Besser Texten - Tipps vom Ghostwriter - Folge 4

@tufeau · 2018-03-26 15:57 · deutsch

Aufteilung, Struktur und Formatierung


Besser Texten - Tipps vom Ghostwriter

Die Lesbarkeit ist eines der Schlüsselelemente für die Verständlichkeit. Mit einfachen Sätzen und einem übersichtlichen Wortschatz baue ich eine Brücke, die den Leser zum Inhalt führt. Nutze ich zudem noch kurze Sätze und überschaubare Absätze, gebe ich meiner Zuhörerschaft Zeit zum Verarbeiten. Goldene Regel für die Lesbarkeit ist jedoch wie so häufig: Alles weglassen, was unnötig ist oder verwirrt.

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Aufteilung der Aussagen


Kommunikation ist das, was beim Gesprächspartner ankommt. Wenn ich eine Aussage treffe, möchte ich, dass mein Gegenüber meine Worte so versteht, wie ich sie meine. Dazu ist es nötig, eine gewisse Selbstdisziplin an den Tag zu legen. Also schreibe ich:

  • nur ein Gedanke pro Satz
  • nur eine Aussage pro Absatz
  • jeder Abschnitt mit einer eigeutigen Überschrift

Damit gebe ich meinem Leser die Möglichkeit, sich jeweils nur mit einem Gedanken zu beschäftigen. Eindeutige Überschriften erleichtern das Mitdenken noch mehr. Es ist wie bei Kindern; diese lernen neue Wörter leichter, wenn ich Schritt für Schritt vorgehe. Zuerst zeige ich auf eine Ente, dann ahme ich ihr Quaken nach und erst danach führe ich "Ente" als neues Wort ein.

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Struktur der Absätze


Kurze Absätze werden häufiger gelesen. Diese Weisheit lernen Texter in der Werbeindustrie recht früh. Doch wie kurz ist kurz? Die Faustregel lautet hier, nach maximal drei bis fünf Sätzen einen neuen Absatz zu beginnen.

Ewige Verschachtelungen sind tabu, auch wenn sie die Anzahl der Sätze reduzieren. Die Sätze selbst unterliegen ebenfalls einem Limit, nämlich einer Obergrenze von 20 bis 30 Wörtern pro Satz. Alles was darüber hinausgeht, ist unverständliches Geschwafel.

Allerdings kostet das Kurzfassen beim Schreiben viel Zeit. Wer mag schon Ausdauer aufbringen, Eigenkritik üben und ständig im Synonymwörterbuch nachschlagen, nur um ein paar Wörter einzusparen? Doch genau das ist der springende Punkt: Schreiben ist zum großen Teil eine Fleißarbeit.

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Formatierung der Sätze


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Die ersten Worte tragen eine besondere Verantwortung. Sie prägen, woran der Leser denkt. Ich kann von Elefanten schreiben und erzählen, wie klein, hilflos und verloren in der Hitze der afrikanischen Steppe die auf ihnen reitenden Vögel sind. Im Kopf baut sich dennoch ein Bild von kleinen, hilflosen Elefanten auf, nicht von den Vögeln. Dieses Phänomen nutze ich gerne aus und schreibe am Anfang von etwas Positivem, das ich dann mit dem eigentlichen Thema in Verbindung setze.

Weiter nutze ich Schlüsselwörter wie "dagegen", "ebenso" oder "unabhängig davon", um dem Leser schon vor dem Satzende zu zeigen, in welchem Zusammenhang dieser Satz zum Vorangegangenen steht. Ich gebe ihm sozusagen eine subtile Anleitung zum besseren Verständnis.

Das waren erst einmal die Tipps für heute. Aus Zeitmangel musste ich leider Steemit in den letzten Wochen etwas links liegen lassen. Nächste Woche sollte jedoch der letzte Teil über Rechtschreibung, Werkzeuge und gefährliche Wörter wieder pünktlich erscheinen. Bis dahin viel Erfolg und Spaß beim Ausprobieren der Tipps.

Im Anschluss noch einmal die letzten Folgen zum Nachlesen:

Folge 1: Die Vorbereitung Folge 2: Recherche, Stichworte und roter Faden Folge 3: Zielgruppen, Überschrift und Einleitung

Danke an Pixabay für die Bilder und @javehimself für die Trennlinien.

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