Ein fröhliches und fruchtbares Eostra euch allen

@weirdrat · 2025-04-20 15:39 · deutsch

Zu Ehren der Fruchtbarkeitsgöttin Eostre hat die Ratte gestern eine Packung Topinambur gekauft und heute in einen Kübel mit guter Aussaaterde gepflanzt zusammen mit einem kleinen Ritual für gutes Gedeihen. Der Kübel wird den Sommer über am sonningen südost-Küchenfenster verbringen als Schnellimbiß für hungrige und müde Stadtbienen, die jeden Sommer zu mir Wasserfassen und Rasten kommen. Auch am kleinsten Fensterbrett in einer großen Stadt tummelt sich Mutter Natur in großer Vielfalt, wenn man ihr die Chance dazu gibt.

Topinambur war der Kartoffelersatz unserer Großeltern während der Hunger- und Besatzungsjahre, weil er erstens hart im Nehmen ist, viel stärker als die Kartoffel und weil die Besatzungskosaken, die entweder alles selbst konsumiert oder aber vernichtet haben, um die heimische Bevölkerung als "Strafe" hungern zu lassen, nicht wußten, daß unter den vielen schönen gelben Blumen, die in allen Wiesen, auf Schutthaufen und sogar in Ritzen des Straßenpflasters hervorgeschossen sind, ein gewaltiges Netzwerk and Rhyzomen steckt und diese von sehr nahrhaften Knollen ausgehen .. Topinambur ist eines der Geheimnisse des Überlebens der Generationen, die zwei Weltkriege, Hungerjahre und Besatzung überstanden haben - und wer weiß, wie schnell wir es wieder brauchen werden.

2,50 habe ich bezahlt für ein Viertel Kilo Topis gestern und nochmal so viel wird die Erde im Kübel kosten und dafür werden hoffentlich viele fleißige Bienchen, Schmetterlinge, Hummeln ... einen ganzen Sommer lang eine Anflugstation mit Bauchvollschlagen erhalten !

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Wieso Eostre zu Ostern und einer Geschichte wie aus einem Hollywood-Comicbook wurde, darüber gibt es viele historische Aufzeichnungen - hier eine kurze Zusammenfassung, zusammengestückelt aus einigen englischsprachigen Veröffentlichungen und aus einem meiner Hexenbücher und das alles auf Deutsch. Fast alle Literatur zu Eostre ist auf Englisch, bei uns wird es immer noch beharrlich unterdrückt - das müssen wir ändern !

FRÖHLICHES EOSTRE-FRÜHJAHRSPFLANZFEST

Wie der Vatikan das größte heidnische Fest im 7. Jahrhundert durch einen Comic-Betrug ersetzte

Ostern wurde in Westeuropa durch das erste Konzil von Nizäa im Jahr 325 n. chr. auf den ersten Sonntag nach dem Vollmond festgelegt, der auf die Frühlings-Tagundnachtgleiche folgt, also auf den Tag, ab dem die Sonnenstunden allmählich länger werden. Die Tagundnachtgleiche wurde von den frühen Zivilisationen als fröhliches Fest der Fruchtbarkeit, des Nachwachsens und der Neugeburt gefeiert.

Bilder von vergnügten Kindern, die auf der Suche nach bunten Eiern umherhüpfen, und von symbolischen Hasen, die mit Körben hüpfen, scheinen die moderne Vorstellung von Ostern zu sein. Tatsächlich stammen sie aber aus der Zeit vor der Entstehung des Christentums. Das heidnische Frühlingsfest, zu dem auch Ostern oder Eostre gehört, ist ein etwas anderes Fest, als die meisten von uns denken würden.

Eostre und Ostern

Im Jahr 595 n. Chr. sandte Papst Gregor eine Mission von 40 Mönchen unter der Leitung des Benediktiners Augustinus, Prior des Klosters St. Andrews in Rom (und später erster Erzbischof von Canterbury), nach England mit dem Auftrag, die heidnischen Einwohner zum Christentum zu bekehren. Augustinus wurde geraten, die äußeren Formen der alten heidnischen Feste und Glaubensvorstellungen beizubehalten, ihnen aber, wo immer möglich, christliche Zeremonien und eine christliche Philosophie zu überstülpen.

Das Ausmaß der Aufgabe, vor der die kleine Gruppe von Missionaren stand, war so gewaltig, daß sie auf halbem Weg von Rom kalte Füße bekamen und beschlossen, umzukehren. Abgesehen von den jahreszeitlichen Festen wußten sie nur zu gut, daß die heidnischen Briten glaubten, jede Pflanze, jeder Baum, jede Quelle, jeder Bach, jeder Fels, jeder Hügel und jedes Tier habe eine eigene Seele und eine eigene Schutzgottheit. Bevor ein Baum gefällt, ein Bach gestaut, ein Berg überquert, eine Quelle ausgeschöpft oder ein Tier gestört werden konnte, mußte zunächst der jeweilige Schutzgeist besänftigt werden. Auch jeder Aspekt des Windes und des Wetters hatte seinen eigenen Gott oder seine eigene Göttin. Die Bitten um die Erlaubnis zur Rückkehr wurden abgelehnt, und zwei Jahre später traf die besorgte Mönchsgruppe in Canterbury ein und begann mit der Umsetzung der päpstlichen Anordnungen.

Christianisierung heidnischer Feste

Der Auftrag von Papst Gregor zur Bekehrung durch Zwang war in seiner Einfachheit genial: Er ging davon aus, daß die leichtlebigen, aber zutiefst abergläubischen angelsächsischen Bauern nichts dagegen haben würden, wenn die jahreszeitlichen Feste des heidnischen Kalenders christianisiert würden, sofern die alten Feste im Wesentlichen unverändert blieben. Nach und nach wurden die wichtigsten heidnischen Feste zu Tagen, an denen Christus oder einer der christlichen Märtyrer geehrt wurde, und die Kirche verfügte über eine Vielzahl von Heiligen, die für alle Eventualitäten gerüstet waren. Im Laufe der Jahrhunderte erhielten alle heidnischen Tage der Wettervorhersage - mindestens 40 im Jahr - Namen von Heiligen, und die großen Festtage wurden in christliche Feste umgewandelt.

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So - das wärs - nächstes Jahr - EOSTRE feiern -- etwas pflanzen (vielleicht das übriggebliebene kleine lebende Weihnachtsbäumchen, das es bis hierher geschafft hat ?) und sich freuen, daß WIR es bis hierher geschafft haben trotz allem, was wir Mutter Natur antun - aktiv oder passiv.

In diesem Sinne - ein fröhliches und fruchtbares EOSTRE

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