Reisetagebuch: Rundreise durch Schottland – Tag 2

@tineschreibt · 2018-07-01 11:47 · de-travelfeed

Dieser Tag stand ganz im Zeichen der Kultur und Geschichte Schottlands. Wir fuhren entlang des berühmten Malt Whisky Trails in die zentrale Whisky-Region Schottlands: Speyside. Entlang des lachsreichen Fluss Spey kommt man hier nicht drum herum, eines der vielen Besucherzentren zu besuchen, die Führungen und Verkostungen eines „wee dram“ - auf schottisch ein kleiner Whisky-Drink- anbieten.

Glen Moray Destillerie

In Speyside sind rund 50 Destillerien angesiedelt, u.a. die Glen Moray Destillerie im Ort Elgin, der im Norden Schottland zwischen Aberdeen und Inverness liegt. Bei der Führung durch das Besucherzentrum lernten wir den Herstellungsprozess ihres Single Malt Whiskys von Anfang bis Ende kennen. Seit 120 Jahren wird hier bereits das Wasser des Lebens der Schotten durch das reine Wasser des Flusses Lossie und regional angebauter Gerste (auf Englisch Barley) sowie Hefe gewonnen. Nicht fehlen darf dabei das Torf (Peat auf Englisch) für das Aroma.

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Was ich auf jeden Fall gelernt habe ist, wofür die Bezeichnung Single Malt Whisky eigentlich steht: Als Single Malt darf sich nur ein Whisky nennen, der aus einer einzigen Destillerie stammt und ausschließlich aus Gerste gewonnen wurde. Es ist quasi die Premium-Qualitätsbezeichnung für Whiskys. Alle anderen gelten als blended, also gemischt, weil der Alkohol eine Mischung aus den Erzeugnissen mehreren Destillerien ist und mitunter auch nicht aus Gerste, sondern beispielsweise aus Mais oder Weizen gewonnen wird, was z.B. bei den amerikanischen Whiskys der Fall ist. Gelagert wird der Whisky meist mindestens 12 Jahre in Weinfässern. Bei der Glen Moray Destillery waren sie aber bereits am Experimentieren mit Fässern von anderem Alkohol (bspw. Rum), um neue Geschmacksrichtungen auszuprobieren. IMG_7727.JPG

Zum Schluss durfte eine Verkostung bzw. ein wee dram natürlich nicht fehlen 😉 Dabei gab es nicht nur den normalen Whisky, sondern auch den Whiskylikör sowie ein Fudge-Bonbon mit Whiskygeschmack zu probieren. Die beiden letzteren waren mehr nach meinem Geschmack (schön süß^^“).

Highland Folk Museum

Anschließend fuhren wir zu einem Highland Folk Museum, wo man durch nachgebaute Dörfer, schmale Wanderpfade, Teiche, bis hin zu einer Schule und Schäferhäuschen einen Einblick in die Lebensweise und Geschichte der in den Highlands lebenden Schotten in den letzten Jahrhunderten erhielt. Es gab sogar Schauspieler, die in ihrer Rolle als Lehrer oder Dorfvorsteher erzählten, wie ihr Tagesablauf ist, wie man Gäste behandelt hat, geschlafen hat usw.

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Hütehundevorführung

Auf dem Rückweg nahmen wir an einer Hütehundevorführung teil. Es war faszinierend, wie die Schafherde mithilfe von 12 Hunden von einem einzigen Mann durch verschiedenste Pfiffe (jeder Hund hörte auf den eigens auf ihn zugeschnittenen Pfiff!) und Befehle zusammen- und auseinander getrieben wurden. Wenn die Hunde nach rechts um die Schafe herum gehen sollten, lautete das Kommando „Away to me!“, für links rief der Schäfer „Come Bye!“. Um die zusammengetriebene Herde herum ordneten sich schließlich die 12 Hunde in einem scheinbar perfekten Kreis an, legten sich auf Befehl des Schäfers hin und bewachten die Schafe. Es war faszinierend, wie gehorsam und ausgezeichnet ausgebildet die Hunde waren. Auf meine Nachfrage hin, wie lange der Schäfer für die Erziehung braucht, antwortete er, zwei Jahre. All seine Hunde hatte er durch eigene Züchtung und sie somit von Anfang an aufgezogen und ausgebildet. Zum Schluss erhielt ich sogar die Gelegenheit, eines der Schafe ein paar Bahnen lang zu scheren. Danach konnte man noch Fragen stellen, die Welpen der Border Collies knuddeln und bespaßen und die kleinen Lämmer mit der Flasche füttern. Es war wirklich ein wundervolles Erlebnis, an das ich noch lange denken werde.

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Und als wäre der Tag noch nicht erlebnisreich genug gewesen, gab es abends nach dem Essen noch schottische Musik (von Dudelsack, Gesang und Gitarre) und Tanz. Danach bin ich nur noch ins Bett gefallen und habe geschlafen wie ein Stein.

Bildquellen: eigene Bilder.

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