Egal was man kreiert, am Ende ist diese Kreation nur ein kleines Rädchen in einem System, das sich nur dann entwickeln, oder gar nur dann intakt bleiben kann, wenn dieses Rädchen neu erfunden wird. Selbst mit dem Wissen, dass andere es in Zukunft besser machen werden, hofft man darauf, seine eigene Marke zu schaffen. Damit man, wenn man nach hinten blickt, die hinterlassenen Spuren sieht. Damit man weiß, dass man existiert und noch nicht völlig den Verstand verloren hat. Aber radikale Innovation ist so schwer. Es ist so verdammt schwer kreativ zu sein. Bisoziationen zu finden, von denen man bisher noch nichts gehört oder gesehen hat. Und angeblich sterben kreative Menschen ein bisschen, wenn sie nicht kreativ sein können. Daher müssen sie sich von diesem System abkoppeln, um sich nicht von der Konkurrenz beeinflussen zu lassen. Isolation und Egozentrik machen einen jedoch kaputt. Trotzdem reden alle davon, wie Menschen in Zukunft in kreativere Bereiche umgeschult werden müssen, damit sie in dieser automatisierten Welt einen Arbeitsplatz finden. Als ob es so leicht wäre. Einfach ein paar Kreativitätstechniken googlen und dann wird man zum nächsten Kreativitäts-Guru von Silicon Valley. Whiteboards und Pinnwände werden das Problem schon lösen. Wie naiv zu glauben, dass jemand auf Kommando wahrhaftig Kreatives schaffen kann. Dass Reiz ohne Monotonie existieren kann. Solche Personen haben nie begriffen, was Kreativität einst bedeutet hat. Und diese Personen werden es sein, die diesen Begriff für uns alle neu definieren werden.
tschu tschuu