Sorgen - Bitte löschen

@martinwinkler · 2018-02-14 18:56 · deutsch

Die Sorgen Taste - Sorgen bitte löschen

Leider plagen uns immer wiederMy Post.jpg Sorgen und Ängste. Gerade dann, wenn man sie nicht braucht und man zur Ruhe kommen muss oder möchte, melden Sie sich ja besonders laut und nervernd.

Denke heute Nacht um 2 nicht an rosa-rote Elefanten...

Ist ja klar. Das Wort "nicht" kennt unser Unterbewusstsein doch nicht. Und prompt programmiert man sich eben genau in die falsche Richtung.

Als Psychiater ist mir klar, dass unsere "Sorgenmühle" in Gehirnbereichen abgespeichert ist, die eben nicht auf eine Anweisung wie "Jetzt halt doch mal die Klappe und gib Ruhe" reagieren. Vielmehr entsprechen die Bereiche des Limbischen Systems (bzw. wahrscheinlich dem Default Mode Network) eher entwicklungsmässig dem Repertoire von 2-3 jährigen Kindern.

Wenn die Angst oder Sorgen haben, würde ein Anschnauzen ja noch weniger bringen, ja die Sache noch verschärfen.

Und je länger man dann abends bzw. frühmorgens wach liegt und sich darüber ärgert, dass man nicht Abschalten kann, desto schlimmer wird es ja. Und desto unwahrscheinlicher ist es, dass man sich mit herkömmlichen Entspannungsmethoden und Ratschlägen selber beruhigen kann.

Warum kann man Sorgen und Grübelgedanken nicht einfach löschen ?

Tja, das wäre schön. Einfach auf "Entf" (bzw. DEL) drücken und die Sorgen löschen. Oder noch besser - wie früher die Dateien oder gar Festplatte unter DOS : Del . und dann sorgenfrei und entspannt ins Bett.

Aber es ist ja wie verhext : Gerade wenn man auf "Befehl" entspannt sein möchte, melden sich alle möglichen und unmöglichen Themen, Sorgen, Grübeleien oder unerledigte Dinge. Und verunmöglichen einfach, dass man zur Ruhe kommt. Als ob man gerade ein Programm zum STARTEN der Sorgen und Ängste aktiviert, wenn man daran denkt.

Autosuggestion - Manchmal hilft es ...

Eine Autosuggestion (also mehr oder weniger eine kleine Form des positiven Selbstbetrugs) wäre es, wenn man sich eine Löschtaste (z.B. in Rot) in der Mitte seiner linken Hand vorstellt.

Dann drückt man mit dem rechten Daumen auf diese "Taste" und Zählt rückwärts

3 -> Tief einatmen

dann die Taste gelb vorstellen

2 -> Tief einatmen

Taste jetzt grün imaginieren

1 -> Nochmal tief Atmen

Manchmal helfen solche Techniken tatsächlich.

Nach meiner Erfahrung sind sie vorrübergehend auch hilfreich, aber leider nicht belastungsstabil. Gerade dann, wenn man sie brauchen würde, versagen sie. Das Gehirn merkt quasi den Betrug. Dann sollte man sich mit etwas ausgefeilteren Methoden selber auseinander setzen.

Selbst-Suggestion ist meinstens leider nicht belastungsstabil

Gerade dann, wenn man so eine Sorgentaste bräuchte, "klemmt" sie leider auch. Gerade in Belastungssituationen versagt so einen Selbstsuggestion leider häufig.

Dann muss man halt wieder eine schlaflose Nacht in Kauf nehmen. Oder zu anderen Techniken greifen.

Ich werde Euch aber noch weitere Techniken vorstellen, die nach meiner Erfahrung dann auf einem ähnlichen Prinzip, aber besserer Belastungsstabilität beruhen.

Stay tuned!

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