Die Fragmentierung des Kryptomarktes

@spite77 · 2019-04-10 10:05 · deutsch

Es herrscht wieder Goldgräberstimmung auf dem Kryptomarkt und dies hat Auswirkungen auf die Coins und Tokens, die unter Umständen den Markt mehr behindern als nützen.

Blockchain & Krypto Quelle: Pixabay

Es werden immer mehr!

Der Bärenmarkt ist anscheinend vorbei und alle hoffen auf den Bullenmarkt, dementsprechend ist im Kryptomarkt auch wieder Goldgräberstimmung angesagt. Es werden dementsprechend neue Coins und Tokens entwickelt um z.B. eine eigen Währung für seine eigene DApp zu haben. Das heißt grob gesagt, jede Homepage bekommt seine eigene Kryptowährung und das ist jetzt sehr zugespitzt formuliert. Wie schon @onetin84 in seinem Artikel erwähnte sind alleine auf der STEEM Blockchain etliche Projekte am laufen, die eigene Coins oder Tokens raus bringen. Manche von ihnen sind nicht nur ICO's sondern IEO's. Das bringt auf jeden Fall neues Geld in den Markt doch dies kann ebenfalls eine unangenehme Nebenwirkung haben.

Der Kryptomarkt ist verhältnismäßig noch sehr jung und klein auch wenn der Bitcoin schon auf zehn Jahre zurückblicken kann. Durch die programmierbare Blockchains wie Ethereum, Tron, Ark oder STEEM werden auch Werkzeuge für Entwickler bereitgestellt, die das nutzen einer Blockchain und das Entwickeln der darauf liegenden Applikation sehr vereinfachen. Dementsprechend kommen immer mehr neue Tokens und Coins auf dem Markt und das nutzen sehr viele Applikationsanbieter. Diese bringen ihr eigenen Token raus und bieten diesen wie oben beschrieben zum Verkauf an, meistens um ihre DApp und deren Betrieb und Infrastruktur zu finanzieren. Das ist auch alles sehr nachvollziehbar und legitim.

Zu viel vom Guten?

Von vielen wird dies sehr hoch gelobt und mit der Hoffnung verbunden, dass der Markt vielfältiger wird und neue Investitionsmöglichkeiten sich öffnen. Ich sehe darin aber auch gewisse Probleme und diese betreffen die Fragmentation des Marktes. Das heißt, durch die Aufsplittung vom Markt in unzählige Tokens wird der Markt immer unübersichtlicher und man sagt sich vielleicht, na gut dann konzentriere ich mich nur noch auf die Top 50 oder 100, alle anderen werden nicht beachtet. Denn CoinMarketCap zählt schon 866 Coins und 1294 Token und das macht zusammen 2160 die als relevant für den Markt betrachtet werden. Zugegeben im vergleich mit Wertpapieren oder Fonds ist dies eine verschwindend kleine Anzahl. Die Frage ist jedoch die, muss jedes DApp ihr eigenes Zahlungsmittel haben, schreckt dies den Nutzer evt. nicht sogar ab diese dann zu nutzen?

Diese Tokens und Coins als Investition sehe ich eher weniger, denn was haben diese nach der Finanzierungsgrunde von der DApp für einen Wert? Gut man kann hier den Vergleich mit Aktien machen aber ist das dann nicht wieder eine Anlage, die nach einer gewissen Zeit zwischen Stühle und Bänken fällt, wenn der Hype vorüber ist? Wenn diese Entwicklung so weiter geht kann dies sogar den Kryptomarkt eher schaden, denn einen verhältnismäßigen kleinen Markt weiter zu unterteilen kann zwar für eine Vielfalt sorgen aber auch die Unübersichtlichkeit erhöhen. Eine gangbare Lösung wäre z.B. bei jeglicher DApp einen Hotswap der Basis-Token, Stichwort Ethereum und ERC-20, auf die DApp eigenen Token oder die DApps akzeptieren außer ihre eigenen Token auch die gängigen Kryptos, die im Umlauf sind.

Kommt es anders?

Da gibt es noch ein Szenario, das wahrscheinlich viele nicht im Blickfeld haben. Natürlich ist die Entwicklung von der Blockchain-Technologie und der Cryptocurrencys den grossen Techgiganten aus Silicon Valley und Russland so wie Asien nicht entgangen. Die gehen das Thema nur unaufgeregter an und schauen die Entwicklung aus der Konservativen Investoren Ecke an, denn es sind Aktienunternehmen. Wie schon bekannt wurde arbeiten VKontakte und Facebook leise an Kryptos. Auch der im Internet relevante Bezahldienst PayPal hat Kryptos und Blockchain ins Auge gefasst. Diese Techgiganten könnten durch geschlossene Blockchainsysteme und ihrer großen Nutzerzahl den Kryptomarkt von rechts überholen. Es werden dann alle nicht schlecht staunen und sie hätten wider eine Coup mit entsprechendem Medienaufsehen gelandet.

Wenn da der bestehende Kryptomarkt sich noch mehr Fragmentiert, schadet er sich selber. Der Anwender verliert die Übersicht und verlässt verwirrt die bestehenden Plattformen wieder. Die Großen werden die Anwendung von digitaler Währung natürlich so einfach wie möglich halten, damit dies auch sehr viele anwenden. Sie werden anhand ihrer großen bestehenden Nutzerbasis daran natürlich in ihren geschlossenen Systemen durch Gebühren gut mitverdienen. Frei nach dem Motto, lass deine Feinde sich untereinander zerfleischen und du übernimmst danach das freie Feld.

Eure Meinung

Wie seht ihr das, ist das angesprochene Szenario bloß Schwarzmalerei oder haben diese Finanzierungsmodelle durchaus eine Zukunft auch als Anlage? Wie wird Facebook, PayPal und Co. in Zukunft damit umgehen? Schreibt doch eure Meinung dazu in die Kommentare, würde auf einen regen Austausch mit euch freuen. Ihr könnt auch fragen wenn ihr gewisse Formulierungen und/oder Begriffe nicht verstanden habt.


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