Heute verrate ich die Pointe der Lünersee Umrundung einmal vorneweg:
Ich bin total geflasht von diesem Stausee in Vorarlberg!
Irgendwie hat die Tour anfangs gar nicht so besonders ausgesehen und für mich war ziemlich klar, dass "nur" die Umrundung des Lünersees nicht so spannend sein wird. Doch weit gefehlt!
Ich bin gespannt, ob es dir auch so geht, wenn du die Bilder siehst und meinen Bericht dazu liest. Lass doch mal ein Kommentar da, was du von dieser Tour hältst! Viel Spaß beim virtuellen Mitwandern!
Anreise & Parken am Lünersee
Heute gehts auf zu einer wunderschönen Lünersee Umrundung im abenteuerlichen Gebirge Rätikon - hoch oben in Vorarlberg. Kurz nach Bludenz geht es schon auf einer beschaulichen Passstraße stetig aufwärts Richtung Naturjuwel Lünersee. Die Luft wird immer klarer, das Gewusel des Alltags immer weniger.
Die Vorfreude auf die Tour steigt schon jetzt, denn bereits die Anreise zum Lünersee - beziehungsweise bis zum Parkplatz der Schattenlagant Hütte - stellt sich als wunderbar idyllisch und aussichtsreich heraus. Ab hier geht es aktuell nur noch zu Fuß weiter, da an der Seilbahn zum Lünersee kräftig gebaut wird. Voraussichtlich soll die Seilbahn im August 2020 wieder öffnen und hunderte Bergbegeisterte pro Stunde ganz ohne schweißtreibenden Anstieg zum Lünersee bringen.
Aber das macht erst einmal nichts. Denn auch an der Schattenlagant Hütte kann man super und kostenlos parken. Der Gehweg verlängert sich dann eben um etwa 10 Minuten, aber das kann ich gerade noch so verkraften. Mir macht es den Anschein, dass unglaublich viele Parkplätze (kostenlos) zur Verfügung stehen. Wie das dann im Hochsommer gehandhabt wird, und ob diese super vielen Parkplätze am Ende auch ausreichen, kann ich euch aus Erfahrung leider nicht berichten.
Hier sieht man im Hintergrund übrigens schon die Bergstation der Lünerseebahn und die ersten Ansätze der Douglashütte. Also los gehts!
Aufstieg zum Lünersee über den Steig "Böser Tritt"
Nachdem ich die Baustelle bzw. die Talstation der Lünerseebahn links liegen gelassen habe, geht es rechts gleich ab zum Steig "Böser Tritt". Warum der so genannt wird, hat sich mir erst einmal nicht ganz erschlossen. Dazu aber gleich noch mehr.
Tritte habe ich übrigens "nur" knapp über 100 gezählt. Die Kilometer zwischen den Tritten sind aber auch steil genug und machen den Aufstieg bis zur Douglashütte doch zu einer anspruchsvollen Partie. Normalerweise kann man diese knapp 415 Höhenmeter von der Talstation zur Bergstation aber ja auch mit der Seilbahn "bewältigen".
Der "Böse Tritt" Steig kann gänzlich ohne Ausrüstung gegangen werden, so ist es jedenfalls in allen bekannten Wander-Plattformen beschrieben. Abgesehen natürlich von ein paar Basics, wie festen Wanderschuhen - aber das sollte bei einer alpinen Tour ja ohnehin klar sein.
Ich persönlich würde an windigen Tagen durchaus empfehlen einen Helm dabei zu haben. Nicht, weil ich mir Sorgen über einen möglichen Absturz mache. Der Steig ist wirklich easy und zusätzlich gut versichert. Der Weg führt aber entlang einer Felswand, an der des öfteren mal das ein oder andere Steinchen runter kommt. Ich habe mich schon ein paar mal erschreckt, weil es gekieselt und gerumpelt hat.
Und einen Stein möchte ich bei einer Bergtour nun wirklich nicht auf den Kopf bekommen - vor allem nicht, wenn ich alleine unterwegs bin. Was genau dem "Bösen Tritt" seinen Namen gegeben hat kann ich nicht sagen. Ich für meinen Teil stufe einfach mal den teilweise recht steilen Anstieg gepaart mit der Steinschlaggefahr als "böse" ein.
Trotz der Steinschlaggefahr - die es im Übrigen ja immer und überall geben kann - ist der Steig "Böser Tritt" wirklich empfehlenswert und vor allem abwechslungsreich: erst der serpentinenartige Weg durch das Geäst, dann ein angenehmer Schotterweg, der in eine felsige Passage entlang an leicht tosenden Bächern voller Schmelzwasser bis hoch zum Lünersee führt.
In einer guten Stunde schafft man es von der Talstation zur Bergstation des Lünersees - mit stetig besser werdendem Ausblick!
Die Douglashütte
Die Bergstation der Lünerseebahn ist baulich mit der Douglashütte verbunden. Die Douglashütte ist nicht nur eine der ältesten Berghütten Vorarlbergs, sondern auch eine der bestbesuchtesten. Die ideale Lage "am schönsten Platz Österreichs" bietet eben einen wundervollen Ort zum Verweilen und die Küche soll auch nicht schlecht sein. Was will man also mehr?
Von der Douglashütte aus kann man schöne und anspruchsvolle Touren zu den umliegenden Bergen unternehmen. Der höchste Berg von Vorarlberg - die Schesaplana auf 2965 Metern - ist über die Totalpe und die Totalphütte innerhalb von 3-4 Stunden erreichbar. Allerdings ist bei der Schesaplana noch weit in den Sommer hinein mit Schneefeldern und sogar Neuschnee zu rechnen.
Andere beliebte Touren sind beispielsweise der Saulasteig, das Saulajoch, die Lünerkrinne, der Schafgafall, das Gafalljoch oder umliegende Hütten für längere oder mehrtägige Touren, wie die Heinrich-Hueter-Hütte, die Lindauerhütte und die Schesaplanahütte.
Ich habe mich heute aber für die einfachste Tour entschieden: die Lünersee Umrundung!
Die Lünersee Umrundung - los gehts!
So - genug über die ganzen anderen tollen Wandermöglichkeiten rund um den Lünersee gequatscht. Heute wollen wir erst einmal aufbrechen zu der kleinen aber sehr sehr feinen Lünersee Umrundung.
Ehrlicherweise muss ich zugeben, dass ich nach dem Anstieg zum Lünersee erst einmal nicht ganz so geflasht war von dem Anblick, wie ich es erwartet hatte. Es war windig, der Hubschrauber flog unentwegt über meinem Kopf hin und her und so atemberaubend war der Anblick nun auch nicht.
Glücklicherweise ist der erste Eindruck eben nicht immer der beste - denn es wurde noch sehr viel besser - und das schon nach der ersten Kurve!
Es ist eben doch oft der Blickwinkel, der so vieles ausmachen kann und die Welt um uns herum im Handumdrehen ändern kann. Einmal um die Ecke gewandert und schon kommen die umliegenden Berge ganz dramatisch und förmlich majestätisch zum Vorschein. Also im Prinzip waren sie vorher ja schon da, aber jetzt wirken sie einfach von Schritt zu Schritt mehr und lassen mich aus dem Staunen gar nicht mehr herauskommen.
Es war übrigens ein schöner Frühsommertag ohne Gewitterwarnung - bestes Bergwetter also! Ich ging deshalb davon aus, dass ich auf dieser Lünersee Umrundung auf viele andere outdoorbegeisterte Wanderer treffen würde, denn unb