Anfang August war ich in Kassel, um mir die Wasserspiele im Bergpark Wilhelmshöhe anzusehen. In den Sommermonaten laufen sie jeden Mittwoch und Sonntag, als berufstätiger Mensch wählt man den arbeitsfreien und stark besuchten Sonntag.
Doch das tut der Faszination keinen Abbruch, vor allem wenn man bedenkt dass der obere, barocke Teil bereits vor über 300 Jahren so funktioniert hat.
Es beginnt direkt unterhalb des Oktogons auf dem der Herkules steht. Erst plätschert es die Wassertreppen herab, und wird dann zu einer Fontäne.
Während der ganzen Zeit, in der das Wasser über diese Treppen fließt, blasen diese Beiden weithin hörbar in ihr Horn.
Wendet man den Blick vom Herkules ab und dreht sich herum, hat man einen wundervollen Blick über Kassel und über die Kaskaden in denen das Wasser dem Tal entgegen strömt.
Obwohl unglaublich viele Menschen dem Spektakel zusahen, verliefen sich die Menschenmassen und man konnte auch immer wieder ungestört fotografieren.
Die ursprünglichen barocken Planungen sahen vor, die Wasserspiele streng geometrisch bis ins Tal, bis in die heutige Stadt hinein fortzuführen. Modellrechnungen zeigen, dass es funktioniert hätte. Aber der Zeitgeschmack änderte sich und nur wenige Jahrzehnte später war man der Geometrie des Barocks überdrüssig und setzte auf romantische Elemente.
Hier sehen wir einen Wasserfall unterhalb der Teufelsbrücke.
Das nächste Highlight ist das scheinbar zerbrochene Aquädukt. Hier ergießt sich der bis heute größte künstliche Wasserfall in einer Gartenanlage.
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Trotz der vielen Menschen rundum vermittelt die Anlage immer wieder die Illusion unberührter Natur.
Die Wasserspiele enden in einem größeren Teich am Schloss in einer bis zu 52 m hohen Fontäne.
Die Schönheit der Wasserspiele hat mich wirklich begeistert. Und das obwohl das 21. Jahrhundert eine Vielzahl menschengemachter Attraktionen bietet. Wie muss es dann erst auf die Menschen des frühen 18. Jahrhunderts gewirkt haben? Hab ihr euch beim Lesen Gedanken gemacht, wie das Wasser den Berg hinauf kommt? Ich verrate es euch: Pumpen werden nicht benötigt. Das Reservoir aus dem die Wasserspiele gespeist werden, befindet sich höher gelegen auf einem anderen Berg. Durch das Prinzip kommunizierender Röhren und das Öffnen von Schiebern zur richtigen Zeit gelangt es unter den Herkules und dann kann es losgehen: die Schwerkraft hilft, aber auch auf hier müssen zum richtigen Zeitpunkt Schieber betätigt werden.
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