Faschismus – die unvollendete Totalität

@zeitgedanken · 2025-08-30 10:24 · Deutsch D-A-CH

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„Faschismus ist kein Kapitel der Vergangenheit, sondern die Versuchung der Gegenwart – die Versuchung, den Menschen im Namen von Ordnung und Sicherheit zu verschlingen.“

Faschismus – welch großes Wort, welch bequeme Schublade! Man hört es und sieht Uniformen, Fahnen, Hitler und Mussolini. Man sagt: rechtsradikal. Und glaubt, damit sei alles erklärt. Aber das ist Täuschung. Faschismus ist kein historisches Gespenst, das nur zwischen 1933 und 1945 spukte. Faschismus ist eine Struktur – und diese Struktur lebt.

Was ist sie? Faschismus ist die Symbiose von Staat und Wirtschaft. Der Staat befiehlt, die Wirtschaft liefert. Die Partei gibt den Ton an, die Ideologie liefert den moralischen Lack. Polizei, Gerichte und Militär halten das Rad am Laufen. Am Ende bleibt vom Menschen nicht viel mehr als ein Zahnrad in einer großen Maschine, die nicht fragt, sondern dreht.

Nazideutschland? Es war der perfekte Beweis. Eigentum? Gab es nur noch auf dem Papier. Der Bauer im Reichsnährstand, der Unternehmer im Vierjahresplan, der Arbeiter in der Deutschen Arbeitsfront – alle standen längst unter staatlichem Befehl. Kultur, Jugend, Sport – alles gleichgeschaltet. Formal Kapitalismus, faktisch eine gelenkte Planwirtschaft. Ein „kommunistischer Faschismus“: Uniform statt rotes Banner, aber das Prinzip war dasselbe.

Und der Kommunismus? Er ist die Vollendung. Dort gibt es nicht einmal mehr den Anschein einer Wirtschaft. Dort ist alles Staat. Partei = Staat = Gesellschaft = Wahrheit. Das Individuum verschwindet. Faschismus ist nur die Vorstufe, Kommunismus die Endform.

Rechts oder links? Ein Scheingefecht. Faschismus trägt die Maske der Nation, Kommunismus die Maske der Klasse. Aber beide sind Brüder im Geiste. Beide verlangen Unterordnung, Gleichschaltung, Gehorsam.

  • Faschismus spricht von Volk, Kommunismus von Klasse.
  • Faschismus lässt Eigentum scheinbar bestehen, Kommunismus hebt es formal auf.
  • Doch beide haben dieselbe Struktur: totale Kontrolle, totale Ideologie, totale Unterwerfung.

Es ist ein Kreis: Faschismus → Kommunismus → Scheitern → Rückfall in den Faschismus. Der Versuch, die totale Welt zu vollenden, scheitert immer. Menschen lassen sich nicht ewig entmenschlichen, und eine totale Planwirtschaft bricht an sich selbst zusammen. Doch statt Freiheit folgt der Rückschlag – zurück in die Vorstufe, zurück in den Faschismus.

Und heute? Heute erleben wir denselben Kreis in weicherer Form. Politik und Konzerne tanzen längst in Symbiose. Digitale Meldestellen ersetzen den Blockwart. Medien und Schulen predigen die einzig richtige Haltung. Kein Terror, keine Lager – dafür Konformität, Ausgrenzung und Selbstzensur. „Faschismus light“. Nicht Uniformen, sondern Moralappelle. Nicht Schläge, sondern Ächtung. Die Logik ist dieselbe: Kontrolle durch Angst, Unterordnung durch Nähe.

Faschismus ist kein Kapitel im Geschichtsbuch. Er ist die Versuchung, die immer wiederkehrt. Er beginnt nicht mit Uniformen, er beginnt mit dem Wunsch nach Sicherheit, nach Ordnung, nach Ruhe. Und er endet mit der Auslöschung des Einzelnen im Namen des Kollektivs.

Nazideutschland stand bereits an der Schwelle zum Kommunismus. Rechts oder links? Das sind Etiketten. Die Wahrheit ist: Totalität hat beide Kleider.

Nur wer sein Eigentum an sich selbst erkennt – Körper, Geist, Lebenszeit, Energie – kann dieser Versuchung widerstehen. Denn ein Grundgesetz, das nicht gelesen, nicht gelebt, nicht verteidigt wird, ist nur Papier. Die wahre Grenze gegen Faschismus und Kommunismus zieht der Mensch in sich selbst.

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