Lefkada - Juwel im Ionischen Meer

@stayoutoftherz · 2025-08-25 16:30 · Worldmappin

Liebe Leser, wie aus dem einen oder anderen Snap bereits ersichtlich, war ich letzte Woche in Levkada, der einzigen Insel Griechenlands, die mit dem Auto erreichbar ist, ca. 15min vom Flughafen Preveza entfernt, über eine "schwimmende Brücke" (eine Fähre, die vorne und hinten Autoladerampen hat). Sehr praktisch, außer (wie uns bei der Rückfahrt passiert ist) diese schwimmende Brücke legt einem vor der Nase ab, um für ca. eine halbe Stunde (eine Ewigkeit, wenn man den Flughafen erreichen will!) den regen Schiffsverkehr durch die ca. 50m breite Meerenge passieren zu lassen.

Lefkada liegt im Ionischen Meer (bei Seglern sehr beliebt wegen der ruhigen See) und ist weniger bekannt als z.B. Korfu, Kefalonia oder Zakynthos, aber es hat ebenso wunderschöne Strände und ist perfekt zum Baden und als Ausgangsbasis von Bootstouren auf andere Inseln.

Die meisten Touristen (nur wenige davon deutschsprachig!) scharen sich an den (mehr oder weniger) leicht erreichbaren Stränden wie hier Kathisma Beach, wo man für 2 Liegen und einen Schirm schon mal bis zu 50€ zahlen muss, wenn man in der "ersten Reihe" liegen will. Trotzdem gab es noch reichlich Platz zwischen den Bereichen mit den Liegen (anders als an so manchen italienischen Stränden). IMG_0988.jpg

Aber an allen anderen Stränden (und wir waren an jeden Tag an einem anderen!) war viel weniger los, wie hier bei Vasiliki im Süden der Insel. Wir waren auch erst eher am späten Nachmittag am Strand, weil mir das "Grillen" in der Mittagshitze nicht gefällt und weil es dann generell noch ruhiger ist. IMG_1060.jpg

Besonders idyllisch war es an den Stränden, die man nur mit einem Schiff erreicht, wie hier auf der Nachbarinsel Ithaka (wo Odysseus gelebt haben soll)... IMG_1144.jpg

... oder hier bei Athani. IMG_1127.jpg

Die Landzunge von Agios Ioannis ganz im Norden, mit ihren Windmühlen, bei Sonnenuntergang. IMG_1670.jpg

Die gleiche Landzunge vom Kloster Faneromeni aus gesehen (über dieses Kloster mit Museum und Zoo müsste man einen eigenen Post schreiben). IMG_1613.jpg

Und hier noch ein Strand im Westen Lefkadas. IMG_1412.jpg

Ins Landesinnere wagt sich kaum ein Tourist, dabei gibt es dort pittoreske Bergdörfer, wo man an den traditionellen Dorfplätzen unter schattigen Platanen bei frischem Wind herrlich die griechische Küche geniessen kann, wie hier in Egklouvi, das für seine Linsen berühmt ist. IMG_1324.jpg

Das Dorf von oben mit der typischen Mischung aus roten und gelben Ziegeldächern. Wie man sieht ist die Insel stark bewaldet und insgesamt eine grüne Oase im Meer. Ab Oktober regnet es dort oft monatelang! IMG_1330.jpg

Aber Lefkada hat auch (weitgehend) verlassene Orte, an denen sich die Natur langsam ihren Raum zurückerobert wie hier in Alexandros, wo ein Erdbeben viele Häuser zerstört hatte. IMG_0955.jpg

Die Melissa-Schlucht (auf deutsch Bienenschlucht, aber leider gab es dort keine Bienenstöcke (mehr)) war früher sicher ein Wanderhighlight, aber was wir dort vorfanden, waren marode Wege mit eingestürztem Geländer... IMG_1553.jpg

...ein ausgetrocknetes Flußbett (im Herbst füllt es sich angeblich wieder),... IMG_1573.jpg ...und üppiger Wald. IMG_1575.jpg

Ameisen, die Schildlausfarmen auf einer Kermeseiche unterhalten. Aus der Kermes-Schildlaus (von der die Eiche ihren Namen hat), hat man früher einen roten Farbstoff erhalten. IMG_1537.jpg

Apropos Insekten, hier ein Rosenkäfer (@jaki01, kann man eventuell die Art bestimmen, es gibt so viele Rosenkäferarten). IMG_09011.jpg

Auch gab es relativ viele Hornissen, aber wenn man sie in Ruhe liess, liessen sie einen auch in Ruhe. Hier 2 beim Trinken an einem Brunnen. IMG_0966.jpg

An 2 Tagen machten wir Bootstouren zu besonders sehenswerten Orten, z.B. nach Spartochori auf der Nachbarinsel Meganisi. IMG_1452.jpg

Meganisi hat auch eine kleine "Höhle", in die man mit dem Schiff ein bisschen hineinfahren kann. IMG_1212.jpg

Neben Ithaka (Bild vom Strand siehe oben) führte die Tour auch nach Skorpios, eine ca. 90ha kleine Insel 1km östlich von Lefkada. Das Besondere an Skorpios ist, dass sie in Privatbesitz ist und heute nur an wenigen Stellen zugänglich, wie hier am sog. „Kennedy-Onassis Strand“. IMG_1234.jpg 1963 kaufte der Reeder Aristoteles Onassis die Insel und ließ sie aufwendig aufforsten (sie war karg seit die Venezianer sie abgeholzt hatten). Heute ist sie wieder reichlich bewaldet (wie alle anderen Mini-Inseln in der Region) und es gibt dort angeblich >200 verschiedene Baumarten. 1968 heirateten Aristoteles Onassis und Jacqueline Kennedy (die Witwe des ermordeten US-Präsidenten) auf Skorpios.

Die Insel wurde von den Erben Onassis´ an den russischen Oligarchen Dmitry Rubolovlev für 100 Jahre verpachtet (Onassis´ Testament verbietet einen Verkauf), der daraus ein mietbares Luxusresort machen will (man munkelt von einer Miete von 1Mio. pro Woche), mehr darüber hier. Hier eine andere Ansicht von Skorpios, man sieht die Yacht-Anlegestelle, oben das sogenannte "Pink House", in dem Jackie Kennedy-Onassis eine Zeit lang gelebt hatte, und rechts Baubaracken, wo Teile des Luxusresorts entstehen. IMG_1517.jpg

Das Highlight unserer Reise war aber, dass wir uns am letzten Tag spontan noch ein eigenes Boot gemietet hatten, dieses kleine Boot mit einem 30PS-Motor. Das kostete 100€ plus den Treibstoff. IMG_1714.jpg

Damit sind wir die Küste entlang und zu einem Strand auf Lefkada gefahren, wo wir die absolut einzigen waren. Ich war aber so mit dem Ankern beschäftigt, dass ich vergaß, den ganzen Strand aufzunehmen, daher hier nur ein Teil davon :) IMG_1701.jpg

Hier doch noch ein anderes Foto von dem Strand: aIMG_1127.jpg

Das Ankern war der einzig knifflige Part. Nicht zu weit weg vom Strand, aber auch nicht zu nahe. Und die Ankerkette sollte sich nach Möglichkeit nicht im Propellor verfangen 😄. Hat alles super funktioniert (wir hatten zuvor eine kleine Einweisung erhalten und eine Karte bekommen mit eingezeichneten Stellen, wo man fahren und wo man nicht fahren darf). Google Maps war die perfekte Navigationssoftware; damit wussten wir immer, wo wir gerade waren. Wir sind sogar bis nach Meganisi gefahren und haben eine kleine Stärkung eingenommen an einer Strandtaverne mit Anlegestelle (siehe Foto vom Schiff). Der selbstgemachte Knoten hat gehalten 😃.

Es ist einfach genial, im Meer umherzufahren und stehenzubleiben, wann und wo man will. Ein besonderes Gefühl von Freiheit!

Man sollte dazuerwähnen, dass es fast nirgendwo auf der Welt möglich ist, ohne einen Schein ein 30PS-Boot zu mieten. Auf full speed fährt das schon recht ordentlich und macht einen Riesenspaß! Ich bin sicher, dass das von der EU irgendwann auch in Griechenland verboten werden wird. Also nützt noch die Gelegenheit!

Hier noch ein paar Random Shots:

Ein uralter Stamm eines Olivenbaumes IMG_1036.jpg

Blütenpracht IMG_1040.jpg

Kleine Abkühlung zwischendurch IMG_1185.jpg

Barbecue am Strand, von der Schiffscrew serviert IMG_1487.jpg

Eine alte Steinbrücke IMG_1530.jpg

Granatapfelbaum in einem Klostergarten IMG_1627.jpg

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Kaffee und Walnußkuchen IMG_1322.jpg

Aussicht auf Nydri mit den Kleininseln Cheloni, Sparti, Madouri, Skorpidi und Skorpios (v.l.n.r.) dahinter. IMG_1259.jpg

Das Ionische Meer IMG_0998.jpg

All pics by @stayoutoftherz

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