Das Problem:
Wir alle kennen die Bilder von Brotbergen, die jeden Tag weggeschmissen werden, wissen Bescheid, dass jeden Tag nach Ladenschluss Unmengen an Lebensmittel weggeworfen werden, die eigentlich noch essbar wären.
Ich verstehe, dass es trotzdem schwierig für Betriebe ist, die richtigen Mengen zu kochen, wenn man nie weiß wie viele Menschen heute denn nun zum Buffet kommen werden und es fast unmöglich ist, dass dieses von den Gästen komplett leer gegessen wird. Für die Müllentsorgung müssen die Betriebe dann zwar zahlen, aber was soll man sonst ohne großen Aufwand damit machen?
In Österreich und Deutschland hat sich eine Organisation entwickelt, welche genau da ansetzt und organisierte Abholungen in Lebensmittelbetrieben organisiert.
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Ich erzähle einfach mal wie es in meinem Fall abläuft:
Ich hole jeden Dienstag Nachmittag bei dem Lokal in Graz ab. Dafür gehe ich mit meinem Aufbewahrungssatz von 20 Dosen in einem Sackerl zu dem Lokal und tausche es gegen einen Sack mit 20 vollen Dosen. Bei diesem Lokal ist das entwickelte System wirklich einfach :)
Mit dem frischen Buffet-essen fahre ich dann in meine WG und es kommen Freunde/Studenten vorbei und holen sich etwas ab oder essen mit uns. Wenn ich merke, dass es zu viel Essen ist, stell ich Teile davon in die sogenannten "Fairteiler", welche gut verteilt in der Stadt herumstehen und von jedem/jeder aufgesucht werden können. (ein paar von denen haben einen Kühlschrank ;) )
Die Betriebe sind froh, das Essen nicht wegschmeißen zu müssen und wir sind froh gratis essen zu bekommen und der Lebensmittelverschwendung entgegenzuwirken.
Wer sich dafür interessiert, kann sich auf der Homepage umschauen:
https://foodsharing.at/
So sieht an manchen Tagen unser Kühlschrank aus ;)
Abschließend möchte ich noch sagen, dass es hierbei rein um die Rettung von Lebensmitteln geht und nicht darum wer die Lebensmittel bekommt. Da die Betriebe verlässliche Abholer brauchen die deren Regeln kennen und auch ein einigermaßen gepflegtes Erscheinungsbild an den Tag bringen (es wird ja direkt im Lokal abgeholt), muss man drei mal bei einer Abholung dabei sein um sich für Foodsharing-Abholungen zu verifizieren.
Bildquelle: [1] https://commons.wikimedia.org