aus dem echten Leben des Sheldon Bob-Lama alias @GetDigital. Nur halt schöner ausgeschmückt. Alles andere wäre langweilig.

Ja, man glaubt es kaum, dass ein solch graziles Geschöpf, wie das Lama, sich dem Rauchen hingegeben haben könnte. Steht es doch im Widerspruch zu seiner philosophischen Weltanschauung. Seiner alles überstrahlenden Fröhlichkeit und lebensbejahenden Einstellung. Nach einigen Monaten der Abstinenz, ist er nun bereit, sich euch zu offenbaren, und euch am Fundus seiner Erfahrung teilhaben zu lassen.

Es war einmal ...

... ein Lama. Es war jung, äußerst grazil, besoffen und dumm. In seinem achtzehnten Lebensjahr, bei einer seiner täglichen "Lasset-Uns-Wein-Und-Bier-Abwechselnd-Saufen"-Meditationssession, wurde ihm vom Teufel im Gewand des Friedens eine Zigarette dargereicht. Völlig benebelt vom Weinwasser, dachte sich das Lama: "Och... Hicks... Hää... Ok..." und nahm sich des Glimmstängels an. Und so kam es, dass sich das Lama durch den ganzen Abend durch hustete. Nicht zuletzt, weil es die Wirkung des Weinwasser noch zu verstärken vermochte.

Mit gefangen, mit gehangen

Die erste Packung war geraucht, der Husten hatte sich gelegt und die Gesellschaft hatte einen als das coole Lama akzeptiert, das man zu sein wünschte. In den darauffolgenden Jahren kultivierte das Lama sein Rauchverhalten. Er rauchte alles, was einen Filter hatte (@meins0815: Nein, ich hab kein Auto geraucht). Wechselte auch öfter die Duftnote. Nur wenn er an Männerschnupfen litt, wurde das Meditieren dem Rauchen vorgezogen.

Männerschnupfen: med.: lebensgefährliche Erkrankung. Ausschließlich beim männlichen Geschlecht anzutreffen. Heilung: Mama!

Mangelndes Verständnis

Als wandelndes Räucherstäbchen dachte sich Lama, könnte es viel effizienter den Frieden in die Welt tragen. Dem war jedoch nicht so. Alle nicht räuchernden Mönche des Klosters ließen keinen Zweifel daran, dass ihnen der Geruch von Lucky Weihrauch nicht zusagte. Und das ständig. Wie die kleine Fliege, die ständig ums Ohr rum summt, wenn man sich schlafen gelegt hat (Ja, die gibt es auch auf dem Himalaja). Und so bildete sich eine dicke Schicht "Laber-nur" um das Lama. Diese schützte es zukünftig vor Klugscheißer, Vernunft und dem Ekel vor Bildchen von rausgekotzten Lungen und abgestorbenen Zehen.

Ausser Kontrolle

Mit den Jahren wurde aus einem gelegentlich räucherndem Lama ein Nebelmaschine. Je mehr das Lama gestresst wurde, umso härter hat es das Rauchen trainiert. Durch die sportliche Konditionierung war das Lama endlich in der Lage, sich einzureden, alle fünf Minuten eine rauchen zu wollen. Arbeiten wurden unterbrochen um der Sucht zu frönen. Wenn die Packung fast leer war, wurden die Wanderstiefel angezogen, um den Kippenautomaten im nächsten Dorf zu plündern (400 Himalaja-Höhenmeter entfernt). Das ganze Leben wurde dem Verlangen nach Glimmstäbchen angepasst.

Der berühmte Groschen

Oftmals sprachen ehemalige Räucherstäbchen von ihren Erfahrungen des Verzichts und einem berühmten Groschen, der zu fallen pflegt, wenn die Zeit reif ist, sich vom Laster zu trennen (@meins0815: Damit ist keine Fahrzeug gemeint). Da das Lama sich der immateriellen Welt verschrieben hat, besaß es natürlich keinen Groschen. War es nun auf Ewig verdammt durch die Welt zu stinken?

Vergeblich suchte Lama-Bob bei seinen Reisen durch die Welt nach einer Alternative zum fallenden Münzstück. In einer eisigen Nacht um zwölf Uhr mittags in der Wüste Sahara erhielt Lama an einem imaginären Wasserfall die lang erhoffte Antwort auf seine Gebete:

Der fallende Groschen ist Hühnerkacke! Du hast ein Suchtproblem, und brauchst Hilfe!

Momente der Klarheit

Lama's bessere Hälfte, eine Hammerbraut, ne richtig heisse Biene, ... gab dem Lama zu bedenken dass

"Alles das, was du in deinem Leben noch zu erreichen wünschst, wird nicht eintreten, wenn du weiterhin soviel rauchst"

Diese Aussage und die Tatsache, dass Lama bisher genau die Hälfte seines Lebens mit Rauchen verbracht hatte, veranlassten ihn, seine Gummistiefel aus Holz anzuziehen, und sich auf den Weg zum Aushilfsschamanen im Dorf Apothekia zu machen. Der Schamane offerierte eine Sammlung an Hilfsmittel, die die Trennung vom Räucherstäbchen vereinfachen soll. Diese beinhaltete Kaugummis, Sprays, Pflaster und Selbsthilfegruppen. Lama entschied sich für die Pflaster Variante.

Das Pflaster der Freiheit

Um zu verhindern, dass Lama von seinen Brüder und Schwestern mit löchernden Fragen zum Wohlbefinden genervt wird, entschied er sich, das Betreten des Pfades der Freiheit für sich zu behalte. Als letzten Akt der Verzweiflung oder des wehmütigen Abschieds, rauchte sich Lama noch eine (oder zwei bis drei plus einige mehr). Dann klebte er sich ein Stück Freiheit auf den Oberarm und legte sich schlafen. Dazu hörte er sich das beruhigende Geschwafel seiner Brüder an.


Sehr hilfreiches Geschwafel

Die beiden besten Freunde

Lama hatte in den letzten achtzehn Jahren zwei Freunde so dermaßen lieb gewonnen, dass es ihm unvorstellbar erschien, ohne sie zu leben. Der eine hieß Guten-Morgen-Glimmli. Der Andere war Verdauungs-Glimmli, den Lama immer nach dem Genuss einer Mahlzeit aufsuchte.

Am nächsten Morgen fühlte sich Lama wundervoll. Er war ruhig, sein Selbst war zentriert, die Seele im reinen mit der Welt. Nur unter den Armen roch die Seele etwas nach Schweiß. Körper und Seele wurden schnell geduscht, und ohne Räucherstäbchen durch eine Stunde Stau zur Arbeit befördert. Das Pflaster half ihm insofern, dass er keinerlei Entzugserscheinungen hatte. Dennoch dachte er, so wie er es sich in den letzten Jahren angewöhnt hatte, alle fünf Minuten an Räucherwerk. Dieser Zustand hielt drei Tage an. Dann wurde die Häufigkeit der gedanklichen Abweichungen geringer. Körperliche Entzugserscheinungen traten immer noch nicht auf.

Entwöhnung

Die Pflaster werden entsprechend der Sucht ausgewählt. Da Lama ein ganz graziles Geschöpf war, durfte es mit der höchsten Dosierung an Glück beginnen. Das Glück wird dann alle 3 Wochen reduziert. Die Vermutung, eine Abstufung hätte heftige Entzugserscheinungen zur Folge, sind ein Trugschluss. Lama hat davon nix gemerkt. Lama hat jedoch bemerkt, dass diese scheiss Pflaster die Haut angreifen und austrocknen, was dazu führte, dass sich Lama ständig kratzen musste. Nach sechs Wochen, hatte er dann genug des Glücks. Er brach den Entzug mittels Pflaster ab, da das Jucken nerviger war, als jeder Entzug.

Das Absetzen des Pflasters führte zu einem heftigen Entzug. Dieser dauerte etwa drei Tage. Jedoch war Lama's Geist nicht in der Lage zu begreifen, dass der Entzug in Zusammenhang mit den fehlenden Kippen stand. So musste er nur den Entzug überstehen, nicht aber an Zigaretten denken.

Wenn das Gröbste überstanden ist

Zu glauben, dass mit dem letzten Pflaster, das Thema gegessen ist, irrt sich. Es kam in den darauffolgenden Wochen immer wieder Phasen, in jenen Lama verstärkt an Räucherstäbchen denken musste. An schlimmen Tagen half das oben erwähnte Geschwafel der Brüder. Man bedenke, dass es eine riesen Lücke im Leben zu füllen gibt. An schlechten Tagen versuchte Lama's Hirn (bzw. Erbse) die Lücke mit Bekanntem zu füllen. Der Räucherfluppe.

Jetzt, nach vier Monaten der Abstinenz (seit dem 28.01.2018), sind die Gedanken frei von Kippen, und Lama fühlt sich wieder wohl. Er liebt immer noch den Geruch von Kippen, würde sie aber nicht mehr annehmen. Ein Entzug reicht dem Deppen wohl. An guten Tagen raucht er sogar Shisha mit heißer Biene (max 2 mal im Monat), ohne in alte Muster zurückzufallen.

Fazit

Es gibt kein Patentrezept, um mit einer Sucht abzuschließen. Das Pflaster erlaubt es, die physische und psychische Sucht getrennt voneinander zu behandeln, sodass man nicht beide Baustellen gleichzeitig angehen muss. Ich wünsche allen, die sich für den Weg zu einem rauchfreien Leben, entschieden haben, viel Erfolg. Möget ihr nach eurem Entzug nicht zu den nervigen ehemaligen Rauchern werden, die anderen Rauchern ein schlechtes Gewissen einreden wollen. Heuchler mag niemand;-)

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