Zum Ramolhaus

@stayoutoftherz · 2025-07-21 09:55 · Worldmappin

Liebe Leser und Naturfreunde,
und wieder hat es mich nach Tirol, ins Ötztal verschlagen. Es gibt Leute, die immer woanders hinmüssen, die ständig auf der Suche nach dem nächsten Abenteuer sind. Ich habe mein Paradies schon gefunden und besuche es regelmäßig, genieße einfach die Natur, ihre großen und kleinen Wunder.

Was ich aber noch auf meiner "to do"-Liste hatte war der Besuch des Ramolhauses, da es sich aufgrund der Wettersituation einfach noch nie ergeben hatte. Diesmal passte alles (so glaubten wir) und wir begannen den Aufstieg unten im Tal bei perfektem Wanderwetter, hier der Blick nach Norden auf die Gurgler Ache, die über die Ötztaler Ache in den Inn mündet.
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Vorbei führt der Weg an einem kleinen namenlosen See (im Hintergrund, auf der anderen Seite des Tals, der Obergurgler Zirbenwald)...
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...sowie an einem angeblich bis vor kurzem noch genutzten Schäferhaus bei der "Küppele-Alm". Die Wiesen an der Baumgrenze werden seit 2500 Jahren bewirtschaftet!
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Es wurde merklich frischer und wir näherten uns allmählich der Schneezone.
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Diese Silberdisteln waren vom Schnee genauso überrascht worden wie wir 😄.
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Endlich konnten wir das Ramolhaus erkennen, hoch oben thronte es gelassen auf einer Bergkuppe, in 3002m Seehöhe.
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An dieser Stelle war es nur noch ca. 200 Höhenmeter entfernt. Ein Klacks, wenn nicht der rutschige Schnee auf dem Weg gewesen wäre, der mich am Vorankommen hinderte, insbesondere in den steileren Passagen (von denen es einige gab). Steigeisen wären jetzt praktisch gewesen, aber wir hatten keine dabei, da wir nicht mit diesem Wintereinbruch gerechnet hatten (das Ramolhaus ist im Sommer meist schneefrei). Das muss wohl am Klimawandel liegen...
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Fast geschafft!
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Nach 8km Wanderung (4,5 Stunden) und ca. 1150 Höhenmetern erwartete uns eine beeindruckende Aussicht auf die alpine Landschaft (in der Bildmitte Obergurgl, die höchstgelegene (1900m) Gemeinde Österreichs, von wo wir gestartet waren).
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Links der Bildmitte ist der Gurgler Ferner. Ein Gletscher (auch Kees oder Firn, in Tirol Ferner genannt) ist eine aus Schneefall stammende Eismasse, die sich langsam unter ihrem eigenen Gewicht bewegt. Fast 69% des gesamten Süßwassers der Erde liegen in Form von Gletschern und Eiskappen vor!
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Das Ramolhaus bietet gemütliche Räumlichkeiten und einen eingeheizten Kachelofen (es hatte oben nur an die 0 Grad!). Und natürlich eine gute Küche und Kaffee - was für ein Luxus auf 3000m Höhe!
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Auf dem Weg zurück ins Tal noch einmal ein Blick zurück, links der Langtaler Ferner, rechts der Gurgler Ferner, dazwischen die Schwärzenspitze (2980m).
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Eine Hobbyfotografin im Einsatz, ein paar Schafe bestmöglich abzulichten.
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Wieder unter der Baumgrenze - eine Wiese voller Wollgras.
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Der auffällige Fruchtstand einer Alpen-Kuhschelle(Küchenschelle), auch Alpen-Anemone genannt (Pulsatilla alpina).
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Es ist immer wieder eine Freude, den selten gewordenen Frühligs-Enzian (Gentiana verna) zu entdecken!
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Der Alpenflora hatte ich ja schon einen eigenen Post gewidmet, deshalb lasse ich es an dieser Stelle gut sein.

Ich hoffe, ich habe Euch dazu motivieren können, wieder einmal in die Natur rauszugehen!

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All pics by @stayoutoftherz

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