3 Tage Hüttentour in Südtirol klingt ja erst einmal nicht so ultra lange. Für den Anfang und die erste Hüttentour der Saison ist das aber meiner Meinung nach allemal ausreichend. Am ersten Tag sind wir bereits ganze 983 Höhenmeter bis zur Grasleitenhütte angestiegen und haben uns dort häuslich niedergelassen.
Alle Highlights von Tag 1 und mehr Infos zu der ganz besonderen Grasleitenhütte findest du hier.
Heute geht es direkt nach dem Frühstück weiter auf eine abenteuerliche Bergtour quer durch die Dolomiten. Wir wandern von der Grasleitenhütte, über den Molignonpass und die Tierser Alpl bis hin zum Schlernhaus. Kommst du mit? Dann mal los!
Der Molignonpass
Direkt nach dem rustikalen Frühstück samt leckerem Rührei machen wir uns relativ gut erholt und voller neuem Tatendrang auf. Ich muss zugeben, der Anstieg des ersten Tages und der feuchtfröhliche erste Abend hat mir schon noch ein wenig in den Beinen und dem Magen rumort. Aber wer feiern kann, der kann auch wandern - ihr kennt ja den Spruch. =)
Als wir uns nun frisch gestärkt von der Grasleitenhütte verabschiedet haben, wurden wir direkt mit strahlendem Sonnenstrahl empfangen, der hinter den umliegenden Berggipfeln hervorblinzelte. Damit haben wir bei dem anfänglich eher schlechten Wetterbericht wirklich nicht gerechnet, nehmen den Wetterumschwung aber mit offenen Armen entgegen.
Erst einmal gehts jetzt eine ganze Runde knackig bergauf - aber das kennen wir ja auch schon von Tag 1 unserer dreitägigen Hüttentour. Die insgesamt 400 Höhenmeter Unterschied zwischen der Grasleitenhütte und dem Molignonpass bringen den gesamten Körper und Geist direkt richtig in Schwung. Insgesamt haben wir 1:45 h bis auf den Molignonpass gebraucht.
Wieso wir so lange da rauf gebraucht haben? Das ist eine gute Frage. Ich würde sagen, erstens war es wirklich sehr anstrengend, da es teilweise recht geröllig und steil war. Deshalb (und wegen dem vielleicht etwas zu langem Vorabend) mussten wir das ein oder andere Mal Rast machen. Zweitens - und das ist noch viel wichtiger - war der Aufstieg zum Molignonpass und der Ausblick einfach atemberaubend.
Auf solchen Pfaden, entlang an ehemaligen riesigen Gletschern und reißenden Gebirgsbächen, wird mir immer wieder demütig bewusst, wie besonders und mächtig die Gewalt der Berge doch ist. Außerdem hätte ich nie nie nie gedacht, dass man solche Wege einfach so mit ein paar Wanderschuhen und ausreichend Proviant ausgestattet erklimmen kann. Das fasziniert mich immer und immer wieder aufs Neue!
Tatsächlich muss ich aber auch zugeben, dass wir wirklich sehr froh waren, als wir dann schlussendlich am Molignonpass angekommen sind. Wir dachten nämlich eigentlich, dass das der einzige Anstieg des Tages bleiben wird. Irgendwie hat sich das aber am Ende doch nicht bewahrheitet. Wir waren zwar jetzt mit knapp 2.600 Metern am höchsten Punkt unserer heutigen Etappe (und auch der gesamten Tour) - aber insgesamt stand uns heute der selbe Anstieg noch einmal bevor. Gut, dass wir das hier noch nicht wussten.
Auf gehts zur Tierser Alpl
Erst einmal Schnee feiern! Direkt nach dem Molignonpass durften wir ein großes Schneefeld queren. Wenn du meinen Beitrag zum Lünersee gelesen hast, dann weißt du sicher schon, dass ich mit Schneefeldern immer vorsichtig bin. Dieses hier hat auf mich allerdings einen sehr guten Eindruck gemacht und war auch bereits sichtbar ausgetreten (was nicht immer heißt, dass es sicher ist!).
Direkt nach dem vorsichtigen Queren der riesigen Schneemassen machen wir uns zielsicher auf den Weg zur Tierser Alpl. Da wartet nämlich der erste Kaffee und Kuchen Snack auf uns, den haben wir uns sicher schon verdient, meinst du nicht auch?
Es geht erstmal ein wenig bergab und dann wieder langsam aber stetig bergauf. Der Ausblick und das Panorama ist gigantisch. Wir können prima bis zu den umliegenden Gebirgsgruppen sehen, wenn ich mich nicht täusche sogar bist zu den Ötztaler Alpen. So ein gutes Wetter und einen geilen Fernblick haben wir wirklich nicht erwartet. Sehr geil!
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