Das DOK Leipzig - Dokumentarfilmfestival
läuft bereits seit gestern und noch bis zum 4 November. Offenbar steht die Festivalentscheidung einen Film über den Dresdner-Youtuber Adlersson in das Programm aufzunehmen in der Kritik.
Von Adlersson, mit bürgerlichem Namen Max Herzberg, hab ich vor kurzen das erste Mal gehört und beim Betrachten seiner Filme absolut nicht an Nazis gedacht, o.k. er trug North-Face-Pullis und hat die Haare schön kurz aber das hat bei mir noch nix ausgelöst. Außerdem ist sein bester Kumpel schwarz, redet zwar mit breitestem Sächsisch und zitiert auch gern mal einen der Ritter Söhne aus Köthen, aber das wirkte eher wie Comedy und Satire, zumal die Jungs permanent besoffen sind.
https://www.youtube.com/watch?v=FR6qbfHHBvs
Aber vielleicht hab ich auch nicht alles gesehen. Ich dachte eher daran wie es mich amüsiert, dass er mit Inhalten die ungeplant aus dem Suff entstehen und der vom Alkohol gelösten Zunge fröhlich positive Stimmung verbreitet und die deutsche Jugend zum Saufen animiert. Pöbelnde Jugend auf YouTube, endlich mal was Schönes mit positivem Hintergrund, etwas, das in der Welt Anklang zu finden scheint. Immerhin hat der Mensch 150.000 Follower.
Zwar nicht gerade das ideale Vorbild für die lieben Kinder, doch besseres Marketing für Dunkelsachsen als renitent, frustrierte Rentner bei Pegida. So war jedenfalls mein erster "linksgrünversiffter" Eindruck, auch wenn ich ihm keinen Nobelpreis verleihen würde, wozu auch als Youtuber? Und wenn ich die Entwicklung von Mediengewohnheiten, nachwachsender Generationen, was Younow-Streams oder Youtube-Abos nur kopfschüttelnd verfolgen kann, habe ich teils laut gelacht.
Laut LVZ-Online-Artikel vom 30.10.18 kritisieren sowohl das Aktionsbündnis "Leipzig nimmt Platz" und der Grünen-Politiker und Rechtsanwalt Jürgen Kasek, dass bereits im letzten Jahr ein Film zu sehen war: "...der ohne jedwede kritische Einordnung extrem rechte Personen zu Wort kommen lässt“. Sorry aber ist mir beim Ansehen echt nicht aufgefallen.
Meiner Meinung nach ist das einfach ein lustiger Mist, dumme Jungenstreiche und pubertäres Verhalten gemischt mit witzigen Sprüchen, die oft recht spontan und dadurch authentisch wirken. Das einigen Jungendlichen sowas besser gefällt als künstliche Youtuber mit Schminktips oder Reaktion-Videos ist meiner Meinung nach nicht zu beanstanden.
Wenn er menschenverachtende Gedanken verbreiten würde, wär mir das beim Ansehen glaub ich aufgefallen, den Trailer hier sah aber eben das erste Mal. Daher mal noch ein Video extra. Mit wem er sonst so kuschelt und alle Leute im Video hab ich allerdings nicht analysiert. Lange hält man den halbstarken Style der Alkikiddies auch nicht aus als erwachsener Mensch aber mich interessieren solche Phänomene immer:
https://www.youtube.com/watch?v=lpNaWl5y9Yo
harmloser Schwachsinn oder gefährlich?
Seht selbst beim Festival, Programm siehe oben.