USA-UFO-Disclosure, Popkultur und Europas Zaudern

@pantha.rhei · 2025-05-22 05:21 · Deutsch D-A-CH

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. ...............................FOR THE ENGLISH VERSION- PLEASE SCROLL DOWN!............................... . Auch wenn es nur wenige zur Kenntnis nehmen: Europa hat eine reiche UFO-Geschichte. Von der ersten (vielbezeugten) UFO-Massensichtung der Neuzeit in Nürnberg 1561, der ersten(?) mutmaßlichen Bergung eines UFOs im italienischen Mantua 1933, dem Rendlesham Forest Incident (1980), dem Belgischen UFO-Winter (1989–1990) mit 13.000 Zeugenberichten, bis hin zu den mysteriösen „Drohnen" über US-Militärbasen in Großbritannien Ende 2024 und Anfang 2025.

Während in den USA das Thema nicht zuletzt nach Kongress-Anhörungen von hochrangigen Whistleblowern zunehmend ernst genommen wird – immerhin gaben in einer Befragung nahezu 70 Prozent der Interviewten an, an außerirdisches Leben zu glauben – schweigen in „good old Europe" sowohl die Wissenschaftselite wie auch die Qualitäts-Printmedien.

Gerade in diesen Tagen ist bei ARTE eine seriöse Dokumentation „Die UFO-Jäger" erschienen. Sie berichtet über die seit Jahren auftretenden unerklärlichen Lichterscheinungen im norwegischen Hessdalen und das Interesse daran, nicht nur, aber auch von „city scientists" und Hobbyforschern. Behandelt wird aber auch die staatliche französische Institution Behörde GEIPAN, die solche Phänomene dokumentiert. https://m.youtube.com/watch?v=FHofukQhJfw Prompt erschien dazu in der österreichischen Zeitung „Der Standard" eine verniedlichende Rezension dieser Sendung, die mit den Worten endet: „...analysiert sie Sichtungen und zerstört Illusionen, wenn es sich wieder nur um ein Wetterphänomen oder einen Helikopter handelt. Sehenswert!" (Immerhin!)

Desgleichen der bekannte deutsche Fernseh-„Wissenschaftsvermittler" Harald Lesch. Der promovierte Astrophysiker hat in seinen jüngsten Beiträgen sogar kurz die "UAP"-Radaraufnahmen der US-Marine von Anfang der 2000er Jahre gezeigt, ist aber skeptisch nach dem Motto „Warum sollten solche hochentwickelten Zivilisationen ausgerechnet unsere Erde besuchen?"

Eine rühmliche Ausnahme stellt da Beatriz Villarroel dar, eine spanisch-schwedische Astrophysikerin, die sich auch öffentlich (TED-talks) für die interdisziplinäre Erforschung von unidentifizierten Flugobjekten eintritt, eine offene wissenschaftliche Herangehensweise an das Phänomen.

Dabei sind UFOs seit vielen Jahrzehnten fixer Bestandteil der Popkultur. Von David Bowies „Starman" (1972), ET – Der Außerirdische (1982), die Fernsehserie ALF (Ende der 80er Jahre), besonders aber Akte X (The X-Files (1993–2002)) und Independence Day (1996), Men in Black (1997) bis hin zu der seit Jahren bis zum heutigen Tag auf History Channel laufenden spekulativen Doku-Serie „Ancient Aliens". In den meisten dieser Werke werden UFOs/Aliens verharmlost und verniedlicht, oder aber auch zur ultimativen Bedrohung erklärt. Es gibt Belege, dass US-Geheimdienste beratend in (einigen) dieser Produktionen tätig waren und vieles spricht dafür, dass auf diesem Wege das UFO-Thema in einen fiktionalen Raum positioniert werden sollte, um so auch berichtete Sichtungen abzuqualifizieren und eigene Forschungen zu vertuschen. Während also Europas wissenschaftliche Szene dahindämmert, haben sich in den mehr pragmatisch orientierten USA nun, nach den erwähnten geheimen militärischen Programmen, auch einige in der Öffentlichkeit stehende Forscher der Sache angenommen:

Avi_Loeb_in_2023_02.jpg Foto von Christopher Michel, lizenziert unter CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons

Harvard-Professor Avi Loeb hat sich intensiv mit den Besonderheiten des ersten innerhalb des Sonnensystems beobachteten interstellaren Objekts „Oumuamua" (2017 passierte es die Erde) beschäftigt. Er leitet das Galileo Projekt zum Nachweis ungewöhnlicher Himmelsphänomene.

Dr. Gary Nolan (Molekularbiologe an der Stanford University) analysiert biologische Proben aus UAP/Alien-Berichten.

Dr. Hal Puthoff, Physiker und Urgestein der UAP-Forschung, und sein Kollege Eric W. Davis forschen an theoretischen potentiellen Antriebssystemen, wie z.B. mittels des „Casimir-Effekts" oder dem „Warp-Antrieb nach Alcubierre", einer überlichtschnellen Fortbewegungsmethode in einer die Raumzeit stauchenden/dehnenden Blase. Die beiden werden in der UFO-Community oft mit geheimen militärischen Reverse-Engineering-Programmen in Verbindung gebracht. Zugegeben haben sie das nicht, betonten aber ihre Verschwiegenheitspflicht.

Zurück in Europa: Eine mahnende Stimme ist der Biologe Francesco Grassi (Göttingen/Rom), der den Mangel an Bereitschaft, institutionellen Strukturen aber auch öffentlicher Förderung der UFO-Forschung in Europa kritisiert. Es gäbe hier keine interdisziplinären Ansätze und „UFO" wird hierzulande immer noch automatisch mit außerirdischen Raumschiffen gleichgesetzt, anstatt paradigmenfrei die Phänomene zu erforschen. Sollte es in den USA tatsächlich zu diesbezüglichen wissenschaftlichen Durchbrüchen kommen, wäre die europäische Forschungsgemeinschaft und -kultur massiv desavouiert.

Das bringt mich zum Auslöser für meinen Artikel: Die Entdeckung eines „Space Coiffeurs" mit kleinen grünen Männchen und ET in der Auslage, in einer Wiener Geschäftsstraße. Soviel zum Thema Popkultur. (Siehe das Artikeleingangsbild)

Fest steht: (um „Akte X" zu zitieren.) „Die Wahrheit ist irgendwo da draußen"... Und vielleicht müssen wir gar nicht so weit ins All blicken, sondern beginnen unvoreingenommen an die Phänomene in unserer Welt heranzugehen.

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............................................................ENGLISH VERSION............................................................. . .

USA UFO disclosure, pop culture and Europe's procrastination

Even though few take notice: Europe has a rich UFO history. From the first UFO mass sighting of modern times (with many witnesses) in Nuremberg in 1561, the first(?) presumed recovery of a UFO in Mantua, Italy in 1933, the Rendlesham Forest Incident (1980), the Belgian UFO Winter (1989–1990) with 13,000 witness reports, to the mysterious "drones" over US military bases in Britain in late 2024 and early 2025.

While in the USA the topic is increasingly being taken seriously, not least after congressional hearings by high-ranking whistleblowers – after all, nearly 70 percent of interviewees in a survey said they believe in extraterrestrial life – both the scientific elite and quality print media remain silent in "good old Europe."

Just these days, a serious documentary "The UFO Hunters" has appeared on ARTE. It reports on the inexplicable light phenomena that have been occurring for years in Hessdalen, Norway, and the interest in them, not only but also from "city scientists" and amateur researchers. But it also covers the French state institution GEIPAN, which documents such phenomena. https://m.youtube.com/watch?v=FHofukQhJfw Promptly, a trivializing review of this program appeared in the Austrian newspaper "Der Standard," which ends with the words: "...it analyzes sightings and destroys illusions when it turns out to be just a weather phenomenon or a helicopter again. Worth watching!" (At least!)

Likewise the well-known German television "science communicator" Harald Lesch. The PhD astrophysicist has even briefly shown the "UAP" radar recordings from the US Navy from the early 2000s in his recent contributions, but remains skeptical with the motto "Why would such highly developed civilizations visit our Earth of all places?"

A praiseworthy exception is Beatriz Villarroel, a Spanish-Swedish astrophysicist who also publicly advocates (TED talks) for interdisciplinary research into unidentified flying objects, an open scientific approach to the phenomenon.

UFOs have been a fixed component of pop culture for many decades. From David Bowie's "Starman" (1972), E.T. the Extra-Terrestrial (1982), the TV series ALF (late 80s), but especially The X-Files (1993–2002) and Independence Day (1996), Men in Black (1997) to the speculative documentary series "Ancient Aliens" that has been running on the History Channel for years to this day. In most of these works, UFOs/aliens are either trivialized and made cute, or declared to be the ultimate threat. There is evidence that US intelligence services were involved as consultants in (some of) these productions, and much suggests that the UFO topic was positioned in a fictional space this way, in order to discredit reported sightings and cover up their own research. While Europe's scientific scene thus slumbers, in the more pragmatically oriented USA, after the mentioned secret military programs, some publicly visible researchers have now also taken up the cause: Avi_Loeb_in_2023_02.jpg Photo by Christopher Michel, licensed under CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons

Harvard Professor Avi Loeb has intensively studied the peculiarities of the first interstellar object observed within the solar system, "Oumuamua" (it passed Earth in 2017). He leads the Galileo Project for detecting unusual celestial phenomena.

Dr. Gary Nolan (molecular biologist at Stanford University) analyzes biological samples from UAP/alien reports.

Dr. Hal Puthoff, physicist and veteran of UAP research, and his colleague Eric W. Davis research theoretical potential propulsion systems, such as using the "Casimir effect" or "Alcubierre warp drive," a faster-than-light locomotion method in a space-time compressing/expanding bubble. The two are often associated with secret military reverse-engineering programs in the UFO community. They haven't admitted this, but emphasized their obligation to secrecy.

Back in Europe: A warning voice is biologist Francesco Grassi (Göttingen/Rome), who criticizes the lack of willingness, institutional structures, and public funding for UFO research in Europe. There are no interdisciplinary approaches here, and "UFO" is still automatically equated with extraterrestrial spacecraft, instead of researching the phenomena without paradigmatic bias. Should there actually be related scientific breakthroughs in the USA, the European research community and culture would be massively discredited.

This brings me to the trigger for my article: The discovery of a "Space Coiffeur" with little green men and E.T. in the shop window, on a Vienna shopping street. So much for pop culture. (See the article opening image)

One thing is certain: (to quote "The X-Files") "The truth is out there"... And perhaps we don't need to look so far into space, but should begin to approach the phenomena in our world without preconceptions.

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#aliens #uap #ufo #alien #deutsch #science #earth #life #stem #ocd
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