In Baden-Württemberg – wo ich mit meiner Frau lebe und mich seit Kurzem sehr unwohl fühle – wird es ungemütlich für Ungeimpfte: Vorangetrieben von Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) und Manfred Lucha, Minister für Soziales, Gesundheit und Integration (ebenfalls Grüne), sollen Ungeimpfte ab einer bestimmten Belastung der Intensivstationen vom sozialen Leben ausgeschlossen werden – wahrlich die Kernaufgabe eines Ministers für »Integration«.
Das droht in Baden-Württemberg: Lockdown für Ungeimpfte.
Kein Impfzwang – nur ein bisschen Erpressung
Es gibt keinen Impfzwang. Ich habe mich informiert und bewusst gegen die Impfung entschieden. Da es keinen Impfzwang gibt, sehe ich keinen Grund, diese Entscheidung in irgendeiner Weise gegenüber Dritten zu rechtfertigen. Das ist schlicht mein gutes Recht.
Die neuen Regeln in Baden-Württemberg empfinde ich deshalb als unmittelbaren Angriff auf mich, fast eine Kriegserklärung: Kretschmann, Lucha und Konsorten versuchen mich und alle anderen Bürger, die sich so wie ich entschieden haben, zu erpressen. Als Grund für die Erpressung wird natürlich die Gefahr für das Gesundheitswesen vorgeschoben.
Dabei werden die Politiker von den Medien unterstützt. In der Tageszeitung unserer kleinen Stadt wies Hajo Jenker in einem Kommentar auf die höhere Impfquote in manchen anderen Ländern hin und sagte »… tritt die deutsche Kampagne quasi auf der Stelle. Was die Gefahr erhöht, dass sich in Herbst und Winter die Kliniken erneut bedenklich füllen …« (Gmünder Tagespost vom 9. September 2021). Was heißt dann hier »erneut«? Hat nicht das »RWI – Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung Technische Universität Berlin« in seinem Projektbericht vom 30. April 2021 gezeigt, dass das deutsche Gesundheitswesen während der Pandemie zu keinem Zeitpunkt überlastet war?
Solidarität mal anders herum – Aufruf von Norbert Häring
Norbert Häring hat zur Solidarität mit den Ungeimpften aufgerufen. Seine Argumentation, der man übrigens entnehmen kann, dass er selbst sich hat impfen lassen, ist ganz einfach und sehr schwer zu widerlegen:
Entweder die Impfung schützt, dann brauchen wir keine Angst vor Ungeimpften zu haben, oder sie schützt nicht, dann hat man uns betrogen.
Ich tippe im Gegensatz zu Herrn Häring auf »betrogen«, hoffe aber eigentlich sehr, dass mich die Zukunft eines Besseren belehrt. Schließlich sind auch zwei meiner drei Kinder geimpft, und ich möchte keinesfalls, dass ihnen Langzeitwirkungen blühen.
Norbert Häring ist ein renommierter Volkswirtschaftler, der in seinem Blog in sehr lesenswerten Beiträgen unterhaltsam und verständlich aktuelle Fragen insbesondere zum Geldwesen behandelt. Er ist ein großer Befürworter des Bargelds. Bekannt wurde er vor allem durch seine Klage auf das Recht, die Rundfunkgebühr mit dem gesetzlichen Zahlungsmittel Euro in bar bezahlen zu dürfen.
Was die weltweite Impfkampagne betrifft, hat Norbert Häring schon Mitte August darauf hingewiesen, dass diese durchaus den Sinn habe könnte, endlich alle Bürger digital erfassen und kontrollieren zu können. Das erläutert er in einem Beitrag unter dem Titel Rüstungskonzern Thales erläutert strategischen Zweck der Impfprivilegien und -pässe: natürlich eine Verschwörungstheorie, so geheim und verschwörerisch, dass man sie in den öffentlich zugänglichen Verlautbarungen eines Konzerns nachlesen kann.
Wir brauchen eine Kontrollgruppe
Mir schwant da noch etwas, das auch mit Kontrolle zu tun hat: Ich glaube, die Verantwortlichen ahnen schon länger, dass sie falsch liegen mit ihrer Politik des Lockdown und des Impfens auf Teufel komm 'raus. Wenn es tatsächlich Langzeitwirkungen gibt, was Gott verhüten möge, dann kommt in Zukunft ein großes Problem auf alle Beteiligten zu.
Dass die Impfung mit den vorläufig zugelassenen Vakzinen ein Experiment ist, wird ja nicht einmal bestritten. Als Bundesfinanzminister Olaf Scholz die schon Geimpften als Versuchskaninchen bezeichnete, lag mit seiner Wortwahl ganz richtig.
Aber wie kann man Schäden durch die Impfung feststellen? Am einfachsten durch den Vergleich mit einer nicht geimpften Kontrollgruppe. Und genau das soll zurzeit mit aller Gewalt verhindert werden: Dass überhaupt eine Kontrollgruppe existiert.
Und hier sehe ich auch einen rationalen Grund für die Geimpften, dem Aufruf von Norbert Häring zu folgen und Solidarität mit den Ungeimpften zu zeigen: Denn sollten tatsächlich unerwünschte Langzeitfolgen eintreten, dürften die betroffenen Geimpften sicher an Unterstützung und Entschädigung interessiert sein. Dazu muss man aber nachweisen können, dass etwaige Schäden auf die Impfung zurückgehen – eben mithilfe einer Kontrollgruppe, nämlich den Ungeimpften.