Bevor Ihr den Beitrag direkt wieder schließt, es geht nicht um die Antivirus-Software Norton! Sondern natürlich um einen weiteren Lost Place in meiner Reihe. ;)
Bei meiner letzten Tour war ich in Wesseling unterwegs und konnte für zwei Stunden die Deutsche Norton besuchen. Es handelt sich dabei um eine Fabrik aus dem Jahr 1909 in der vorwiegend Schleifprodukte hergestellt wurden. Während der Zeit des Nationalsozialismus arbeiteten in dem Werk mehrere hundert Zwangsarbeiter, die in einem Barackenlager etwa 200 Meter südlich der Fabrik untergebracht waren (das Südlager). Das Gebiet ist heute eine verwilderte Grünfläche nahe der abgelegenen südlichen Halle (siehe Karte).
Nach der Übernahme des Unternehmens durch Saint-Gobain wurde das Werk 1992 geschlossen und steht seitdem leer. Das Fabrikgelände gehört inzwischen einem privaten Investor, aber Pläne für eine mögliche zukünftige Verwendung gibt es bisher nicht. Da die Fabrik sehr bekannt ist und lange Zeit ein Hotspot für Jugendliche und Urbexer war ist das Gelände inzwischen massiv abgeriegelt. NATO-Draht, Gitter und diverse Zäune verhindern ein unbehelligtes Eindringen weitestgehend.
Auch hier wieder ein sehr großes Gelände wie beim letzten Lost Place. Da es schon über 25 Jahre leer steht sind die Grünflächen total verwuchert, außerhalb der Gebäude ist es teilweise unmöglich vorwärtszukommen.
Durch den Bauzaun fotografiert, dahinter Absperrungen mit NATO-Draht, ein sicheres Durchkommen ist hier unmöglich gewesen.
Die Türen sind zugemauert...
...oder durch Gitter versperrt.
Die Toreinfahrt befindet sich rechts, dies ist der Haupteingang im Nordwesten des Geländes.
Im Eingangsgebäude hat es anscheinend schon mehrfach gebrannt.
Die dunklen Bereiche entstehten nicht etwa durch Schatten oder fehlendes Licht, sondern durch massive Rußablagerungen durch Feuer im Gebäude.
Dies war der Aufgang zu einem der Türme, wie er im Titelbild zu sehen ist. Die eingebrochene Treppe hat meinen Versuch hochzugehen direkt vereitelt, an dieser Stelle war es zu gefährlich weiterzugehen.
Eine Treppe hinunter in den Keller, da ich wieder alleine unterwegs war habe ich diesen leider nicht erkundet.
Auch die Deutsche Norton würde ich gerne erneut besuchen. Ich habe mich nur auf einem Bruchteil des gesamten Areals bewegt und auch wenn die Spuren anderer Besucher viel zerstört haben, gibt es noch Einiges zu entdecken. Die hinteren Hallen, den Keller, die oberen Etagen sowie die abgeschiedene Halle beim ehemaligen Südlager habe ich nicht betreten, daher besteht auf jeden Fall Nachholbedarf!
Der kommende Post in meiner Reihe wird erneut den Lost Places #5: Ehemalige Metallwarenfabrik zeigen, dieses Mal waren wir zu zweit vor Ort und haben in drei Stunden einen Großteil des Geländes erkundet. Wir haben immernoch nicht Alles gesehen, aber es sind ein paar beeindruckende Aufnahmen entstanden!