Kinder sind keine kleinen Erwachsenen!
Nachdem ich euch im letzten Post den gesunden Menschenverstand für das Begleiten und Verstehen von Kindern ans Herz gelegt habe, möchte ich jetzt noch ein bisschen tiefer blicken. Der Gesunde Menschenverstand hilft dir, alles zu prüfen, was dir erzählt und geraten wird für die Erziehung deiner Kinder.
Es ist auch klar, dass jedes Kind, jede Familie(nsituation) anders ist und deshalb individuell angeschaut werden wollen. Um dein Kind richtig zu verstehen brauchst du auch Einfühlungsvermögen. In den ersten 2 Jahren kann sich dein Kind noch nicht verbal ausdrücken. In dieser Phase wachsen wir als Eltern in ein das Reich des Einfühlungsvermögens hinein, denn es gibt oft viel zu raten.
Kinder sind keine kleinen Erwachsenen
Wir können also nicht von uns selbst ausgehen. Kindheit ist ein besonderer Lebensabschnitt, der in dieser Form nie wieder kommt. Kleine Kinder sind im gewissen Sinne sehr frei, da sie keinerlei Verantwortung tragen und noch nichts von unseren Regeln kennen. Schuld und schlechtes Gewissen gibt es genauso wenig wie vorausschauendes Denken. Auf der anderen Seite sind sie hilflos und ohnmächtig und auf die Unterstützung ihrer Eltern angewiesen - ein Sprössling eben...
Mit gesundem Menschenverstand und Einfühlungsvermögen eintauchen in die Kinderwelt
Beginnen wir am Anfang. Wenn ein Kind geboren wird, hat es bereits 9 Monate erlebt. Dies ist sehr wichtig zu erkennen, denn so haben wir die Möglichkeit, dem Wesen, das das Licht der Welt erblickt, optimal zu begegnen. ) Monate lang war es ruhig, dunkel, angenehm warm, Nahrung und Schlaf jeder Zeit möglich und mit zunehmender Größe gab es bei den Bewegungen immer einen Kontakt. Diese Geborgenheit wurde noch verstärkt durch das warme Wasser, (gedämpfte) vertraute Stimmen im Umfeld und die 100%ige Nähe der Mutter. Es gab keine Trennung.
Wenn wir uns in diese Welt einfühlen, können wir selbst entscheiden, wie wir dem Kind den Übergang in die helle/bunte, laute, kältere, getrennte Welt erleichtern können. Hier einige (meine) Schlussfolgerungen:
- In der Ernährung geht es von flüssiger Nahrung über Brei zu festerem Essen.
- Das Bett sollte eine "Größe" haben, die Kontakt ermöglicht.
- Die Mutter sollte viel in der Nähe sein und mit dem Kind sprechen/singen.
- Der Körper des Säuglings, der die permanente Wasserberührung gewohnt war, braucht Streicheleinheiten und Körperkontakt.
- Reizüberflutung sollte möglichst vermieden werden (Radio, TV, Supermarkt, Zimmerwände/Spielzeug...)
- Bis zu seiner Geburt entwickelt sich der Säugling nur aus natürlichen Bausteinen - Kleidung, Nahrung, Spielzeug... sollten also möglichst natürlich sein.
Die meisten Punkte gelten auch noch für größere Kinder - es kommen dann neue hinzu. Diese können wir mit Einfühlungsvermögen vom Kind ablesen. Wann fühlt es sich wohl? Was stört vielleicht? Was braucht es: Bewegung, Körperkontakt, Vorbilder, Regeln, Natur, Spielzeug, Stille, Kinder, Lieder, Geschichten und Reime, Buntstifte, Trinken, andere Kleidung, andere Nahrung, Sonne, Erde ...?
Eltern brauchen Erlebnisse mit ihren Kindern
Kinder saugen alles auf, was ihre Eltern machen und merken schnell, ob diese authentisch sind. Es ist so wichtig, dass Eltern dies wissen. Sie sind Vorbilder im Denken, Fühlen und Tun! In den ersten Jahren werden alle Weichen gestellt und der Grundstein für das Weltbild eines Kindes gelegt.
In diesen Jahren entwickelt sich die Beziehung zwischen Eltern und Kind. Auf welcher Ebene begegnen sich alle? Wird das Kind als "Objekt" gesehen, das man formen muss? Oder ist es nicht bereits ein "Subjekt" von Anfang an, das sein eigenes Wesen ausdrücken will?!
Individualität von Beginn an
Wer mehrere Kinder hat, wird bestätigen können, dass jedes Kind anders ist - auch wenn es im selben Elternhaus aufwächst. Da braucht man als Eltern Einfühlungsvermögen, um jedem gerecht zu werden. Talente und Fähigkeiten, Stärken und Schwächen, Vorlieben und Abneigungen, Charakter und Wesen sind unterschiedlich ausgeprägt und das will berücksichtigt werden! Gleichmacherei funktioniert nicht.
Werdet Experten für eure Kinder! Schaut auf sie und hört auf euer Herz...
Mein Wort zum Sonntag:
Episode 1 Was ist ein Mensch wert? Episode 2 Wem nutzen Froh-Sinn und Spiel-Chaos auf Steemit? Episode 3 Steemit - Quo Vadis? Episode 4 Mensch - Quo Vadis? Episode 5 Bildung - Quo Vadis? Episode 6 Die Kunst des Schreibens - Erwische den richtigen Flow Episode 7 Prioritäten - Flow oder Perfektion? Episode 8 Alles Leben kommt aus der Natur Episode 9 Der Ton macht die Musik Episode 10 Kinder als Zielgruppe im Visier Episode 11 Regenbogen und Zebra als Freund und Helfer bei Stimmungstiefs Episode 12 Train your brain Episode 13 Urlaub - Steem ON und Steem OM Episode 14 Thanksgiving - Erntedank Einmal im Jahr dankbar sein Episode 15 Egal was kommt, mach was draus! Episode 16 Große und kleine Abschiede fordern Episode 17 Naturwissenschaft braucht Beziehung zur Natur Episode 18 Leere Episode 19 Schule spielen Episode 20 Klarheit fordert mich Episode 21 Was ist bloß los mit mir? Episode 22 Warum ich mir Tags für Kommentare wünsche Episode 23 Human Beings oder Human Doings Episode 24 Sätze, die zurück ins Leben bringen können Episode 25 Abschiednehmen mit Herman Hesse, Echt und mehr... Episode 26 Warum Lob unsere Entwicklung hemmt Episode 27 Was ist bloß mit meinen Erinnerungen los? Episode 28 Kinder brauchen#1 Märchen Episode 29 Kinder brauchen #2 Grenzen Episode 30 Kinder brauchen #3 Gesunden Menschenverstand Episode 31 Kinder brauchen #4 Einfühlungsvermögen