#86 Was ist…?: Minarchismus

@theobaldjoachim · 2019-04-17 17:14 · deutsch

In der Reihe "Was ist...?" vermittle ich Wissen und Allgemeinbildung verständlich und in kompakten Einheiten.   

Die Theorie des Minarchismus

Das Anzeigebild stellt die Haltung des Minarchismus gegenüber Steuern dar. Diesem ist zu entnehmen, dass der Minarchismus eine Ideologie ist, welche der Institution Staat grundsätzlich mit Misstrauen begegnet. Daher ist er darauf gerichtet, den Einfluss des Staates möglichst gering zu halten. 

Die dem Staat politisch zugetragenen Aufgaben sollen sich auf ein Minimum beschränken. Der Staat soll nicht mehr können und dürfen als die Freiheit und das Eigentum eines Individuums zu schützen. Er muss lediglich gewährleisten, dass dem Individuum die freie Entfaltung seiner Persönlichkeit möglich ist und dessen Eigentum geschützt ist. 

Diese Form des Staates wird auch Minimalstaat oder Nachtwächterstaat genannt.

Die Praxis

In der Praxis bedeutet dies, dass der Staat für die elementaren Aufgaben Sicherheit (Polizei, Gefängnisse, Parlamente, Streitkräfte), Gerichtsbarkeit (Gerichte) und die dazugehörige Exekutive zuständig ist. Verschiedene Vertreter des Minarchismus sehen zudem auch den Straßenbau, die Errichtung von Schulen und Krankenhäusern und die Bereitstellung einer Währung als elementare Aufgabe des Staates. Aus allen anderen, nicht elementaren Aufgaben (Kernzkompetenzen) hat sich der Staat herauszuhalten. 

Alle anderen Aufgaben, wie z.B. das Sozialsystem, die Bildung oder die Infrastruktur, sollen privatwirtschaftlich, von nichtstaatlichen Organisationen betrieben werden. 

Argumentation und Philosophie

Die Philosophie des Minarchismus ist, dass an erster Stelle immer Freiheit stehen muss. Es soll keine übergeordnete Ideologie geben (wie z.B. im Sozialismus etc.), welcher der Staat verpflichtet ist und die über der Freiheit des Einzelnen steht oder stehen kann. Stattdessen gelten als erste Bürgerpflicht individuelle Freiheit und Eigenverantwortung.

Dafür gibt es viel Begründungen. Zunächst soll es (fast) keine Zwangsmaßnahmen gegenüber dem Individuum geben, die von den Staatlichen Einrichtungen ausgehen. Dies umfasst auch die Schulpflicht, die Wehrpflicht, das Verbot von Drogen und grundsätzlich auch opferlose Straftaten. Weiter wird der Grundsatz der Effektivität aufgeführt. Hiernach ist eine private Einrichtung immer besser darin ein Problem unbürokratisch und effektiv zu bewältigen. Zuletzt muss dem Individuum die Mündigkeit zugestanden werden, dass er intelligent und vernünftig genug ist zu entscheiden, wofür sein Einkommen verwendet wird. Steuern soll es garnicht oder nur in Form einer Einheitssteuer oder Kopfsteuer geben.

Der Minarchismus ist von einem anarchokapitalistischen Modell abzugrenzen (dazu vielleicht mehr in einem anderen Beitrag?), auch wenn die Begriffe oft synonym verwendet werden.


Ein Staat der auf die Aufgabe "Gerechtigkeit" beschränkt ist, ist nach der Ansicht der Minarchisten der gerechteste Staat den es geben kann. 


Quelle; Quelle; Quelle, Quelle; Quelle; Quelle.

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