Das gilt nicht nur für Menschenaugen - auch für Kükenaugen trifft das zu! ... sagen die Zwerge hier in den Sieben Bergen. Und die müssen es wissen!
Besagte Zwerge haben mich dabei erwischt als ich eine schöne Portion Grünfutter "einfach so" den Küken gab:
Mein Versuch mit Unschuldmiene darauf hinzuweisen, dass die Glucke das doch gar nicht so verkehrt gefunden hat - schließlich hat sie ganz mütterlich den Kleinen gezeigt was das alles so ist und wie man das essen kann - hatte keinen großen Erfolg.
Um mir zu zeigen wie es besser wäre, wurden erstmal drei gekochte Wachteleier (die beim Frühstück übrig geblieben waren) samt Schale mit der Gabel klein zerdrückt... um sodann auf weißem Porzellan den Küken serviert zu werden: Wachteleier an Klee und Löwenzahn!
OK, ich gebe zu das sieht wirklich besser aus! Aber ob das die Küken wirklich interessiert?
Die haben sich voller Freude über einen solchen Leckerbissen - äh solch eine Augenweide - mitten rein gestellt :-)
Jetzt wird es aber höchste Zeit, dass ich mich mal ums Mittagessen für die Menschen bemühe! Auf in den Garten und ein bisschen was ernten...
Dem geübten Auge sind die Zwergenhände sicherlich nicht entgangen - die haben so ziemlich immer die Finger mit im Spiel :-) Glücklicherweise! In den Salat kommt heute: Roter Rettich, Bunte Beete, Kohlrabi, Lauchzwiebel und frischer Knoblauch.
Für die Knoblauchernte ist es natürlich noch viel zu früh. Dieser hier war mir im Beet an einer Stelle im Weg und durfte so schon jetzt in die Küche :-) Nächste Woche können die ersten "Blütenstängel" geerntet werden, die beginnen sich schon wunderschön zu kringeln (davon gibt es nächste Woche ein Foto!)
Rot-Weiß geringelte Beete ist in jedem Salat ein Hingucker - und schmeckt ganz vorzüglich.
Die Salatblätter am Rande der Schüssel sind übrigens Chiccorée - gebleicht und als festen "Kopf", wie man ihn aus dem Supermarkt kennt, gibt es den bei uns hier nur im Winter: im Oktober werden die Wurzeln ausgegraben und in mit Sand und Gartenerde gefüllte Eimer gepflanzt - in den Keller gestellt und eventuell noch einen Eimer kopfüber darüber - es muss dunkel sein! Aus den Wurzeln treiben dann die geschlossenen festen gebleichten "Köpfe" :-) Er schmeckt aber auch grün sehr lecker und blüht wunderhübsch blau - ganz ähnlich wie die Wegwarte, mit der er verwandt ist.
Nach dem Essen ist vor der nächsten Kükenfütterung - und diesmal soll das Grünfutter fein gewiegt werden, sagen die Zwerge! Magenta Spreen (auch als Baumspinat bekannt), Löwenzahn, Erdrauch und Kamille stehen auf dem Menüplan - dazu wie immer Klee.
Das Wiegemesser fest im Griff der Zwergenhände wird das alles fein gewiegt :-)
Die Glucke hat schon während des Brütens ihr sicheres Heim in einem seperaten kleinen Stall mit gesichertem Auslauf bekommen und wird dort mit den Küken auch noch die nächsten zwei bis vier Wochen bleiben. Nach der Erfahrung vom letzten Jahr - eine Henne war "eifersüchtig" auf die Küken... (Details erspare ich euch) Der kleine Auslauf bringt nun mit sich, dass wir jeden Tag etwas Futter sammeln, damit die Küken von Anfang an alles kennen lernen können. Dazu gehört natürlich auch allerlei Krabbelgetier - aber zurück zum Grünfutter:
Fein gewiegtes Grün ist für die Küken in der Tat einfacher zu vertilgen :-) Und da die Zwerge mir hier in den Sieben Bergen so zuverlässig zur Hand gehen, ist das auch gar nicht so viel Mehraufwand ;-)
Hui, da sind ja inzwischen einige Besucher hier versammelt - da mach ich flink noch ein bisschen mehr Salat! Der wird zwar nicht ganz so hübsch wie der von gerade eben, aber die Bunten Beete wollt ihr sicherlich probieren, oder?
Lasst es euch schmecken und habt alle noch einen sonnigen Samstagabend!
Herzliche Grüße aus dem Siebengebirge :-)
all pictures are mine as well as the Wiegemesser