Die Verrenkungen in den Formulierungen zum Jahrestag der Kapitulation NS-Deutschlands gegenüber den Westalliierten bzw. der Sowjetunion sind seit Jahrzehnten Fiebermesser des gesellschaftlichen Wahns und der tagesaktuell gültigen Ersatzreligion.
Dabei liegen die Sachen rein faktisch gesehen ganz einfach.
Selbstverständlich war die Kapitulation Deutschlands für die Deutschen keine Befreiung, sondern eine totale Niederlage, verbunden mit Vertreibung, Gewalt, Hunger, Armut. Wäre mir neu, dass die Deutschen beim Einmarsch der Russen oder Amis gejubelt hätten.
Für die Länder der Anti-Hitler-Koalition war es natürlich eine Befreiung.
Die Sowjetunion hat NS-Deutschland samt all dessen Verbündeten (und das waren nicht wenige) praktisch und faktisch fast alleine niedergerungen und dafür einen Blutzoll von 27 Millionen Menschen gezahlt.
Über den Rest Europas außer England waren Hitlers Truppen wie ein Wirbelsturm hinweggefegt und haben alles zerschlagen, was sich ihnen in den Weg gestellt hatte.
NS-Deutschland ist am erbitterten, heroischen und gekonnten Widerstand der sowjetischen Völker, die mehrheitlich, aber nicht nur, aus Russen bestanden, zerbrochen.
Die Franzosen sind von den Deutschen innerhalb von wenigen Wochen erledigt worden. Sie durften sich nur als Siegermacht aufspielen, weil England pleite war und sich die Besatzung der Hälfte Westdeutschlands nicht leisten konnte. Etwas anderes hätte das Ego der Franzosen auch nicht ertragen.
Die USA und England haben im Vergleich zu den Völkern der Sowjetunion einen minimalen Blutzoll entrichtet und außer Lend-Lease-Lieferungen (die noch bis Mitte der 90er von der UdSSR bzw. Russland zurückgezahlt werden mussten) fast nichts zum Sieg über Hitlerdeutschland beigetragen.
Vergesst die ganze Heldenerzählung, mit der man Euch das Hirn gewaschen haben. Hollywood rulez.
Der volle Wucht des Vernichtungskriegs ging gegen die UdSSR und sie hatte ihn alleine zu tragen. Die USA haben ihre zuvor mehrfach versprochene und wiederholt nicht bereitgestellte 2. Front erst dann eröffnet, als sich abzeichnete, dass die Hauptachse der faschistischen Truppen von der Sowjetarmee zerschlagen war und sie zum Marsch auf Berlin ansetzten.
Um zu verhindern, dass die UdSSR einen zu großen Teil Europas befreit, wurde daher erst Mitte 44 von seiten der USA eingegriffen. Eigentliches Ziel - wie auch jetzt - war es, die Deutschen und "Russen" solange gegenseitig ausbluten zu lassen, bis man sich den Kuchen für umme einverleiben kann.
Länder wie Polen beispielsweise würden weder als Staat noch als Nation existieren, wenn sie nicht durch den Blutzoll der Sowjetarmee von den faschistischen Horden befreit worden wären.
Das hat das "demokratische Europa" den "barbarischen Horden" natürlich nie verziehen.
Die Einlassungen des senilen Borrell zum europäischen Garten sind exemplarisch in ihrer beispiellosen Dummheit und Arroganz.
Schon im Mai 45 war dies Zhukov, dem Oberbefehlshaber der Sowjetarmee, bewusst.
Die Auswirkungen dieser narzisstischen Kränkung leben nicht nur bis heute fort, sondern haben sich zu einem neuen faschistischen Wurmfortsatz unter einem anders gefärbten Deckmäntelchen zurückentwickelt.
Konkreter möchte ich aus Gründen nicht werden.
S dnem pobedy!
Leroy verneigt sich vor denjenigen, die die Hauptlast des Krieges getragen haben und ihr Leben für die Verteidigung ihrer Heimat und der Befreiung vom faschistischen Joch Europas gegeben haben.