Kreatives Schreiben ist einfach. Oft reichen schon kleine Veränderungen in Satzbau und Formatierung, um Webseiten, Pressemitteilungen oder emotionalen Blogeinträgen den nötigen Pfiff zu geben.
Dieses ist der erste Teil eines mehrteiligen Ratgebers, in dem ich von Tipps und Tricks aus meiner Arbeit als Copywriter und Ghostwriter gebe. Dabei erzähle ich von dem, was mir persönlich die Arbeit erleichtert. Adaptiere davon, was Dir beim Schreiben hilft und verwerfe, was dich hindert. Jeder Mensch ist verschieden.
Schulwissen hervorholen
Die meisten Regeln für einen guten Schreibstil hat jeder von uns irgendwann einmal in der Schule gehört. Doch mal ganz ehrlich, erinnerst Du Dich noch an die Worte Deiner Lehrer? Ich zumindest nicht.
Bevor ich meine ersten Aufträge als Ghostwriter bekam, startete ich als Copywriter. Der Anfang war mühsam und oft kam ich mir zurückversetzt in meine Schulzeit vor. Nur trieben mich hier nicht die Worte eines Paukers zur Verbesserung meines Schreibstils an, sondern der zu erreichende Wortpreis.
Rund ein Jahr ist alles, was Du für einen professionellen Stil benötigst. Zumindest ist das die Zeit, dich ich benötigt habe, um meine ersten Ghostwriter-Aufträge angeboten zu bekommen. Mit etwas Übung wirst du schon nach wenigen Wochen erste Erfolge wahrnehmen und damit beginnen, in Deinen Texten gekonnt mit den Worte zu jonglieren.
Die richtige Grundlage
Beginnen muss ich das Tutorial allerdings mit dem langweiligsten Teil beim Schreiben: der Vorbereitung. Wie jedes stabile Gebäude auf einem soliden Fundament steht, jeder gesunde Baum auf kräftigen Wurzeln erblüht, so entfaltet sich die volle Kreativität eines interessanten Textes erst bei sorgfältiger Vorbereitung.
Zur Vorbereitung zähle ich alle Utensilien und Methoden, die Dir ein entspanntes und kreatives Arbeiten ermöglichen. Das sind in erster Linie Dein Arbeitsplatz, Deine Umweltbedingungen und Dein Schreibgerät.
Arbeitsplatz und Beleuchtung
Dein Arbeitsplatz ist Dein wichtigstes Werkzeug. Er bestimmt, wie konzentriert Du beim Schreiben bist, wie leicht Du Dich ablenken lässt und wie einfach Du auf Informationen zugreifst, die Du zuvor recherchiert hast.
Ergonomie ist ebenso relevant, doch bringt eine gesunde Haltung beim Schreiben wenig, wenn sie Deine Kreativität einschränkt. Mit einem Laptop fällt es leicht, verschiedene Orte in deiner Wohnung auf ihre Eignung als Arbeitsplatz zu testen. Schreibst Du gerne auf dem Bett liegend oder wandern Deine Gedanken beim Blick aus dem Küchenfenster über den Garten? Perfekt! Diese Orte sind Deine ganz persönlichen Kreativinseln. Spüre sie auf und nutze sie.
Achte bei der Arbeitsplatzwahl auch auf die Beleuchtung. Es mag Dich verblüffen, wie sehr sich der Lichteinfall auf Deinen Schreibstil auswirkt. Indirektes Licht von der Seite oder von oben ermüden mich persönlich am wenigsten. Für die Anschaffung einer Tageslichtlampe habe ich meine Frau noch ausgelacht. Als ich die Lampe an den ersten dunklen Wintertagen aus der Versenkung holte, war sie es, die den letzten Lacher auf ihrer Seite hatte. Missen möchte ich sie seither nicht mehr.
Ausdauer und Spitzenzeiten
Hast Du den Ort für Deine literarischen Ergüsse erst einmal gefunden, geht es ans Einrichten. Die Verfolgung des einen, wichtigen Themas, welches Dir unter den Fingern brennt, nimmt häufig mehr Zeit in Anspruch, als Du vorher geahnt hast. Als geistiger Marathonläufer ist es hilfreich, die mentale Ausdauer zu unterstützen.
Schreibe schwierige Passagen zu Deinen geistigen Spitzenzeiten, am besten, wenn Du ausgeschlafen bist. Solche Spitzenzeiten treten bei jedem Menschen zu anderen Tageszeiten auf, bei mir meist zwei Stunden nach dem Abendessen. Schreibe zudem bei geöffnetem Fenster oder stelle Dir einen Wecker, der Dich an regelmäßiges Lüften erinnert. Was Sauerstoff für eine Energiebombe sein kann, wird dir jeder Uboot-Fahrer bestätigen.
So viel erst einmal für heute, das Tutorial soll ja noch in lesbarer Länge bleiben. Im nächsten Teil gehe ich auf Recherche
, Stichworte
und den roten Faden
ein.
Danke an Pixabay für die Bilder und @javehimself für die Trennlinien.