Liebe Leser,
bei strahlendem Herbstwetter besuchte ich nach längerer Zeit (7 Jahre!) wieder einmal die Weinberge von Neustift/Salmannsdorf im Westen von Wien.
Blick nach Süden.

Nach Norden geht es den Hang hinauf bis auf ca. 380 Höhenmeter.



Oben angekommen, hat man einen herrlichen Blick nach Osten, auf die "Donau-City" und nach Süden

Von dort kommt man direkt in den Wienerwald, der zwar an dieser Stelle mykologisch nicht sehr ergiebig war, aber zumindest von den Farben her einiges zu bieten hatte.

Auf dem Weg an den Weinfeldern vorbei gibt es kurzweilige Zusatzinformationen für Wein-(und Wien-)Interessierte. Habt Ihr z.B. schon von den neuen, pilzresistenten Rebsorten gehört? Für mich war das neu, aber ich bin auch kein Weinkenner.

Auch wird darauf hingewiesen, dass die Felder Privatbesitz sind und keine Hundeauslaufzone. Auch "Naschen" von Weintrauben ist nicht erlaubt!

Die Lese hat schon stattgefunden, ein paar wenige Trauben sind ihr aber entwischt, eventuell waren sie zu klein.

Die Gegend gleich neben den Weinbergen sieht sehr ländlich aus, gehört aber noch zum Stadtgebiet. Sie ist eine der exklusivsten und teuersten in Wien!

Es ist stellenweise so steil, dass der Gehsteig eine Treppe ist. Wein gedeiht nur an (Süd-)Hängen! Sonst wäre es ja zu einfach und jeder könnte Wein anbauen :)

Eine typische "Heurigenbank" lädt zur spontanen Rast ein.

Wem das nicht reicht, der kann einen der vielen Heurigen in der Nähe aufsuchen, wie z.B. den noch sehr ursprünglichen gebliebenen "Prager".

Der typische Wiener Heurige geht auf einen Erlass des Kaisers Joseph II. von 1784 zurück, der es den Weinhauern (öst. für Winzer) erlaubte, selbst hergestellten Wein auch selbst direkt auszuschenken. Die Bezeichnung für das Lokal "Heuriger" kommt daher, weil der so ausgeschenkte Wein meist vom selben Jahrgang, also ein "heuriger" Wein war. Die Heurigenkultur zählt übrigens (wie der Würstelstand und das Wiener Kaffeehaus) zum immateriellen Kulturerbe der UNESCO, obwohl die meisten Heurigen heute aber ein viel größeres Angebot an Weinen haben, vom Essen ganz abgesehen. Die bei Touristen und Wienern beliebten Heurigen wie z.B. der Fuhrgassl-Huber haben also eigentlich mit den Heurigen aus dem 19.Jhd. nichts mehr gemein als den Namen. Gut und einen Besuch wert sind sie aber auf jeden Fall!
All pics by @stayoutoftherz
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