Faschismus 2.0 – Die Verschmelzung von Staat und Konzernmacht in der Gegenwart

@zeitgedanken · 2025-05-02 15:45 · staat

cf1409c1-69b6-41fc-923e-4566fa546eac.png Einleitung

Die meisten Menschen verbinden den Begriff „Faschismus“ ausschließlich mit den Diktaturen des 20. Jahrhunderts, mit Totalitarismus, offenen Repressionen und Uniformen. Doch die wahre Gefahr liegt heute nicht in Wiederholung, sondern in Transformation: in der stillen, systemischen und legalisierten Verschmelzung von Staatsmacht und Konzerninteressen, die die Grundfesten der Demokratie aushöhlt, ohne dass dies noch offen als Bruch empfunden wird. Benito Mussolini, der Begründer des historischen Faschismus, formulierte es einst unverhohlen: "Faschismus sollte richtigerweise Korporatismus genannt werden, weil er eine Verschmelzung von Staat und Konzernmacht darstellt." Diese Definition ist aktueller denn je. In ihr spiegelt sich der Kern dessen, was wir heute unter Faschismus 2.0 verstehen können: nicht mehr als martialisches Regime, sondern als funktionale Einheit zwischen Politik und Kapital – gepflegt durch Lobbyismus, rechtlich gedeckt, kommunikativ neutralisiert.

  1. Korporatismus im 21. Jahrhundert – strukturell verankert

Die wirtschaftliche Realität globalisierter Märkte zeigt: Multikonzerne wie BlackRock, Vanguard, Google, Pfizer oder Bayer agieren nicht mehr als freie Marktteilnehmer, sondern als Mitgestalter staatlicher Politik. Sie sitzen in Beratungsgremien, stellen Ministerialbeamte, finanzieren Studien, beeinflussen Gesetzesformulierungen – oft ohne transparente demokratische Kontrolle. In der EU-Kommission, der US-Gesundheitsbehörde (FDA), bei Infrastrukturprojekten oder Klimapolitiken sind diese Akteure Teil der politischen Exekutive geworden. Das ist kein Lobbyismus mehr – es ist strukturelle Ko-Regierung. Belegbar u. a. durch: • die enge Kooperation zwischen BlackRock und der EZB in der Ausgestaltung von Anleihekaufprogrammen, • die Rolle von McKinsey & Co. in staatlicher Corona-Politik, • die regelmäßigen Wechsel zwischen Politik und Großindustrie (Drehtüreffekt), • und durch öffentlich-private Partnerschaften (ÖPP), die öffentliche Infrastruktur privatrechtlich verwalten.

  1. Subventionsströme als Machtwerkzeug

Während der Bürger besteuert wird, um „Gemeinwohl“ zu finanzieren, fließen Milliarden in Strukturen, die Rendite für Konzerne erzeugen. Subventionierte Großprojekte (Windparks, Digitalisierungsprogramme, Verkehrsinfrastruktur) werden als „Transformation“ verkauft, sind aber oft garantierte Gewinnmodelle, bei denen Risiken sozialisiert und Gewinne privatisiert werden. Beispiele: • Die deutsche „Energiewende“, deren Kosten auf Haushalte umgelegt, deren Profite aber von Großinvestoren abgeschöpft werden, • die Förderung von Impfstoffen ohne reale Haftung für Nebenwirkungen, • CO₂-Zertifikate, die als Lenkungsinstrument verkauft, aber als Handelsinstrumente missbraucht werden.

  1. Demokratie als Fassade: Die Rolle der politischen Klasse

In einem echten Rechtsstaat müssten politische Repräsentanten die Bevölkerung vor wirtschaftlicher Übermacht schützen. Heute jedoch tritt die Politik immer häufiger als Managerin wirtschaftlicher Interessen auf, unter dem Vorwand der „Sachzwänge“. Ein Parlament, das Gesetzesvorlagen von Wirtschaftsverbänden übernimmt, eine Regierung, die Subventionsmilliarden ohne Zustimmung der Bevölkerung an Konzerne verteilt, eine Justiz, die Eigentumsrechte privater Investoren über Bürgerrechte stellt – … das ist keine Demokratie mehr, sondern eine funktionalisierte Verwaltung von Interessen.

  1. Medienmacht und Meinungslenkung

Der klassische Faschismus brauchte Zensur und Propaganda. Faschismus 2.0 braucht das nicht mehr – er nutzt Agenda-Setting, Algorithmen und wirtschaftliche Verflechtung im Medienmarkt. Die großen Medienhäuser sind oft Teil derselben Investmentstrukturen wie die Industriekonzerne, die sie angeblich kritisch begleiten. Die Folge: • Debattenräume verengen sich, • Kritik wird mit Etiketten neutralisiert („Verschwörung“, „rechts“, „unsolidarisch“), • alternative Deutungen werden algorithmisch entwertet. Statt offener Repression herrscht ein subtiler Konformitätsdruck – ganz im Sinne systemischer Macht.

  1. Der Mensch als Objekt – nicht als Ursprung des Rechts

Faschismus 2.0 erkennt den Menschen nicht mehr als Rechtssubjekt, sondern als zu verwaltende Variable. Seine Daten, seine Gesundheit, seine Mobilität – all das wird ökonomisch bewertet und politisch reguliert. Recht ist nicht mehr das, was dem Menschen dient – sondern das, was ihn diszipliniert, formatiert und auf Effizienz trimmt. Der Staat tritt nicht mehr als Hüter der Freiheit auf, sondern als Systemverwalter im Auftrag ökonomischer Strukturen. In dieser Struktur ist Faschismus kein Ausnahmezustand, sondern Normalbetrieb.

  1. Die Lüge von Links, Rechts und Mitte – der ideologische Nebel

Wer Kritik an dieser Ordnung äußert, wird schnell etikettiert: „rechts“, „populistisch“, „staatsfeindlich“. Doch das sind Nebelkerzen. Denn das eigentliche Problem liegt nicht in der Richtung, sondern in der Struktur des Denkens selbst. Der Autor dieses Essays lebt nicht links, nicht rechts und nicht in der Mitte – denn: Wenn Links und Rechts beide falsch sind, kann die Mitte wohl nicht richtig sein. Was fehlt, ist nicht ein politisches Lager, sondern eine Rückkehr zur Wahrheit, zur unbestechlichen Klarheit und zum Vorrang des Menschen vor Systemen. Wahrheit steht nicht zwischen zwei Lügen. Sie steht oft ganz woanders.

Fazit: Vom Recht zur Rendite – der stille Umbau

Faschismus 2.0 ist kein plakativer Umsturz – er ist die leise Mutation eines Systems, das seine demokratischen Versprechen rhetorisch bewahrt, aber strukturell aufgibt. Er beginnt dort, wo Macht und Eigentum verschmelzen, wo Recht nicht mehr schützt, sondern verwaltet, wo Staat und Markt nicht im Gleichgewicht, sondern in Symbiose operieren – und wo der Mensch nur noch Nutzer, Zahler, Objekt ist. „Die moderne Ordnung behauptet, frei zu sein – doch sie ist nur frei für jene, die sie kontrollieren. Das ist keine Marktwirtschaft – das ist ein Lizenzsystem zur Umverteilung nach oben. Keine offene Gewalt, sondern stille Erpressung im Namen der Effizienz. Es ist nicht mehr Faschismus im historischen Sinn – es ist raffinierte Ausbeutung mit freundlichem Gesicht. Und das macht es gefährlicher als je zuvor.“

Was bleibt? Widerstand durch Aufklärung. Würde durch Unbestechlichkeit. Zivilisation beginnt erst, wenn der Mensch wieder Maßstab ist – und nicht Mittel.

Quellen (Auszug): • Mussolini, Benito: The Doctrine of Fascism, 1932. • EU Transparency Register: Einträge zu BlackRock, Bayer, Google. • The Guardian, 02.07.2024: Labour and BlackRock: The new private finance state? • FAZ, 2021: Berateraffären im Gesundheitsministerium. • Bundestagsdrucksachen zu öffentlich-privaten Partnerschaften. • Annual Reports von BlackRock, Pfizer, McKinsey & Co. • Zitierungen aus dem Parlamentarischen Rat zu Art. 19 GG. • Eigene Erfahrungen aus dem Bereich Lobbyismus und Rechtswissenschaft.

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