
Mainz greets me with grandeur—not the fleeting kind, but the heavy, stonebound majesty of centuries past. The cathedral looms like a monument to permanence, every pillar carved with faith and power. In its stained-glass windows, the coats of arms of bishops and prince-electors gleam—a lineage of authority stretching back to the year 925, when time itself seemed slower.
Beneath the vaults lie sarcophagi and ornate gravestones—history chiselled into silence. You leave the cathedral with the weight of centuries pressed softly against your thoughts.
Outside, the spell shatters. Postwar architecture takes over: concrete, angular, uncompromising. The town hall—an enormous brutalist block—is the worst of it, now under renovation, though one doubts beauty can be restored to what never had it.
And yet, Mainz smiles. The Mainzelmännchen in the pedestrian lights wink at passersby—tiny, endearing figures that offer a flash of warmth amid all the stone and steel.
Mainz, then, is a city of contrasts—between eternity and concrete, the sacred and the everyday, power and playfulness. And perhaps, in that tension, lies its charm.
Mainz – Zwischen Domgewalt und Mainzelmännern
Mainz empfängt mich mit Größe – nicht mit der des Augenblicks, sondern mit der wuchtigen, steinernen Macht vergangener Jahrhunderte. Der Dom steht da wie ein Denkmal für Ewigkeit, jede Säule ein Stück Geschichte, jede Nische erfüllt von der Gravität der Kirche. In den Fenstern glänzen die Wappen der Bischöfe und Kurfürsten – eine Galerie der Macht, beginnend im Jahr 925, als die Zeit noch ein anderer Stoff war.
Unter den Gewölben: Sarkophage, Grabplatten, Reliefs. Hier hat sich Bedeutung in Stein gemeißelt, und wer den Dom verlässt, trägt den Nachhall dieser Jahrhunderte in den Gedanken.
Draußen aber wechselt das Bild abrupt. Wo eben noch romanische Pracht die Luft füllte, herrscht nun der Beton. Die 60er und 70er haben ihre Spuren hinterlassen – klotzig, grau, ohne Gnade. Das Rathaus, monströs und abweisend, thront wie ein Mahnmal der Ideenlosigkeit. Es wird saniert, heißt es – vielleicht kann man ihm Anstand einflößen, Schönheit wohl kaum.
Und doch: Mainz hat Humor. In den Fußgängerampeln blinken die Mainzelmännchen – kleine, schelmische Lichtgestalten, die einen für einen Moment versöhnen. Ein freundlicher Gruß aus der Welt des Leichten, mitten im Schatten des Schweren.
So bleibt Mainz ein Ort der Gegensätze – zwischen Ewigkeit und Beton, Sakralem und Alltäglichem, Macht und Menschlichkeit. Und vielleicht ist genau das sein Reiz.
