Wann immer eine Statistik über das Einkommen und eine Befragung verglichen wird, kommen eigentlich zwei Dinge deutlich heraus: * A) Alleinerziehende sind wortwörtlich arm dran, * B) Viele Reiche und Wohlhabende glauben, dass sie lediglich (allenfalls gehobene) Mittelschicht sind.
An B) ist sicherlich der Nachbar-Effekt Schuld: Wer Geld hat, wohnt oft in einer Gegend mit Leuten, die Geld haben. Man hält sich also für Mittelschicht, weil man das Mittel in der Umgebung darstellt. Die kleine Villa ist ganz normal. Vor allem, wenn man die "Ghettos" der Mietskasernen oder gar Hartz-4 Viertel meidet.
Was A) betrifft, brauche ich wohl nichts zu sagen.
Doch was macht der Ferne Osten? Sind die armen Bundesländer immer noch arme Schlucker? Bei den Steueraufkommen ist da kein Zweifel, doch wie sieht es mit dem persönlichen Einkommen aus? Wie bei Lebenshaltungskosten? Im Osten ist es doch billiger, oder? Also ist man doch gleich dran?
Für die letzte Frage gibt es das bedarfsgewichtete Nettoeinkommen.
Wie man unschwer erkennen kann, gibt es auch nach der Einberechnung der lokalen Kosten immer noch einen Unterschied von 10 Prozentpunken um das Netto-Mittel herum. Und gerade im niedrigen Bereich macht es sich ja besonders bemerkbar, ob man 100€ mehr hat oder nicht.
Und dann kann man als Wohlhabender auch noch mehr und günstiger "von der Steuer absetzen", so dass real noch mehr zurück bleibt. Der Osten hat immer noch einen langen Weg vor sich.
Und euch schockierten Amtsrichter-Pärchen (aus einer Studie des Vorjahres) sage ich: Ja, ihr seid Oberschicht, nicht mittlere Mittelschicht! Auch wenn alle anderen Richter noch mehr verdienen als ihr! Gerade ihr als Richter solltet Armut doch kennen, also vergleicht euch mal mit denen.
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