und diese Socken finden Platz in fast jedem Schuh!
Da das spontane Auskotzen, soweit ich informiert bin, weder im EU Strafrecht als verfolgungswürdig eingestuft wird, noch bisher in einem deutsch-kroatischen Abkommen als sittenwidrig in einer Präambel Einzug finden konnte, sehe ich keinen Anlass, mich diesem inneren Verlangen vehement zu verweigern.
Es ist nämlich höchste Zeit, denn in mir schwillt so manch inneres Organ - und der Kamm sowieso. Anlässe dafür werden einem ja beinahe täglich geliefert - wobei diese beiden Gockel zum stetig wachsenden Misthaufen gerne und üppig ihren Scheiß beisteuern.
Quelle: The Globe Post
Doch die, die Erdoğan am liebsten hinter Gittern sieht, während sein amerikanischer Amtskollege sie nicht nur gerne aus dem Weißen Haus verbannt, sondern mit Wonne öffentlich der Lüge bezichtigt, sind nicht ganz schuldlos an meiner miesen Laune. Während nach der Verkündung in Stockholm, Peter Handke mit dem Nobelpreis auszuzeichnen, die Macher der Feuilletons zwar leicht verwundert, aber mit Hinblick auf das Gesamtwerk des Autors, doch verhältnismäßig gelassen reagierten, änderte sich das schlagartig, als es südlich von Handkes Heimat zu rumoren begann. Urplötzlich erinnerte man sich an den verbalen Totalausfall Schriftstellers am Grab eines serbischen Kriegsverbrechers. Ab sofort war nicht mehr wichtig, was Autor alles zu Papier gebracht hatte, bevor er seinen Verstand an der Garderobe abgab, sondern das Komitee in Stockholm wurde genötigt sich zu erklären, wie eine solche Entscheidung überhaupt getroffen werden konnte. Da konnte der Börsenvereins des Deutschen Buchhandels natürlich nicht hinten anstehen und verlieh prompt (und vollkommen verdient) Saša Stanišić den Deutschen Buchpreis. Bestes Futter für die Kulturjournalisten, da der neue Preisträger sofort die Gelegenheit wahrnahm und in der Dankesrede seiner Verwunderung über die Stockholmer Entscheidung freien Lauf ließ. Wenig überraschend, wenn man die Lebensgeschichte des Autors kennt, der nicht nur in Bosnien geboren wurde, sondern auch während des Balkankrieges bis zur Flucht dort wohnte. Eine daher nicht wirklich gegebene Unbefangenheit des Anklägers wurde daraufhin nicht nur geflissentlich ignoriert, man setzte dem Ganzen auch noch ein Narrenhütchen auf, indem versucht wurde (durch gezielte Fragestellungen) einen Autorenstreit zu provozieren. Kein Ruhmesblatt für die schreibende Zunft. Da ich selbst auf dem Balkan lebe, kann ich den Aufschrei der hiesigen Presse sehr gut nachvollziehen, bin aber gleichzeitig nicht so einäugig um dabei die Meinungen derer zu übersehen, die Handkes literarischem Werk sehr wohl Anerkennung zollen, bzw. Hochachtung entgegenbringen.
Quelle:Toonpool
Ganz offensichtlich vom Husarenritt der Kollegen aus der Kulturredaktion angespornt, legten die Zeilenfüller vom Sport gleich einen nach und kitzelten an des Volkes Nervenkostüm, indem genüsslich der “👍Like” für ein Foto militärisch grüßender, türkischer Fußballer von deutsch/türkischen Nationalspielern İlkay Gündoğan und Emre Can in die Headlines gehievt wurde. Beide Spieler konnten einer öffentlichen Hinrichtung nur entkommen, weil die Nationalmannschaft ein Spiel gewann und Herr Gündoğan sich mit zwei Toren an diesem Erfolg beteiligte. Glück gehabt, meine Herren. Der militärische Gruß ist zwar in keinem Stadion dieser Welt verboten, macht aber anscheinend nichts, solange man bezahlte Zeilen aus der Geschichte ziehen kann.
Eine detaillierte Aufarbeitung darüber, wie die türkische Bevölkerung (über alle Schichten und politischen Ansichten hinweg) zu ihrem Militär steht und wie der gezeigte Gruß auch gedeutet werden könnte, ist dann nicht nur viel zu aufwendig, sondern auch wenig hilfreich für reißerische Schlagzeilen.
Mit der so propagierten Berichterstattung heizte man lediglich das Gemüt der Deutsch-Tümmler und bot dem türkischen Machthaber die beste Bühne zur patriotischen Selbstdarstellung - und das lässt der sich nicht entgehen.
Quelle:Tagesspiegel
Damit Missverständnisse erst gar nicht ihre Blüten treiben können, sei hier klargestellt, dass ich weder den Einmarsch, noch die Umsetzung des Befehls und die daraus resultierenden Folgen in Syrien auch nur ansatzweise nachvollziehen kann. Für das, was Erdoğan und seine Generäle vom Zaun gebrochen haben, gibt es Richter an extra dafür eingerichteten Gerichtshöfen, die in solchen Fällen die Initiative ergreifen könnten, wenn ihnen ein politisches Signal zugesandt würde. Doch dazu wird es nicht kommen, da die Weltgemeinschaft sich ja noch nicht einmal traut das Wort Krieg in den Mund zu nehmen, stattdessen lediglich warnend den ausgestreckten Zeigefinger erhebt. Außer Trump natürlich - der hat versprochen sich um die Sache zu kümmern. Jetzt bin ich beruhigt!