In dem folgenden Beitrag der Tagesschau vom 18.04.2022 ist wenig Wahrheit, dafür aber viel "westliche" Kriegspropaganda enthalten:
https://www.youtube.com/watch?v=mceo_BU2zjI
Bevor ich mich mit dem Inhalt befasse, zeige ich hier zunächst noch einen Screenshot des Informationstextes zum Video:
Ich treffe zu Beginn meines Artikels die folgenden prinzipiellen Feststellungen:
- Die BRD ist formal keine Kriegspartei.
- Der öffentlich-rechtliche Rundfunk ist durch den Rundfunkstaatsvertrag zu ausgewogener und wahrheitsgetreuer Berichterstattung verpflichtet.
- Das Weglassen relevanter Informationen ist bereits eine wahrheitsverfälschende Tat.
- Niemand ist im Besitz der vollen Wahrheit, erst recht nicht in Kriegszeiten. Daher sollte jeder Berichterstatter möglichst viele Informationen beider Kontrahenten aufnehmen, kritisch überprüfen und in seinem Beitrag darstellen.
Mein Kommentar zum Beitrag der Tagesschau:
In der Donbass-Hafenstadt Mariupol am Asowschen Meer leben vorwiegend ethnische Russen. Die Übernahme der Stadt durch die Donezker Separatisten wurde im Jahr 2014 durch das ukrainische Militär verhindert. Östlich von Mariupol in der Nähe des Dorfes Schirokino verlief bis zum Kriegsbeginn die Frontlinie. Die ukrainische Staatsdoktrin verfolgt durch Gesetze und restriktiven Maßnahmen die sukzessive Verdrängung der Russischen Sprache zum Zwecke einer nationalen Homogenität. Das Minsker Abkommen aus 2014/15, das zu einer Befriedung führen sollte, wurde nie zufriedenstellend umgesetzt. Donezk wurde seit 8 Jahren immer wieder von ukrainischer Seite mit Artillerie beschossen, wobei zahlreiche Zivilisten ums Leben kamen und Gebäude beschädigt wurden. Diese Attacken haben sich in den letzten Monaten intensiviert. Im Jahr 2021 hat das ukrainische Parlament eine Rückeroberung der besetzten Gebiete im Osten sowie der Halbinsel Krim beschlossen.
Die russische Seite behauptet, detaillierte Angriffspläne auf einem NATO-Laptop gefunden zu haben, die den Beginn der Militäraktion auf den 8.3.2022 ausweisen. Bilder dieser Dokumente wurden im Internet gezeigt.
Das russische Kriegsziel im Donbass besteht in der Übernahme der angegriffenen Gebiete und deren Bevölkerung in russische oder autonome Hoheit. In sofern ist es logisch, dass sich die russischen Militäraktionen soweit möglich ausschließlich gegen militärische Stützpunkte des Gegners richten. Die ukrainische Seite versucht den Preis für die Eroberung dadurch in die Höhe zu treiben, dass sie Zivilisten in ihren Stellungen quasi in Geiselhaft nimmt. Es gibt zahlreiche, im Internet verfügbare Zeugenaussagen, die diese Ansicht verifizieren. Der Interviewpartner im Video, Joachim Krause, tätigt ab Minute 2:33, die folgende Aussage:
"Aus bisherigen Erfahrungen wissen wir, dass die Russen um so brutaler gegen die Zivilbevölkerung vorgehen, je größer der Widerstand zuvor gegen sie war." Zuvor sprach Herr Krause noch von 100 000 Zivilisten, die sich in der Stadt befinden.
Wenn man nun nur einmal das gesprochene Wort hört, entsteht der Eindruck, dass die Russen gerade grausam gegen 100 000 Zivilisten vorgehen! Ich sehe hierin eine perfide Propaganda!
Warum schickt der mit unseren Beitragsgeldern reichlich ausgestattete öffentlich-rechtliche Rundfunk kein eigenes Reportageteam nach Mariupol??
Unabhängige Berichterstatter zeigen großangelegte Hilfsaktionen der russischen Seite für die Zivilbevölkerung.
Wenn man schon von einer "Befreiung" von Mariupol sprechen möchte, dann findet sie gerade durch Russland und die Verbände der Donezker und Lugansker Volksrepubliken statt.
Schussbetrachtung
Die Bilder aus dem breitflächig zerstörten Mariupol sind schockierend. Diese Stadt ist höchstwahrscheinlich die am schwersten getroffene Stadt des Kriegsgebiets. Ein Wiederaufbau wird viele Jahre dauern. Mit der erwartbaren Zerstörung des Stahlwerks gehen zunächst viele produktive Arbeitsplätze verloren.
Ich bin gespannt, ob die plakativ zur Schau gestellte Hilfsbereitschaft der deutschen Bevölkerung auch dann noch erhalten bleibt, wenn über Mariupol die Fahne der Donezker Volkrepublik weht und die Menschen in ihre schwerst getroffene Stadt zurückkehren. Leider habe ich die Befürchtung, dass die westliche "Hilfe" für die Ukraine hauptsächlich in Waffen besteht. Sollte das korrupte, kriegslüsterne Regime in Kiew fallen und die Ukraine für die NATO verloren sein, wird die Hilfsbereitschaft vermutlich sehr schnell versiegen.
Wir erleben gerade ein Stück bewegender Weltgeschichte. Mit diesem Beitrag in der Blockchain stelle ich sicher, dass das Bemühen nach Wahrheit nicht im Strom der Zeit verweht.