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Heute beginnt eine besondere Reise für mich: Ich habe beschlossen, eine Geschichte hier auf Hive zu erzählen. Mit dem Gedanken habe ich schon länger gespielt. Nun geht es allerdings tatsächlich los. Noch nie habe ich mir zugetraut eine Kreativgeschichte zu verfassen. Nun allerdings soll es losgehen - Freut euch also auf (hoffentlich) wöchentliche neue Kapitel der Geschichte. Und wer weiß: Wenn ihr gute Hinweise in den Kommentaren gebt, kann es vielleicht sein, dass auch ihr für den Verlauf der Geschichte eine entscheidende Rolle spielen werdet.
Nun viel Spaß!
Foto: GDJ auf Openclipart
Wer Zittert Ist Nicht Tot
Ein ganz normaler Tag
Lisas Augen öffnen sich langsam, als ihr Wecker um 6:30 Uhr klingelt. Den Klingelton muss sie bestimmt schon seit zwei Jahren nicht mehr geändert haben. Es ist ein fröhlicher Popsong ihrer Lieblingsband. Vor zwei Jahren war Lisa mit ihrer besten Freundin auf einem Konzert dieser Band. Als sie nachts mit heiserer Stimme vom Mitkreischen wieder nach Hause fuhren, schworen sie sich, diesen Song für immer in Ehren zu halten. Das klingt nach einer guten Idee, wenn man alkoholisiert von einem der besten Abende seines Lebens nach Hause fährt. An einem Morgen, an dem man kaum schlafen konnte und nun zur Arbeit hetzen muss, ist dieser Song allerdings weniger geeignet. Zumindest kommt nicht im Ansatz die gleiche Stimmung auf wie damals auf dem Konzert.
Es ist eigentlich schon viel zu spät, um sich noch einige Minuten Zeit zu nehmen und zu versuchen, zu dem Song zu viben. Was Lisa gestern Abend schon völlig verdrängt hatte, fiel ihr an diesem Morgen beim Aufwachen wieder ein: Sie soll heute eine Stunde früher zur Arbeit erscheinen – um 7 Uhr! „30 Minuten! Wie soll ich das bloß schaffen?“, dachte Lisa leicht überfordert und verfiel in Panik. Sie sprang sofort auf, eilte ins Badezimmer und putzte sich kurz die Zähne und wusch sich das Gesicht. Nachdem sie sich angezogen hatte, wurde ihr klar, dass es bei 15 Minuten verbleibender Zeit wohl kaum für ein ausgiebiges Frühstück reichen würde. Eilig schnappte sie ihre Schlüssel, die in der Küche lagen, und ging zügig zur Bushaltestelle, die sich direkt vor ihrer Haustür befand. Wie gerufen kam in genau diesem Moment auch bereits der Bus in Richtung Reisebüro „Wunschurlaub“, in dem sie arbeitet. Als sie sich im Bus hinsetzte, in dem sie beim Einsteigen mit der Busfahrerin allein war, stellte sie fest, dass sie ihr Handy im Bett vergessen hatte. „Scheiße!“, flüsterte sie leise und war sichtlich verärgert über den etwas verplanten Morgen. „Na ja, immerhin sind die da“, dachte sie erleichtert, während sie nach ihren Schlüsseln tastete.
Pünktlich stand sie vor ihrer Arbeitsstelle. Ihr Kollege Marcel war auch schon da, und wie jeden Morgen begrüßten sich die beiden mit einer herzlichen Umarmung. Seit sechs Jahren arbeiten die beiden nun schon zusammen in dem Reisebüro. Lisas Computer war schon gestartet und eine Kanne Kaffee war frisch gekocht. So viel hatte Marcel in den zehn Minuten, die er bereits da war, schon übernommen. Als Lisa sich mit einer Tasse Kaffee auf ihren gemütlichen Bürostuhl setzte, öffnete sie das E-Mail-Programm und wurde von 34 neuen E-Mails begrüßt. Denn in einer Woche beginnen die Sommerferien und viele Familien versuchen jetzt noch, eine Reise in die Türkei oder in die Berge zu ergattern.
Die erste E-Mail: Eine Anfrage, wie viel eine einwöchige Reise für drei Personen in die Schweiz wohl kosten würde. Es gab kaum weitere Informationen, weder zum Zeitraum noch zur Region der Schweiz oder zu sonstigen Details. Genau solche Kund:innen sind Lisas Lieblingskund:innen, wie sie immer scherzhaft sagt. Aber auch wenn sie natürlich häufig von Kund:innen genervt ist, die ihre Wünsche nur mangelhaft kommunizieren, kann der Scherz teilweise auch ernst genommen werden. Denn viel öfter als dass Kund:innen ihre Wünsche nicht kommunizieren, kommen Personen ins Geschäft, die tatsächlich noch nicht wissen, was genau eine tolle Reise wäre. Lisa hatte zwar selbst noch nicht so viele Gelegenheiten, die Welt zu erkunden, sie liebt es allerdings, durch ihren Job immer neue Orte kennenzulernen – wenn auch nur digital, um den Kund:innen weiterzuhelfen. Sie freut sich immer, wenn sie jemandem, der ohne konkrete Vorstellungen in das Geschäft gekommen ist, eine Reise verkaufen kann. Oft stellt sie sich vor, wie es wäre, die Reise selbst zu unternehmen.
Ein Anruf bei dem Kunden, der die E-Mail geschrieben hat, zeigt, dass genau das wieder einmal der Fall war. Lisa konnte eine Reise empfehlen, von der sie selbst schon lange träumt und die sie wohl auch demnächst unternehmen möchte. Sie empfahl dem Kunden, er könne doch nach Lausanne an den Genfersee fahren.
In den nächsten Stunden wird sie noch einige solcher und ähnlicher Mails beantworten. Gelegentlich kommen auch Kund:innen in das Geschäft und suchen Beratung. Heute wird Lisa sie allerdings meistens an Marcel verweisen, sofern nicht gerade mehrere Personen in der Schlange stehen. Nach einiger Zeit, nachdem Lisa etwa die Hälfte der ausstehenden Mails beantwortet hat, stößt sie auf eine Mail der etwas anderen Art. Schon der Betreff lässt sie eine Sekunde ins Stocken geraten: „Rettung meiner Familie bevor es zu spät ist”. Die Nachricht ist von einer Frau Zangru gezeichnet. Aus dem Inhalt der E-Mail geht nicht viel hervor.
Sehr geehrte Damen und Herren, ich bin aktuell in der Stadt, mache mir aber ungeheuere Sorgen um meine Kinder in der Heimat. Ich muss unbedingt zu ihnen und sie umarmen, bevor es zu spät ist. Ich bitte um Ihre Hilfe! Mit freundlichen Grüßen M. Zangru
„Ist das ein Streich?“, fragte sich Lisa, bis sie Marcel einen Blick auf die E-Mail erlaubte. Auch Marcel wusste nicht, was er von der E-Mail halten sollte. „Sieht aus, als wolle jemand unsere Zeit verschwenden. Oder vielleicht ist es ja auch eine Betrugsmasche?“, fragte sich Marcel. „Aber wieso sollte man eine Betrugsmail an ein Reisebüro schicken?“ Lisa schlug vor, die Absenderin aufzufordern, möglichst noch heute ins Reisebüro zu kommen, um die Situation aufzuklären. So machte sie es auch, und beide waren sich relativ sicher, nichts mehr von der Absenderin zu hören. Das hätte allerdings nicht weiter von der Realität entfernt sein können.
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English
Translated using DeepL Translate
! [English version] Lisa's eyes slowly open when her alarm clock rings at 6:30 a.m. She probably hasn't changed the ringtone in two years. It's a cheerful pop song by her favorite band. Two years ago, Lisa went to one of this band's concerts with her best friend. When they drove home at night, their voices hoarse from screaming along, they vowed to cherish this song forever. That sounds like a good idea when you're driving home drunk from one of the best nights of your life. But on a morning when you've hardly slept and now have to rush to work, this song is less suitable. At least it doesn't create the same mood as it did at the concert.
It's actually already much too late to take a few minutes and try to get into the song. What Lisa had completely forgotten last night came back to her this morning when she woke up: she's supposed to show up for work an hour earlier today—at 7 a.m.! “30 minutes! How am I supposed to manage that?” Lisa thought, feeling slightly overwhelmed and panicking. She jumped up immediately, rushed to the bathroom, quickly brushed her teeth, and washed her face. After getting dressed, she realized that with only 15 minutes left, there was hardly enough time for a leisurely breakfast. She quickly grabbed her keys, which were lying in the kitchen, and hurried to the bus stop, which was right outside her front door. As if on cue, the bus to the “Wunschurlaub” travel agency, where she works, arrived at that very moment. As she sat down on the bus, where she was alone with the bus driver when she got on, she realized she had left her cell phone in bed. “Shit!” she whispered quietly, visibly annoyed at her somewhat chaotic morning. “Well, at least they're here,” she thought with relief as she fumbled for her keys.
She arrived at work right on time. Her colleague Marcel was already there, and like every morning, the two greeted each other with a warm hug. They had been working together at the travel agency for six years now. Lisa's computer was already up and running, and a pot of coffee had been freshly brewed. Marcel had already taken care of so much in the ten minutes he had been there. When Lisa sat down in her comfortable office chair with a cup of coffee, she opened her email program and was greeted by 34 new emails. Summer vacation starts in a week, and many families are still trying to book a trip to Turkey or the mountains.
The first email: an inquiry about how much a week-long trip to Switzerland for three people would cost. There was hardly any further information, neither about the time period nor the region of Switzerland or any other details. These are exactly the kind of customers Lisa likes best, as she always jokes. But even though she is often annoyed by customers who fail to communicate their wishes clearly, the joke can also be taken seriously in some cases. Because much more often than customers failing to communicate their wishes, people come into the business who don't actually know what exactly would make a great trip. Lisa hasn't had many opportunities to explore the world herself, but she loves getting to know new places through her job – even if only digitally, in order to help her customers. She is always happy when she can sell a trip to someone who came into the store without any concrete ideas. She often imagines what it would be like to take the trip herself.
A call to the customer who wrote the email reveals that this was once again the case. Lisa was able to recommend a trip that she herself has been dreaming of for a long time and would like to take soon. She recommended that the customer travel to Lausanne on Lake Geneva.
Over the next few hours, she will answer several more emails like this one. Occasionally, customers come into the store looking for advice. Today, however, Lisa will mostly refer them to Marcel, unless there are several people waiting in line. After some time, when Lisa has answered about half of the outstanding emails, she comes across an email of a somewhat different nature. The subject line alone makes her pause for a second: “Save my family before it's too late.” The message is signed by a woman named Zangru. The content of the email does not reveal much.
Dear Sir or Madam, I am currently in the city, but I am extremely worried about my children back home. I must get to them and hug them before it is too late. I am asking for your help! Sincerely, M. Zangru
“Is this a prank?” Lisa wondered, until she allowed Marcel to take a look at the email. Marcel also didn't know what to make of the email. “Looks like someone wants to waste our time. Or maybe it's a scam?” Marcel wondered. “But why would someone send a scam email to a travel agency?” Lisa suggested asking the sender to come to the travel agency today if possible to clarify the situation. She did so, and both were relatively certain that they would not hear from the sender again. However, that could not have been further from the truth.
Disclaimer
! [Disclaimer] 🇩🇪 Das hier ist mein erster Versuch eine fiktive Geschichte zu erzählen. Während des Schreib-Prozesses kann es dazu kommen, dass ich die Geschichte ausversehen oder absichtlich leicht anpasse, der Verlauf Logikfehler aufweist oder die Geschichte abschnittsweise weniger gelungen erscheint als an anderen Stellen. Ich beabsichtige hiermit nicht eine einwandfreie Geschichte zu verfassen, die als Bestseller verkauft werden kann.
🇬🇧 This is my first attempt at telling a fictional story. During the writing process, I may accidentally or intentionally make slight adjustments to the story, the plot may contain logical errors, or parts of the story may seem less successful than others. My intention here is not to write a flawless story that can be sold as a bestseller.
Das war Teil 1 meiner Geschichte. Wie findet ihr das Format generell? Habt ihr Gedanken zu der Geschichte? Was könnte hinter der Mail von Frau Zangru stecken?
Ich bin am überlegen, ob ich in Zukunft von der KI Titelbilder generieren lassen möchte. Was haltet ihr von der Idee? Lieber KI-Bilder oder welche von echten menschlichen Künstler:innen?