[GER] PRP-LGBT Magazin 04 | Blut spenden als Homosexueller?

@prp-lgbt · 2018-05-22 17:55 · lgbt

MAGAZINEFINISH.jpg

Hallo liebe Steemians und Willkommen zur vierten Ausgabe vom @PRP-LGBT Magazin!

U5dtkJc3jJcvu1KaPSX1a2yLjLW41mJ_1680x8400.png

Wenn du neu auf diesem Account bist, lade ich dich herzlichst ein zuerst den Vorstellungspost zu lesen! Introducing PRP-LGBT the Curation & Magazine Account for LGBT+ Content

Inhaltsverzeichnis

  • Blutspende bei Homosexuellen
  • LGBT in Jordanien
  • Extra Kuration?

U5dtkJc3jJcvu1KaPSX1a2yLjLW41mJ_1680x8400.png

Blutspende bei Homosexuellen


Trotz des rezenten Erfolges, dass seit dem 1. Oktober 2017 nun auch gleichgeschlechtliche Paare offiziell heiraten dürfen und somit die Entscheidungsfreiheit zugesprochen bekamen, so trügt der Schein doch sehr, dass nicht heterosexuelle Menschen nun gänzlich gleichgestellt in Deutschland sind. Zwar ist die "Ehe für Alle" ein richtiger Schritt in die richtige Richtung, doch sind homosexuelle Menschen, beispielsweise, noch immer bei der Blutspende benachteiligt.

Für jemanden, der bereits einmal in seinem Leben Blutspenden war, egal ob homosexuell oder nicht, müsste es doch befremdlich erscheinen, dass man insgesamt dreimal gefragt wird, ob man denn homosexuell beziehungsweise bisexuell sei.

Warum eigentlich?

Es scheint perplex. In Zeiten stetig steigenden Bedarfs an Blutspenden und Blutkonserven verwehrt man - allein aufgrund ihrer Sexualität - ungefähr 5-7% der Deutschen[X] das Recht sich solidarisch zu zeigen und Blutspenden zu gehen. Überall in den Schlagzeilen hört man, dass Deutschland mehr Blutspender braucht - und dies jedes Jahr aufs Neue,[X] was natürlich verständlich ist, wenn man sich vor Augen hält, dass alleine das Uniklinikum Münster trotz präventiver Maßnahmen noch immer 60 Konserven pro Tag benötigt![X]
Dennoch! Wer sich offiziell als Homosexueller bei seinem Blutspendedienst outet, desjenigen Blutes wird nicht für weitere Spenden genutzt - es wird kontrolliert und (egal ob es sauber ist) dann verworfen.

![stop-youth-suicide-3414467_1280.jpg](https://cdn.pixabay.com/photo/2018/05/19/21/54/stop-youth-suicide-3414467_1280.jpg) Quelle: Pixabay Der Grund ist, perfiderweise, die berechtigte Angst vor Krankheiten wie HIV, Hepatitis B, Hepatitis C oder Syphilis. Homosexuelle stellen eine "erhöhte Risikogruppe" dar und sind deshalb prinzipiell vom Blutspenden ausgeschlossen. Selbst nach dem Attentat in Orlando war es Homosexuellen nicht gestattet, dass sie ihr Blut anderen Homosexuellen spenden.[X][X]
Leider ist es korrekt, dass homosexuelle Männer die höhere Risikogruppe darstellen, mit einer ungefähr 50-fachen Wahrscheinlichkeit einer HIV-Infektion,[X] allerdings sind diese gefährlichen Krankheiten, vor denen man sich zurecht schützen versucht, keineswegs sexualitätsfokussiert und auch heterosexuelle Menschen können es durch einen Mann-zu-Frau-Kontakt sehr leicht übertragen. Diese Viren verhalten sich unabhängig von Sexualität und Geschlecht gleichermaßen tödlich und gefährlich. Aus diesem Grund wird das Blut nach jeder Spende bei jedem Menschen überprüft und eine Infektion durch eine Blutspende liegt heutzutage bei 1 zu 4 Millionen.[X]
Bei einer Blutspende ist man verpflichtet anzugeben, wann man das letzte Mal Geschlechtsverkehr hatte - ungeschützt, mit einem Partner, den man nicht kennt, zum Beispiel - und sich somit (freiwillig?) zu disqualifizieren. Jemand, der regelmäßig Blutspenden geht kennt, normalerweise, die Faktoren, die ihm die Blutspende verwehren, und wann es ratsam ist, aus Sicherheitsgründen, den Termin zu verschieben.
Lässt man nun Homosexuelle zu der Blutspende zu, so darf man doch sehr stark hoffen, dass diese nicht mehr oder minder verantwortungsbewusst wie ihre heterosexuellen Mitmenschen sind - wenn nicht sogar mehr, da sie sich ihres Risikos, so hofft man, bewusst sind.
Bis eine Änderung eintritt, so muss der Bedarf an Blutspenden vermutlich höher sein.
Israel[X] und die USA[X] haben ihre Vorschriften gelockert. Auch in Deutschland darf man seit einem Jahr als Homosexueller nun Blut spenden, wenn man denn ein Jahr enthaltsam lebt.[X] Dies scheint nun auch ein Schritt in die richtige Richtung zu sein. Der zynische Leser sieht dies wohl nun als "Bewährungsprobe", sodass man zeigen kann, dass nun nur verantwortungsbewusste Menschen Blutspenden gehen. So sind Homosexuelle Menschen aber eigentlich trotzdem ausgeschlossen, denn sind wir mal ehrlich, wer verzichtet denn freiwillig ein ganzes Jahr auf Geschlechtsverkehr um nur maximal 6-mal pro Jahr zur Blutspende zu gehen?
Bei Knochenmark hingegen war der Bedarf besonders hoch, weswegen man bereits Anfang 2015 das Spenden hier erlaubt hatte.[X] Allerdings besteht hier auch die Gefahr, dass "homosexuelles", "prostituierendes" oder "straffälliges" Knochenmark weiterhin auf Wunsch des Arztes ohne Begründung abgelehnt werden kann.

Die Diskriminierung aufgrund von Geschlecht oder Sexualität sei zwar verboten in Deutschland, und auch in der EU, allerdings ist dies noch immer eine stille Diskriminierung von bereitwilligen (homosexuellen) Blutspendern in Deutschland. Man solle nicht prinzipiell jedem nicht-heterosexuellen Spender das Recht auf Solidarität verwehren, nur weil er sich zu jemand anderem hingezogen fühlt. Ähnlich wie bei heterosexuellen Menschen, so solle es bei jedem der Fall sein, dass die Entscheidung, ob denn jemand spenden darf, einzig und allein im Individualfall zu entscheiden sei!
Wir machen das bereits, es sollte nicht zu schwer sein.
Falls man durch die Blutspende HIV weitergibt, ist man so oder so bereits strafbar. Geschrieben von @Serylt

U5dtkJc3jJcvu1KaPSX1a2yLjLW41mJ_1680x8400.png

LGBT in Jordanien


jordan-1846284_1280.jpg Quelle: Pixabay"

Jordanien ist ein arabischer Staat in Vorderasien. Die Amtssprache ist daher arabisch und die Einwohnerzahl liegt bei ca. 10 Millionen Menschen. Im Vergleich zu den Nachbarländern ist es in Joradnien deutlich sicherer, da dort momentan kein Krieg herrscht. Seit 1951 ist Homosexualität dort schon legal! Sehr unüblich im Vergleich zu anderen arabischen Ländern. Dennoch heißt das noch lange nicht, dass es dort im Alltag akzeptiert ist. Die gleichgeschlechtliche Ehe ist dort noch nicht erlaubt, dennoch hat Jordanien einen Schritt getan, den noch sehr viele andere Länder gehen sollten. Es ist eine Grundlage, die geschaffen wird und auf diese Grundlage muss nun weiter aufgebaut werden.

In einer Umfrage in Jordanien wurden 1000 Menschen die Frage gestellt: "Sollte die Gesellschaft Homosexualität akzeptieren?" - 97% antworteten mit "Nein". Ich finde so etwas immer wieder traurig zu sehen, aber es sind dennoch nicht 100%, darauf muss man bauen. Hier sieht man aber wieder, dass Gesetze nicht alles sind. Auch wenn es nicht illegal ist, ist es allem Anschein nach nicht akzeptiert und dies macht einem das Leben schwer. Wart ihr schon mal in Jordanien? Was sind eure Erfahrungen mit LGBT in arabischen Ländern?

Danke an @redpalestino für den Tipp mit Jordanien!

U5dtkJc3jJcvu1KaPSX1a2yLjLW41mJ_1680x8400.png

Extra Kuration?


Ich habe ehrlich gesagt dieses mal keinen außerordentlichen Beitrag, den ich heute vorstellen möchte. Aber ich möchte diese Stelle nutzen um alle Leser bzw. Schreiber zum Denken anzuregen: Ihr müsst euch nicht mit der LGBT Community identifizieren können, ihr müsst nicht lesbisch, schwul, bisexuell oder transgender sein, um euch mit diesem Thema zu beschäftigen. Der obige Beitrag über Blutspende ist ein gutes Beispiel dafür. Denn das ist zum Teil Politik/Wissenschaft, fällt aber dennoch in den LGBT Bereich, da es Homosexuelle betrifft. Also wenn ihr ein interessantes Thema habt, schreibt einfach darüber und benutzt den Tag #lgbt, sofern es damit zu tun hat.

Falls ihr einen tollen LGBT-Beitrag seht und ihr seid der Meinung, er soll im Magazin gezeigt werden, dann postet ihn einfach in die Kommentare oder schreibt mir (@misomaniac) im Discord eine Nachricht. Oder wenn ihr selbst einen Teil vom Magazin schreiben wollt, so wie es @Serylt getan hat, meldet euch bei mir! Ich bin sehr dankbar für jede Unterstützung!

Trotzdem noch ein kleines Shout-out an @ancapbarbie für ihre Curation-Arbeit mit The Good, the Bad, and the Ugly - IDAHO Edition!

Wie dein Post gefeatured werden kann: Beiträge unter dem Tag #lgbt werden geupvoted, sofern sie Qualität haben. Zitate sollten als solche gekennzeichnet und Literatur- und Bildquellen genannt werden.

U5dtkJc3jJcvu1KaPSX1a2yLjLW41mJ_1680x8400.png

Der PRP-LGBT Account


Danke an @naturicia und @carlgnash für die Delegationen! Sobald der Wechsel von SBD zu Steem wieder verlustfrei wird, werden die Einnahmen wieder umgetauscht und aufgepowert!

@prp-lgbt ist in erster Linie dazu gedacht, Beiträge zu allen möglichen LGBT-Themen zu kuratieren und zu teilen. Im Moment gibt es nicht viele LGBT-bezogene Beiträge und das möchte ich mit diesem Account ändern. Ich möchte Leute belohnen, die sich mit diesem Thema beschäftigen und anderen zeigen, dass man sich hier bei Steemit nicht verstecken muss! Steemit ist eine wunderbare Plattform und ich möchte noch mehr Liebe verbreiten!

Wenn du teil des Accounts sein möchtest, schreibe mir gerne eine PN auf Discord!

Klick auf den Banner um zum LGBT Discord zu gelangen!


Das Bild ist selbst gemalt und gehört daher zu mir. (@misomaniac) Ihr dürft es gerne in euren Beiträgen verwenden aber nur wenn ihr zu diesem Account verlinkt! (@prp-lgbt) Die Zeilentrenner sind von @javehimself, wenn ihr sie also nutzen wollt wäre es schön ihn auch zu erwähnen.

#lgbt #deutsch #steemit-austria #community #de-stem
Payout: 0.000 HBD
Votes: 34
More interactions (upvote, reblog, reply) coming soon.